Tieferlegungsfedern und härte Unterschiede! Stimmt das?

Speziell zum Tuning des Octavia I
Titzi
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Tieferlegungsfedern und härte Unterschiede! Stimmt das?

Beitrag von Titzi »

Hallo Leute...

ich habe mir überlegt meinen Octavia Tieferzulegen über Federn (30-35mm). Habe schon so mitbekommen das der Comfort nicht sehr beeinträchtigt wird! Habe mich in meiner Skodawerkstatt auch ein wenig schlau gemacht... da wurde mir gesagt es gibt unterschiede in Sachen: härte der Federn (bei den verschiedenen Herstellern). Meine Frage jetzt: Stimmt das? Und welche Federhersteller könnt Ihr empfehlen???

Je härter die Federn sind desto besser, wegen dem event. Aufschaukeln durch Bodenwellen!?!?

Da ich in der Suchfunktion nichts gefunden habe was mir Diesbezüglich Weiterhelfen kann, hoffe ich das DU mir Weiterhelfen kannst!

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Sillek
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Beitrag von Sillek »

Also mit der verschiedenen Härte zwischen den Herstellern ist richtig z.B. H&R ist relativ hart aber sehr stabil und das Aufschaukeln hält sich in massen

Powertech z.B. dort ist das Problem das die Federn nach ca. 6Monaten- 8Monaten 1cm nochmals sinken.... und sie sind relativ weich als die Ringe können aufeinanderschlagen

bei anderen Firmen kann ich dir leider nichts mitteilen da das nur diese beiden sind wo ich selber die Erfahrung gemacht habe.... ich stehe auch vor einer Entscheidung zur Tieferlegung aber beim RS kommen ein paar Probleme mehr auf als beim normalen Octi....zumindest laut Threads....

mal schauen,

Viele Grüsse und ich hoffe ich konnte dir bisschen helfen....
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Ivan
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Beitrag von Ivan »

Find ich echt krass die Tieferlegungsmode... Dass man wegen fragwuerdigem optischem Ergebniss in so in Teile eingreifft, die fuer die Fahrtsicherheit so wichtig sind... also:

1. Fahrhoehe wird immer mit den Federn eingestellt - entweder mit Schrauben am Gewindefahrwerk oder mit Unterlagscheiben. Da die Federn meisst lineares Federverhalten haben (je mehr sie einfedern, desto haerter werden sie - desto groesser die Kraft, mit der das Rad auf den Boden aufsetzt) - je tiefer, desto haerter.
Vorteile: - besseres Kurvengripp und weniger Neigung bei Beschleunigen und abbremsen.
Nachteile: - auf Unebenheiten folgen die Daempfer nicht, sondern das Auto springt und im Flug hat man kein Gripp, geschweige denn Fahrkomfort.
Sorgfaelltige Nachmessung, ob die Federkarft bei allen 4 Raedern gleich ist, ist notwendig, sonnst hat man Tweak im Auto - und das verhaellt sich bei Beschleunigen und abbremmsen unsymmetrisch...bzw. bricht aus. Bei Ovalrennen kann man sovas brauchen, auf der Strasse mit sicherheit nicht

2. Da Unterlagsscheiben das Auto hoeherlegen und es diese bei Serienautos nicht gibt, muss man kuerzere Federn anbringen. Die sind selten besser als der Original dem Auto angepasst und muessen unbedingt haerter sein, Da sich der Federweg logischerweisse verkuerzt. Ist meisst ein Kompromiss wegen der Optik. weil:

3. Uber Fahwerkcharakteristik entscheiden die Daempfer genauso mit. Weichere (kleinere Oelviskositaet) reagieren schneller und koennen somit Unebenheiten folgen, haertere sind lagsamer - also nur fuer sehr ebene Fahrbahn. Erlauben aber bei sehr gutem Gripp groessere Kurvengeschwindigkeiten.
Um gut zu arbeiten musst die Kombination Daempfer/Feder abgestimmt sein, was selten besser als ab Werk passiert. Logischerweisse sind weich abgestimmte Daempfer mit harten kurzen Federn unsinnig.
Die Neigung der Daempfer ist genauso wichtig. Je schraeger der liegt, desto besseren Gripp hat man in der Kurve, aber desto weniger werden Unebenheiten geschluckt und umgekehrt.

