Ist mein Sub heil?

[frog_didi]

Hallo,

die Frage ist ernst gemeint - bin mir wirklich nicht sicher!

Ich habe gerade einen Sub, einen JL10W3 D2, ersteigert. Habe die beiden Spulen in Reihe geschaltet und dann gebrückt an meine Helix (max. 200 W RMS) angeschlossen und getestet.

Sub spielt und beide Spulen einzeln auch. Wenn die Lautstärke so auf 2/3 aufgedreht ist, hört man ein Flattern oder Scheppern.

Die Levelregler fürs Eingangssignal habe ich beide auf max. gedreht. Die HU war auf loudness Hi und bass 5 (bis 7 möglich).

Ist der Sub o.k.? Habe ich bloß etwas zu viel Bass eingestellt und der Sub lenkt deshalb bis zum Limit aus, bzw. schlägt irgendwo an?


Gruß
Dietmar

P.S.: Da kam nicht viel Bass raus, so ganz ohne Gehäuse. War auch ein bischen leise. Das wird sich doch wohl noch gewaltig ändern?

[Daniel aus'm Volkstreff]

Bin zwar kein Experte, aber einen Subwoofer würde ich nicht ohne Gehäuse laufen lassen. Ich denke er braucht den Widerstand des Volumens, um nicht übermäßig auszulenken.

Aber warte mal bis sich Frank V. meldet.

[frog_didi]

Hi Daniel,

er bekommt ja ein Gehäuse, 25 l geschlossen. Aber das braucht ja seine Zeit. Morgen schau ich mal bei ATU oder Obi, wie teuer Polyester-Harz, Glasfaser etc. ist.

Gruss
Dietmar

[HP]

Hi.

Sub ohne Gehäuse oder Schallwand geht nicht. Das nennt sich akustischer
Kurzschluss.
Mit etwas Pech hast du beim Betrieb ohne Gehäuse die Schwingspule angehauen.

Wenn der Sub mit ganz ganz wenig Leistung ohne kratz Geräusch läuft hattest du nochmal Glück.

Ist das 25 Liter Gehäuse die Herstellerempfehlung oder Simuliert oder nur ein Wunschvolumen?

Gruß
Harald

[HP]

Nochmal ein Nachtrag

Schreib doch eine PN an den Sillek . Der ist wohl vom "Fach".

Der sollte dir ohne Probleme das Richtige Harz usw. empfehlen können,
evtl. macht er dir ja auch ein Angebot.

Das spart dir die unnötige Lauferei.

Harald

[Frank V.]

Aaaalso:
Der 10W3 ist ein guter Woofer mit VRC-Technologie. Dieser Ring sitzt um den Spulenträger an der Verbindung zwischen Membran und Spule. Dieser Ring hat die Aufgabe, die Spule zu kühlen, da der W3 keine Polkernbohrung besitzt. Erhöht man nun die Leistung in einen Bereich, wo die maximale Auslenkung erreicht wird, schlägt nicht die Spule auf die untere Polplatte, sondern der VRC (vented reinforcement collar) auf die obere Polplatte. Wenn es nicht permanent passiert, was sich durch ein lautes Klappern bemerkbar macht, passiert auch nix. Der alte W3 ist hart im nehmen.
Als weiteres braucht der W3 ein 100% dichtes Gehäuse, geschlossen wie Bassreflex. Eigentlich braucht jeder Woofer ein absolut dichtes Gehäuse...
Weiteres Klappern kann entstehen, wenn die Dustcap an einigen Stellen lose ist. Das hatten einige W3 schon mal. Schau da mal nach.
Loudness und bassverstärkende Maßnahmen solltest Du am Radio nur mir Bedacht wählen. Schnell hat man mal eine Endstufe überfordert, ihre maximale Ausgangsleistungsgrenze überschritten. Dann fährt eine Endstufe ins Clipping, was dem Woofer garnicht gut tut und sich durch Verzerrungen hörbar macht.
Der W3 sollte tunlichst nicht über seine 250 Watt Belastbarkeit betrieben werden, der Kaptonträger, auf dem die Spule gewickelt ist, kann sich übermäßig erwärmen und Blasen werfen, dann kratzt ein Woofer, wenn man mal die Membran rund um die Dustcap mittig hin und her bewegt.



Auf dem Foto sieht man den VRC-Ring und an der Innenseite des Kaptonträgers einige Blasen, die durch Überlastung entstanden sind. Entstufe war eine Powerhouse D2 (knapp 2 kW an 1 Ohm).
Alles in allem ein guter Woofer, der viel Spaß machen kann, wenn man ihn sinnvoll einsetzt.
JL empfiehlt ausdrücklich, den Woofer nur mit beiden Spulen zu betreiben. Ein geschlossenes Gehäuse mit netto 25 Liter (der Woofer verdrängt ca. 3 Liter) ergibt eine Einbaugüte von Qtc 0,9. So läuft er am besten, ein guter Kompromiß aus schnellen Punch und ausreichendem Tiefgang.

