Tempolimit

Allgemeines und Neuigkeiten zum Octavia II

Tempolimit ja oder nein? Wen ja, V-Max?

Nein, blos nicht
300
70%
Ja, Tempo 100 sind genug
3
1%
120
7
2%
130
76
18%
150
42
10%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 428

fgordon
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Beitrag von fgordon »

Ne das stimmt so, das von Dir beschriebene Szenario erzeugt keinen Stau sondern vermindert erst mal nur die Geschwindigkeit für die hinterher fahrenden, diese fahren halt nur noch 120.....

Was aber eines der wichtigeren Ursachen für einen Stau ist, ist folgendes:
A fährt hinter B und der hinter C mit sagen wir alle 160 km/h..... vor C fährt nun ein Fahrzeug ein mit nur 120. Damit muss C (stark) abbremsen, da B der hinter C herfährt nie eine Reaktionszeit von 0 haben kann, muss er stärker verzögern um nicht zu dicht an C aufzufahren bzw sogar in ihn hineinzufahren, für A gilt das gleiche.

Reagieren alle schnell setzt sich das mit jeweils x km/h geringerer Geschwindigkeit nach hinten durch - und auch nur wenn keiner den Sicherheitsabstand unterschitten hat, sonst wird dieser Wert noch grösser, bei dichtem Verkehr


Je höher die Unterschiede der Geschwindigkeit sind, desto stärker wirkt sich dies aus, fährt C mit 125 auf ein Fahrzeug mit 120 auf, ist die Verzögerung natürlich viel geringer, und kann viel einfacher durch z.b. kurzzeitiges Unterschreiten des Sicherheitsabstands ausgeglichen werden, das DeltaV wirkt sich nunmal sehr stark aus - vor allem da Praxis-Sicherheitsabstände ja bei 160 km/h kaum grösser als bei 120 km/h sind sogar überproportional.

Die Publikationen von Dr. Mahnke (Uni Rostock glaub? jedenfalls in den "neuen" Bundesländern) sind da ziehmlich interessant.
Er befasst sich zwar hauptsächlich mit Vielteilchensysteme - ist also eher ein Allgemeinphysiker, aber in der Telematik finden viele seiner Theorien Einsatz. Ich selber habe ja im Telematikbereich in der Forschung/Prognose für ein dt Autohersteller gearbeitet und man kann u.a. damit erstaunlich genau Prognosen erstellen.

Wer Interesse an mathematischen Modellen hat:
http://www.edpsciences.org/articles/jp1 ... ?access=ok

Hier wird auch ersichtlich,dass unterschiedliche Geschwindigkeiten und damit unvermeidliche starke Verzögerungen - da ja immer irgendwann einer auf den Vordermann auffährt - bei dichterem Verkehr die Wahrscheinlichkeit eines Staus sehr erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit dass auf einer Autobahn immer alle schnelleren Fahrzeuge vor einem sind und immer alle langsameren hinter einem ist ja sehr gering :D

Die Modelle berücksichtigen bisher nur eine Spur, da aber die verwendeten Annahmen auf eine beliebige Spur z.b. einer Autobahn anwendbar sind, biete das Modell eine sehr gute Abbildung der Wirklichkeit, die Betrachtung mehrer Spuren hat ja hauptsächlich Auswirkungen auf die verlassene Spur, die Einbringung eines zusätzlichen Fahrzeugs auf die betrachtete Spur wird ja durch die Formeln bereits abgedeckt.


Für den Zusammenhang Tempolimit / Staubildung gibt es auch hier einen interessante Untersuchung der Uni Dresden, die so als Einstieg finde ich ganz gut ist...

http://vwisb7.vkw.tu-dresden.de/~kestin ... stehen.pdf

Ich darf zitieren ...
Als Ergebnis können Tempolimits Staus vermeiden, es gilt also hier das Prinzip „Langsamer ist schneller“!....
Zitat Ende

Können ist natürlich kein muss aber die Bedingungen die einen Stau wahrscheinlich werden lassen sind durch den starken Verkehr in Deutschland so hoch dass es eben reicht wenn dieser Fall mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit eintritt
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Barus
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Beitrag von Barus »

Laut dieser Theorie dürfte es sich in Baustellen niemals stauen, jedoch sieht die Realität leider anders aus...
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Volkmann

Beitrag von Volkmann »

snipys hat geschrieben:Ich könnte auch mit 160 fahren, würde dann aber auf meiner 100km Strecke, die ich regelmäßig fahre zwei Liter mehr Benzin verbrennen
2 Liter mehr auf 100 Kilometer bei 160 km/h statt 120 km/h? :rofl:

Besuch mal Deinen :D und gib den Wagen zurück, scheint wohl kaputt zu sein. :rofl:
Volkmann

Beitrag von Volkmann »

snipys hat geschrieben:Die Gefahr geht doch wohl in erster Linie von den Schnellfahrern aus. Ich finde den Gedanken, falsch, jemanden der ganz normal fährt für Bremsmanöver und dadurch entstehende Gefahrensituationen verantwortlich machen zu wollen.
Blödsinnige Schuldzuweisung!
Ich fahre schnell, aber immer mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Aber was macht die Schnarchnase von der rechten Spur:

"Oh, ein LKW! Den sehe ich ja jetzt erst (3 Meter davor :roll: )! Hmmm, schnell mal links rüber, sonst muss ICH ja bremsen (von 110 auf 90 km/h! :roll: )."