4. Mit Tieferlegung wird die Geommetrie - also Spur und Sturz auch beeintraechtigt. Deswegen haben eben Rennautos alles fein justierbar - Strassenautos eher selten. Mehr Sturz bewirkt groessere Auflageflaeche des Reifens in der Kurve - aber weniger bei geradeausfahrt. Vorspur an VA hilft bei Geradeauslauf, die Lenkung reagiert aber deutlich traeger...

.....so koennte ich ueber Stabilisatoren und anderen Parametern weiterschreiben, aber im Grunde will ich nur eins sagen:
Der Fahwerksetup wir der Strasse und den benoetigten Fahreigenschaften angepasst.
Octavia (und andere Serienautos) werden auf den optimalen Kompromiss gebracht (Fahrer selbst oder 5 Personen + Gepaeck, Kurvige Landstrasse oder Autobahn, guter oder schlechter Strassenbelag) Damit meisstern sie alles gut, aber nichts perfekt.
Solange man aber eines veraendert - bzw. optimiert, wird ein anderer Parameter verschlechtert. Also das, was Stabilitaet auf der Autobahn verbessert, kann in der Kurve schon zum Abflug fuehren. Schliesslich baut man den Setup bei Rennautos fuer jede Rennstrecke.
Also bitte - Eingriffe auf dem Fahrwerk nur bei dem machen lassen, der auch weiss, was man alles damit bewirkt und das tun eh sehr wenige in der Hoffnung, dass man sowieso selten im Grenzbereich faehrt.
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Kromi
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Beitrag von Kromi »

Hi Ivan,

das ist doch mal ein umfangreiches und v.a. kompetentes Posting! Klasse! :-)

Muss sagen, dass ich auch zu den Jungs gehöre, die Federn selbst einbauen, danach dann einen Achsvermessung durchführen lassen mit Sturz- und ggfs. Spureinstellung.
Die Vorteile bei der Kurvenfahrt haben sich schon bemerkbar gemacht, der Fahrkomfort litt ein wenig darunter, war aber durchaus noch angenehm.
Bei meinem neuen Octavia habe ich mir nun vorgenommen, keine Änderungen am Fahrwerk vorzunehmen, weder selbst, noch per Werkstatt. Die Eleganz des Dahingleitens bei der Probefahrt war einfach super. Zudem ist in meinen Augen ein Combi sowieso nicht die ideale Karosserieform für Tieferlegungen.
Naja, man wird halt älter - au, die Bandscheiben! ;-)

Gruß! Kromi
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Titzi
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Beitrag von Titzi »

Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für eure Posting´s!!!

@ Ivan : Du hast mich da auf was hingewiesen, was ich wohl nicht bedacht habe oder vielleicht so nicht gesehen habe (Thema Fahrsicherheit)! Habe eigentlich nur die Vorteile gesehen, und nicht das ganze, was davon beeinflußt wird!

Ich werde mir das wohl noch mal durch den Kopf gehen lassen :-? , ob ich das wirklich machen lasse!!! Die Straßen sind hier auch nicht gerade die Besten...

Viellen Dank nochmal,

All Zeit Gute Fahrt
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Beitrag von speedy9615 »

auf jeden fall nettes und kompetentes posting!

