Erfahrungen 1.6 MPI

[waldi]

Hallo,
ich habe seit 2 Monaten den Octavia II 1,6 MPI 102 PS und bin nun ca. 1000 km damit gefahren. Das erste, was mir sofort am Fahrverhalten auffiel und das sich bis heute nicht geändert hat, ist eine Verzögerung bei der Gasannahme beim Schalten vom 1. auf den 2. Gang und - etwas schwächer ausgeprägt - beim Schalten in höheren Gängen, so dass ich das Empfinden habe, dass der Wagen erst einmal an Geschwindigkeit verliert, bis er nach einigen Sekunden an Fahrt gewinnt. Das ist an der Ampel ziemlich peinlich, und beim Überholen auf der Landstraße, also beim Zurückschalten und erneutem Gasgeben, ziemlich gefährlich.
Das Umschalten vom 1. auf den 2. Gang nehme ich bei ca. 2200-2500 U/min vor. Nach dem Umschalten fällt die Drehzahl auf ca. 1500 U/min und braucht dann besagte "Ewigkeit", bis sie wieder bei 2500 U/min ist. Der Verkäufer und der Meister fanden das Verhalten "ganz normal" für diesen Motor - ich finde es ungewöhnlich.

Hat jemand ebensolche Erfahrungen gemacht?

[Klinke]

Solltest du mal zum Auto-Arzt mit gehen.
Normal ist das nicht. Da würde man sonst schonmal von gehört haben.
Ich hab es bei mir in 4,5 Jahren noch nicht festgestellt.

[Deekay]

Hallo,

@waldi: Ich glaube ich weiß, was du meinst. Aber das hat nichts mit der Gasannahme zu tun. Beim 1.6er ist es sehr charakteristisch, dass er bei ca. 2500 Umdrehungen auf einmal deutlich mehr Drehmoment bekommt, als darunter. Wenn man gerade in die niedrigen Gängen von 2000 Umdrehungen hochbeschleunigt, merkt man richtig deutlich, wie der auf einmal bei 2500 Umdrehungen zieht. Wenn man dann hochschaltet, ist man wieder deutlich untern den 2500 Umdrehungen und er zieht nicht mehr so richtig. Das hat also nichts damit zu tun, dass das Gas nicht angenommen wird. Der hat in diesem Drehzahlbereich einfach sehr wenig Drehmoment. Wenn du also richtig beschleunigen willst (z.B. zum überholen), musst du nur zusehen, dass du über 2500 Umdrehungen bleibst. Dann zieht der ordentlich.
Ich hoffe, ich konnte das Verhalten erklären

Gruß,
Deekay

[Octi2000]

Schau einfach mal in die Drehmomentkurve, die dürfte einiges erklären!

[Octi2000]

Was den Verbrauch angeht, kann ich mittlerweile getrost sagen, dass der TSI nur dann halbwegs sparsam bleibt (um die 6,5l real), wenn man stehts behutsam und wenn möglich mit Tempomat fährt. In dieser Hinsicht macht es also keinen großen Unterschied, ob man MPI oder TSI fährt (vorausgesetzt, die Verbrauchswerte von Schubee stimmen), da das Tempo relativ gemächlich bleibt und die Beschleunigung eher bescheiden. Langweilig...

Die widerspräche aber dem Downsizing-Chjarakter, den der kleine TFSI vertritt.

Bei gleicher Fahrweise MUSS der TFSI deutlich weniger verbrauchen als der MPI ,da er sowohl vom Hubraum kleiner ist (weniger Reibungsverluste) als auch als Turbo mit deutlich geringeren Drehzahlen (nochmal deutlich weniger Reibung fährt.

Dazu kommt noch die optimierte Einspritzung, die für eine effizientere Kraftstoffnutzung sorgt als bei einem anachronistischen Saugrohreinspritzer. Der Effizienzvorteil der Direkteinspritzung liegt im Bereich von 5-10 %.

Setze ich sämtliche Maßnahmen zusammen, dürfte der echte Verbrauchsunterschied schon recht beträchtlich sein.


Das in der Realität die Vebräuche nicht so stark differieren, muss also an der Nutzung der Leistung liegen, der "spassigere " TFSI" animiert ja offensichtlich zum gasgeben, während der Charakter des MPI die Besitzer eher zu gelassener Fahrweise erzieht.

