Autogassystem LPI von Vialle

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BS-Toni
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Autogassystem LPI von Vialle

Beitrag von BS-Toni »

...klingt recht interessant!!
5.2.7 LPI-System
LPI steht für Liquid Propane Injection (Flüssigpropan-Einspritzung) und ist von der Firma Vialle aus den Niederlanden entwickelt worden. Es unterscheidet sich grundlegend von den Verfahren aller anderen LPG-Teile-Produzenten, die alle auf die Einspritzung von Flüssiggas im gasförmigen Aggregatzustand setzen. Genau wie im Benzin-Betrieb wird hierbei jedoch flüssiger Kraftstoff eingespritzt.
Ursprünglich (1993) war dieses Verfahren als Single-Point-Einspritzung konzipiert worden, ist jedoch wegen der geringeren Rückzündungsgefahr auf die Multi-Point-Variante umgebaut worden.

Abb. 15: LPI-System von Vialle [Vialle, 2000]


Die im Tank befindliche Pumpe setzt den Kraftstoff unter Druck, damit der nicht verdampft. Ansonsten könnte es in der Leitung an heißen Stellen im Motorraum zur Gasblasenbildung kommen. Dies wiederum würde beim Einspritzvorgang zum Druckverlust führen. Um die Blasenbildung zu vermeiden, muß ein ausreichend hohes Druckniveau vorliegen. In der Rückströmleitung befindet sich deswegen ein Druckregler, der den Druck immer mindestens 5 bar über dem aktuellen Tankdruck (8 bar bei 25 °C) hält.
Die LPG-Einspritzdüsen sitzen direkt vor den Einlaßventilen, wo das Flüssiggas während des Einlaßtaktes sequentiell bei jedem einzelnen Zylinder eingespritzt wird. Der flüssige Kraftstoff verdampft bei der Einspritzung sofort und kühlt sich und die angesaugte Luft ab. Durch die Abkühlung der angesaugten Luft erhöht sich dessen Dichte. Dies bewirkt eine bessere Füllung der Brennkammer und dadurch eine höhere Leistungsfähigkeit, die um ca. 3 % höher liegen soll als die von Benzin. [Sykes, 1999]

Die Signale für die Einspritzung kommen vom Benzin-Steuergerät, gehen als Input ins LPG-Steuergerät und werden weiter an die Düsen geleitet. Die Ansteuerung über das Benzin-Steuergerät ist möglich, da die LPG- und die Benzin-Einspritzdüsen ähnliche Charakteristika aufweisen. Das Lambdasonden-Signal wird nur an das Benzin-Steuergerät geleitet. Das bedeutet, daß dies die Grunddaten und meisten Berechnungen vorgibt. Für das LPG-Steuergerät bleibt der Druck des Flüssiggases als wichtigster Parameter. Das System ist ausgelegt für Umgebungstemperaturen von -25 °C bis + 70 °C. Ein beheizter Verdampfer ist deswegen überflüssig.
Die Vorteile dieses Systems sind laut Vialle, daß kein Unterschied zwischen LPG- und Benzin-Betrieb bemerkbar ist, keine Leistungseinbußen auftreten, keine Einstellungen notwendig sind, keine Rückzündungsgefahr besteht und keine Einflußmöglichkeiten seitens der Umgebungsfaktoren (Temperatur, Feuchtigkeit) zu befürchten sind. [Vialle, 2000], [Hollemans, B., 1999]
Oder auch hier mal einen Link dazu mit Bildergalerie.

http://www.autogas-boerse.de/autogas_infos/vialle_lpi/
Zuletzt geändert von BS-Toni am 22. November 2006 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
GreEtz!
>;o) das Toni

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Bones
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Beitrag von Bones »

Hi BS-Toni,

zum Thema "flüssig Einspritzung von LPG" hab ich vor einigen Wochen einen Bericht in einer Werkstatt Zeitung gelesen (glaube es war die AutoServicePraxis).
Es gibt von ICOM das JTG System das sehr ähnlich dem LPI System von Vialle auch flüssig einspritzt. Den beiden Systemen gehört wohl die Zukunft, weil die flüssige Einspritzung sehr viele Vorteile hat. Aber aus dem Bericht habe ich entnommen, dass es bisher mit den Pumpen die den Druck in der Gasleitung vom Tank zum Motor hoch halten sollen Probleme gab. Die Pumpen waren bisher nicht besonders zuverlässig. Das Fazit des Berichts hab ich so verstanden, dass wenn die Pumpen zuverlässiger werden, diese Systeme genial sein sollen.


Gruß Chris
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Beitrag von Alfred »

LPI-Systeme sind mittlerweile doch ein alter Hut, hier im Forum fahren auch schon einige damit rum. Aber insbesondere der diesen Systemen nachgesagte geringere Verbrauch kann in der Praxis leider nicht bewiesen werden. Die Pumpenprobleme allerdings dürften mitlerweile gelöst sein. Wo LPI aber durchaus Sinn macht, ist bei direkteinspritzenden Motoren (GDI, FSI), bei konventionellen Benzinern ist man zur Zeit mit einem gutem und vor allem richtig eingebauten Verdampfersystem besser bedient. Flashback-Probleme haben die jetzt üblichen sequentiellen Systeme auch nicht und ob bei einem LPI-System nichts mehr eingestellt werden muß, wage ich zu bezweifeln.

MfG Alfred
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