Klasse Sache! Jetzt darf ich nämlich abbremsen! Und die Schnarchnase klaut mir meinen Sicherheitsabstand! Und ich werde dafür verantwortlich gemacht (von der Schnarchnase und evtl. der Polizei :motz: ).

So, dann geht's weiter: Der LKW wurde mittlerweile seit 10 Kilometern erfolgreich überholt (mit einem Unterschied von 20 km/h! :roll: ).

Mit großem Abstand tippe ich ganz leicht die Lichthupe an.

Schnarchnase:
"Schweinerei! Wieder so ein Drängler (obwohl ich nur die Lichthupe betätige, aber nicht dicht auffahre)! Na warte, Dir zeige ich es jetzt mal so richtig!"

...und bleibt weiterhin oberlehrerhaft links und verringert sein Tempo um weitere km/h's.

Zwischenzeitlich habe ich einen echten Drängler hinter mir, aber einen richtigen.

Und nun? Wer hat jetzt die gefährliche Situation ausgelöst? Immer noch der Schnellfahrende? Nee, nix da. Siehst Du, so einfach kann man sich das nicht machen, indem man sagt, dass die Gefahr generell von Schnellfahrenden ausgeht.
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BlueScorpion
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Beitrag von BlueScorpion »

Guten Morgen zusammen,

also wie gestern schonmal erwähnt, in der von Dir Volkmann beschriebenen Situation ist es fast unmöglich alles richtig zu machen ohne Rücksicht zu nehmen.
Deine "Schnarchnase" hätte ja auch schon 200m vor dem LKW (den er mit Sicherheit auch da schon entdecken konnte) zum Überholmanöver ansetzen können, aber da der Vorgang ja so schnell es denn nun mal geht über die Bühne gehen soll, wartet man natürlich, solange man eben kann auf der rechten Seite.
Und hier kommt dann eben die Rücksichtnahme ins Spiel... manche wollen eben nicht abbremsen und ziehen dann eben - mal nach keinem bis kurzem, mal nach deutlich langem blinken/ankündigen - links raus, weil der Wagen im Rückspiegel es ja bis zu dem Zeitpunkt auch nicht geschafft hat, deutlich näher zu kommen... und andere erkennen dann eben doch, dass der Wagen im Rückspiegel jetzt doch schnell genug angeflogen kommt, dass es jetzt gefährlich werden würde, wenn man genau jetzt links rüberzieht, also geht mancher halt auch mal vom Gas und rollt etwas auf den LKW auf.

Genauso gut könnte der Schnellfahrer diese Situation auch so deuten "aha, der Rechtsfahrer fährt jetzt schon so dicht auf den LKW auf, der muss jetzt spätestens überholen, wenn er dem LKW nicht voll draufhängen will" also geh ich schonmal vom Gas und mache mich je nach meinem und dessen Tempo schonmal bremsbereit, sodass es nicht zu einer Gefahrenbremsung kommen muss.

Je nachdem ob man diese Situation vorausschauend erkennen konnte oder nicht, reicht es auch dann auch mal aus, nur vom Gas zu gehen, bis der Überholer dann wieder zurück nach rechts fährt.

Voraussetzung ist natürlich das korrekte Verhalten und die Umsicht aller.

Gruß
BluE
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w0tan
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Beitrag von w0tan »

@BlueScorpion

Volle Zustimmung, problematisch wird das präventive vom-Gas-gehen nur bei massiven Geschwindigkeitsunterschieden

Wenns nur um 160 zu 120 geht mag das funktionieren, bei 220 zu 100 nicht mehr. (aus Sicht des Überholenden)
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EX seit 09/2008... danke, dass du gehalten hast ;)

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Volkmann

Beitrag von Volkmann »

BlueScorpion hat geschrieben:Genauso gut könnte der Schnellfahrer diese Situation auch so deuten "aha, der Rechtsfahrer fährt jetzt schon so dicht auf den LKW auf, der muss jetzt spätestens überholen, wenn er dem LKW nicht voll draufhängen will" also geh ich schonmal vom Gas und mache mich je nach meinem und dessen Tempo schonmal bremsbereit, sodass es nicht zu einer Gefahrenbremsung kommen muss.
Richtig! Und so mache ich es auch. Ägerlich, wenn manche dann aber wirklich weiterträumen und nicht ebenfalls mitdenken.