[Schubee]

Hallo,

@waldi: Ich glaube ich weiß, was du meinst. Aber das hat nichts mit der Gasannahme zu tun. Beim 1.6er ist es sehr charakteristisch, dass er bei ca. 2500 Umdrehungen auf einmal deutlich mehr Drehmoment bekommt, als darunter. Wenn man gerade in die niedrigen Gängen von 2000 Umdrehungen hochbeschleunigt, merkt man richtig deutlich, wie der auf einmal bei 2500 Umdrehungen zieht. Wenn man dann hochschaltet, ist man wieder deutlich untern den 2500 Umdrehungen und er zieht nicht mehr so richtig. Das hat also nichts damit zu tun, dass das Gas nicht angenommen wird. Der hat in diesem Drehzahlbereich einfach sehr wenig Drehmoment. Wenn du also richtig beschleunigen willst (z.B. zum überholen), musst du nur zusehen, dass du über 2500 Umdrehungen bleibst. Dann zieht der ordentlich.
Ich hoffe, ich konnte das Verhalten erklären

Gruß,
Deekay

Das stimmt, aber diesen Schub bei 2500upm merkt man so richtig nur im 2. Gang. Im 3. nicht mehr so deutlich. Im 1. kommt er richtig zügig vom Fleck bei Vollgas.
Wenn diese "Verzögerung" sowas abnormal erscheint, würde ich versuchen zu einer anderen Werkstatt zu gehen und dort fragen.
Wenn die dies auch normal finden, dann ist es auch wahrscheinlich, und Du bist was völlig anderes gewöhnt.

Was hattest Du vorher?

Hier die Drehmomentkurve.

Fürs schnellstmögliche Überholen würde ich 2 Gange zurückschalten, damit die Drehzahl beim Beginn des Überholvorganges eher so um die 3500 ist.
In der Wirklichkeit dreht er ziemlich schnell hoch auf 5500, man muss aufpassen rechtzeitig wieder hochzuschalten.

[waldi]

Hallo Deekay und Schubee,

vielen Dank für Eure nützlichen Informationen! Das starke Durchziehen jenseits der 2500 Upm habe ich beim Überholen eines Treckers auf einer Landstraße tatsächlich erlebt.
Ich muss mich offenbar erst umgewöhnen, denn ich fuhr bislang einen 60 PS Jetta I (Bj. 80).

Gruß,
waldi

[gln]

Um auch hier meinen Kommentar dazu zu geben.
Man darf sich halt von einem 1600er Saugmotor nicht sportliche Fahrleistungen erwarten. Für das normale Fahren auf Autobahnen und Landstraßen reicht es allemal.
Auf Steigungen, insbesondere wenn man ab und zu überholen auch will, da könnte man mitunter schon etwas mehr Saft gebrauchen.
Am täglichen Nach Hause Weg durchfahre ich einen relativ engen Kreisverkehr, unmittelbar danach beginnt eine Steigung. Da braucht es schon etwas bis man wieder eine normale Geschwindigkeit hat.
Wer damit nicht leben kann für den ist ein 1600 Benziner natürlich nicht das richtige. Ich hatte davor auch einen 1600er mit genau der gleichen PS Zahl und ähnlichen Gewicht, ich wußte daher auch was mich erwartet. Ein 2l Passat den ich früher hatte war auf Steigungen freilich schon angenehmer zu fahren.
Aber wie gesagt, wenn man nicht "sportlich" unterwegs sein muß, für normales Fahren reicht es allemal.
Was mich eher ein wenig stört ist ein meines Erachtens etwas verzögertes Ansprechverhalten aus dem Leerlauf heraus (Eintrag heute 12.Juli): http://www.octavia-forum.de/forum/viewt ... 15&t=40847

[JanKatie]

also wir haben den ja auch und wir sind sehr zufrieden.
es ist ein familienauto was dem preis-leistungsverhältnis perfekt gegenüber steht.

und wie er zieht kommt ja wohl auf den fahrer an. männe kommt eher bescheiden von der stelle weg und ich würde mir am liebsten öfter mal die augen im auto zu halten wollen. aber ich fahre halt etwas anders.

falc
ich weiß zwar nicht wie du auto fährst, aber mir stand noch kein octi im weg. eher ein bmw oder mercedes, weil das nur opas fahren die dann auf der autobahn rechts mit 100km fahren.

fazit:
uns reicht der motor völlig. wir hatten aber an den motor noch nie grosse ansprüche und unser auto wird eher selten benutzt. 1,4tsi gab es bei uns auch noch nicht als wir bestellt haben.

[Brian]

Bei dem 1.6 MPI handelt es sich um gute alte Audi-Technik, ausgereift und erprobt.
U.a. hat mich ein Blick unter die Motorhaube überzeugt. Fast alle Verschleißteile sind gut zu ereichen
ohne das die halbe Frontpartie des Fahrzeugs demontiert werden muß.
Zugegeben eine Sportsrakete ist der 1.6 MPI nicht, in diesem Zusammenhang gefällt mir besonders die
Antwort von Octi2000 "...während der Charakter des MPI die Besitzer eher zu gelassener Fahrweise erzieht."
Das kann ich nur unterstreichen, und wer kann bei den heutigen Verkehrsverhältnissen nicht etwas Gelassenheit gebrauchen?