Aber wenn ich nicht unbedingt ne rally fahren will oder auf nem dorf wohne wos keine strassen gibt dann brauch icht dieses originale Treckerfahrwerk auch nicht! Es ist zwar auf alle möglichen und unmöglichen Gegebenheiten der Strasse abgestimmt aber da leidet das aussehn doch sehr. BMW schafft es doch auch ein vernünftiges Fahrwerk zu produzieren mit Komfort und sportlichkeit! Wenn man ein Fahrwerk in sein Auto bastelt, wobei ich nur Federn wie immer Quatsch finde, dann isses doch klar das das Auto auf Kopfsteinpflaster oder Waldwegen o.ä. nichts mehr zu suchen hat und man gegebenenfalls auch keine 5 Mann mehr mitnehmen kann. Ich fahr auch noch nur in Notfällen mit 4 Mann.

Man muss halt wie überall Kompromisse machen und sich vorher anschauen wo man mit dem Auto überall hin will oder auch nicht!
H&R 60/40 mit Bonrath Federteller, RH Phönix 17 Zoll Felgen mit 215/40 R17 Dunlop Sp 9000, Stossleisten lackiert, Türgriffe ohne Schlösser, M&S Design Grill, Milotec Frontspoiler, Scheinwerferblenden vom 2000er
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Ivan
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Beitrag von Ivan »

@titzi
Ja - das war meine Absicht - klar zu machen, dass es bei Tieferlegung nicht nur um Optik geht.

@speedy
ich habe nichts gegen Tuning am Fahrwerk - solange es, wie gesagtn von dem gemacht wird, der auch weiss worum es geht.
Du hast richtig geschrieben, dass nur Federaustausch alleine wohl das schlimste ist. Die Originaldaempfer arbeiten damit ausserhalb des dafuer vorgesehen Bereich - die meissten Bewegungen sind immer noch 3 oder 4 Zentimeter vor der Normalposition - und das muss nichts, aber kann schon die Arbeit beeintraechtigen. Bedenkt man jetzt alle die Testunterschiede bei Fahrverhalten oder Bremmsweg zwischen neuen und kaputten Daempfern, kann (muss aber nicht sein - wenn es abgestimmt ist) so eine Billigtieferlegung echt gefaehrlich werden.
Uebrigens bei dem Posting oben meinte ich mit Unebenheiten keine Waldwege, sondern ganz normalen Aspahalt - der nunmal auch nicht immer glatt wie ein Spiegel ist.
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dsrazor
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Beitrag von dsrazor »

es ist wohl klar dass ein komplettes Fahrwerk besser ist als nur die Federn zu tauschen. Ich denke schon seit langem darüber nach. Habe einen 00er Octi und mit dem kann man meiner Meinung nach fast Geländerennen fahren :o der soll etwa 35mm tiefer und auch härter. wenn ich momentan schnell Kreisel fahr o.ä neigt der sich so stark dass ich so stark grip verliere und abbremse dass es nicht mal mehr bei vollgas quietscht und mein freund sogar meinte dass sich das Rad abhebt!!! :evil: ich verdien etwa 250€ im Monat also könnt ihr euch ja vorstellen wieviel Geld ich zur Verfügung hab. Hoffe mal eine Empfehlung zu bekommen, die restlichen Beiträge hier waren erfreulicherweise sehr Kompetent!
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octavius
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Beitrag von octavius »

überlege Dir, ob Du nur Federn haben willst, oder doch lieber gleich ein Fahrwerk nimmst. Letzteres ist zwar viel teurer, aber einfach aufeinander abgestimmt. Ich hatte auch erst nur Federn. Der Wagen lag zwar tief, aber das war auch alles. Er setzte manchmal auf und schaukelte immer noch etwas, wenn auch nicht so stark. Der Werkstattmeister meinte, mein Wagen sei unfahrbar. Nun habe ich das KW1 Gewinde-FW und muss sagen, die ganze Sache fährt sich so, wie ich es vom Sportfahrwerk meines BMWs gewöhnt bin.
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Beitrag von Style »

Hallo
Wenn das Tieferlegen nur mit Federn so schlecht sein soll weshalb wird es denn vonn den Herstellern angeboten,bzw. überhaupt erlaubt ,genemig????????????????????
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