Erst gestern hatte ich jemanden auf der 2-spurigen BAB einscheren lassen, weil er auf einen LKW aufrollte. Habe schön das Tempo verringert, Abstand gehalten, geduldig gewartet, bis der LKW überholt war.

UND DANN? Träumt diese Schnarchnase einfach weiter und bleibt links, obwohl (ungelogen) kilometerweit vor uns weder links noch rechts Verkehr war! :motz:

Habe ich mir eine zeitlang angeguckt und habe dann aber mal ganz kurz "gelichthupt". Keine Reaktion. Dann war es mir zu bunt und habe rechts überholt. Und was kam dann? Lichthupe von der Schnarchnase, als ich dann endlich wieder vor ihm war! :rofl:

Was für'n Experte. Evtl. doch der Beweis, dass 120 km/h ermüdend sind und Unaufmerksamkeit fördert.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Will nur sagen, dass beide Parteien oft Schuld haben, und nicht nur die Schnellfahrenden, wie es oft fälschlicherweise dargestellt wird.
chacka2k

Beitrag von chacka2k »

Barus hat geschrieben:Laut dieser Theorie dürfte es sich in Baustellen niemals stauen, jedoch sieht die Realität leider anders aus...
Na ja, der Vergleich hinkt aber etwas, da es sich meistens nicht in den Baustellen staut, sondern davor, wenn die Geschwindigkeit verringert wird. Von daher stimmt die Theorie wieder. In den Baustellen geht's meistens bei gleichbleibender Geschwindigkeit recht problemlos voran.

Mfg Frank
fgordon
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Beitrag von fgordon »

Eben Baustellen sind im Prinzip nichts anderes als das Auffahren auf ein langsames Fahrzeug.

Das was fast immer Staus entstehen lässt ist, dass Geschwindigkeit verzögert wird, und diese Verzögerung aufgrund der Reaktionsgeschwindgkeit nicht linear sondern mit einem Faktor x nach hinten durchgereicht wird. Sonst würde vor Baustellen ja mit mind. 80 oder 60 weitergfahren werden können.

Irgendwann kommt das Tempolimit für die meisten eh entweder per Gesetz, sehr viel höheren Spritpreise oder durch zu hohes Verkehrsaufkommen....
auch die 130g/km Regelung wird durch den prozentual stark steigenden Anteil an wahrscheinlich deutlich schwächer motorisierten Fahrzeugen, die natürlich auch Überholen werden, die Durchschnittsgeschwidigkeit senken....
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Mackson
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Beitrag von Mackson »

chacka2k hat geschrieben:
Barus hat geschrieben:Laut dieser Theorie dürfte es sich in Baustellen niemals stauen, jedoch sieht die Realität leider anders aus...
Na ja, der Vergleich hinkt aber etwas, da es sich meistens nicht in den Baustellen staut, sondern davor, wenn die Geschwindigkeit verringert wird. Von daher stimmt die Theorie wieder. In den Baustellen geht's meistens bei gleichbleibender Geschwindigkeit recht problemlos voran.

Mfg Frank
Die Theorie hinkt überhaupt nicht. Bsp. A4 Baustelle bei Jena. Da staut es sich komischer Weise immer zuerst in der Baustelle und als dann späte vor ihr. Warum? Weil die Leute a) selbstüberschätzend links fahren und einen breiten Kopf haben, sie passen mit ihren 180 breiten Wagen nicht durch einen locker 2m breite Lücke. Anstatt rechts zu fahren und einzusehen das sie keine Talent haben, bleiben sie rechts und provozieren/verursachen Staus.

Jopi hat geschrieben:... die Geschichte um Turbo- Rolf. Ohne auf den Fall an sich eingehen zu wollen, fand ich das Theater darum massiv übertrieben und es zeigte eher, wie versucht wird, klar zwischen 2 Parteien zu unterscheiden: böse Raser und unschuldige Lämmer. ...
Das sehe ich genau so, wobei es unschuldige Lämmer nur selten gibt. Das gesteht sich nur niemand ein und deshalb wird auf der §1 StVO von der breiten Masse ignoriert oder sogar abgelehnt.


@Volkmann:
Die von Dir beschriebenen Szenarien kenne ich zu gut. Das zeigt wie unfähig die breite Masse ist Situationen richtig einzuschätzen und das letztendlich das Ego eine übergeordnete Rolle Spielt. In diesen Situationen kümmern sich die Leute immer zuerst um sich. Packt man vor der Haustür sein Auto für den Skiurlaub, klotzen mind. 3 Leute am Fenster und kümmern sich energisch um mich und mein Gepäck... :roll:

Gruß M.
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O1 Combi L&K 1.9 PD TDI 130PS (08/03-02/05)
O² Combi Elegance 2.0 TDI 140PS (05/05-01/09)

Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.
Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Antworten

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