Was aber eines der wichtigeren Ursachen für einen Stau ist, ist folgendes:
A fährt hinter B und der hinter C mit sagen wir alle 160 km/h..... vor C fährt nun ein Fahrzeug ein mit nur 120. Damit muss C (stark) abbremsen, da B der hinter C herfährt nie eine Reaktionszeit von 0 haben kann, muss er stärker verzögern um nicht zu dicht an C aufzufahren bzw sogar in ihn hineinzufahren, für A gilt das gleiche.
Reagieren alle schnell setzt sich das mit jeweils x km/h geringerer Geschwindigkeit nach hinten durch - und auch nur wenn keiner den Sicherheitsabstand unterschitten hat, sonst wird dieser Wert noch grösser, bei dichtem Verkehr
Je höher die Unterschiede der Geschwindigkeit sind, desto stärker wirkt sich dies aus, fährt C mit 125 auf ein Fahrzeug mit 120 auf, ist die Verzögerung natürlich viel geringer, und kann viel einfacher durch z.b. kurzzeitiges Unterschreiten des Sicherheitsabstands ausgeglichen werden, das DeltaV wirkt sich nunmal sehr stark aus - vor allem da Praxis-Sicherheitsabstände ja bei 160 km/h kaum grösser als bei 120 km/h sind sogar überproportional.
Die Publikationen von Dr. Mahnke (Uni Rostock glaub? jedenfalls in den "neuen" Bundesländern) sind da ziehmlich interessant.
Er befasst sich zwar hauptsächlich mit Vielteilchensysteme - ist also eher ein Allgemeinphysiker, aber in der Telematik finden viele seiner Theorien Einsatz. Ich selber habe ja im Telematikbereich in der Forschung/Prognose für ein dt Autohersteller gearbeitet und man kann u.a. damit erstaunlich genau Prognosen erstellen.
Wer Interesse an mathematischen Modellen hat:
http://www.edpsciences.org/articles/jp1 ... ?access=ok
Hier wird auch ersichtlich,dass unterschiedliche Geschwindigkeiten und damit unvermeidliche starke Verzögerungen - da ja immer irgendwann einer auf den Vordermann auffährt - bei dichterem Verkehr die Wahrscheinlichkeit eines Staus sehr erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit dass auf einer Autobahn immer alle schnelleren Fahrzeuge vor einem sind und immer alle langsameren hinter einem ist ja sehr gering
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Die Modelle berücksichtigen bisher nur eine Spur, da aber die verwendeten Annahmen auf eine beliebige Spur z.b. einer Autobahn anwendbar sind, biete das Modell eine sehr gute Abbildung der Wirklichkeit, die Betrachtung mehrer Spuren hat ja hauptsächlich Auswirkungen auf die verlassene Spur, die Einbringung eines zusätzlichen Fahrzeugs auf die betrachtete Spur wird ja durch die Formeln bereits abgedeckt.
Für den Zusammenhang Tempolimit / Staubildung gibt es auch hier einen interessante Untersuchung der Uni Dresden, die so als Einstieg finde ich ganz gut ist...
http://vwisb7.vkw.tu-dresden.de/~kestin ... stehen.pdf
Ich darf zitieren ...
Als Ergebnis können Tempolimits Staus vermeiden, es gilt also hier das Prinzip „Langsamer ist schneller“!....
Zitat Ende
Können ist natürlich kein muss aber die Bedingungen die einen Stau wahrscheinlich werden lassen sind durch den starken Verkehr in Deutschland so hoch dass es eben reicht wenn dieser Fall mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit eintritt