Ich war mit meinen beiden 12W3 klanglich zufrieden. Nur waren sie zu leise und hielten nicht sonderlich viel aus...


Frank

[Kulle]

nabend, möchte auch noch meinen senf dazu geben. möchte bloß erwähnen, dass es nicht sinnvoll ist den levelregler voll auf zu drehen. es kann auch daherkommen, dein überschreihen. der levelregler hat die funktion, die endstufe dem autoradio anzupassen.
"eigentlich" sollte in der bedinnungsanleitung vom radio der ausgangspegel stehen (irgend ne volt angabe) und diese stellt man an dem levelregler ein. da sollte bei vernünftigen endstufen auch ein von...bis volt drüberstehen. wenn gar nix ist, geht man lieber auf nummer sicher und stellt den levelregler auf halbstellung.

weiß auch, daß viele damit mehr bass rausholen wollen aber das ist falsch.
damit stellst du einfach gesagt den arbeitspunkt der verstärkertransistoren ein (nicht verwechseln mit den oft aufgedruckten MOSFET gelabere, das hat damit nüscht zu tun).

wenn du level voll aufdrehst, kann es dir passieren, daß die verstärker-transistoren übersteuerst und das führt zu dem schon beschrieben clipping. (da produzierst du ein schönes rechtecksignal, was böse für den sub ist).

ALSO BLOß DIE FINGER WEG VOM VOLL AUFGEDREHTEN LEVELREGLER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

[frog_didi]

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Beiträge. Also der sub lebt noch. Wenn die sub-Box fertig ist, werde ich alles ordentlich einstellen und nicht überstrapazieren!

Bis dahin kann aber noch ein bischen Zeit vergehen, da ich hinter dem Reserverad nach Daniel´s Vorbild eine GFK-Box bauen will.

Frank, also 28 l geschlossen und dann den Sub rein, also netto 25 l - richtig?

Und wenn der JL10 in die Box passt, wird erst mal gefeiert, dass wird nämlich wahnsinnig eng, vielleicht hat der Magnet an einer Seite noch 5 mm Platz oder so!!! (Kein doppelter Laderaum!).

Gruß
Dietmar

[Ivan]

@kulle

damit stellst du einfach gesagt den arbeitspunkt der verstärkertransistoren ein (nicht verwechseln mit den oft aufgedruckten MOSFET gelabere, das hat damit nüscht zu tun).

Das ist durchaus falsch. Der Level Regler an der Endstufe ist ein gewoehnlicher Spannungsverteiler - der nix mit den Transistoren am Hut hat - er passt nur den Einganssignal an. Absolut identisch mit einem Potentiometer, den man in den Eingangskabel einbauen wuerde. Er hat keinerlei Einfluss auf den Verstaerkerfaktor der Endstufe, denn der ist konstant. Natuerlich ist die Einstellung wichtig - denn wenn der Eingangssignal uebermaessig gross ist, kommt es an der Endstufe zur Clipping. Irgendwelche Voltdaten des Radioausgangs koennen nur grobe Information sein (es ist nur die Angabe zur Maximalpegel) - denn je nach der Musik, je nach der CD unterscheidet sich der Pegel gewaltig.

@frog_didi
Je besser die Anlage, desto mehr vermeidet man die Frequenzkorrekturen am Radio. Im High End sind Bassnahebungen oder Loudness sowieso Tabu. Dies hat seine Gruende - der Bass hebt die Anlage meisst bei 125Hz an - also ziemlich hoch - damit es an den "normalen" Lautsprechern auch irgendwelche Wirkung zeigen kann. Wenn Du sowas machst, droehnt es eher und auch der Nachrichtensprecher hat dann Stimme wie Obi van Kenobis Vater in der Maske - geschweige denn eine Saengerin. Subwoofer spielt deutlich darunter und der Bass wird dann mit der Sublautstaerke eingestellt.
Beginne die Einstellungen also mit allem Plimplum am Radio aus und allen Reglern auf Null. Du wirst erstaunt sein, wieviel in der Musik so drinnsteckt.

[Frank V.]

@ Ivan:

Loudness hebt nicht nur den Bass an, sondern auch den Hchtonbereich. Jeweils 6 dB werden beigesteuert. Und im Bassbereich werden bei um 50 Hz die Hähne aufgedreht, um den Sacculus im Gehörgang zu stimulieren. Der Spaßmuskel im Ohr. Frequenzen um 50 Hz wirken direkt auf das Zwerchfell, das dieses Aha-Erlebnis gesteigert wird und eine Extase ausgelöst wird. Ebenso ist es wissenschaftlich erwiesen, daß Kühe bei Frequenzen um 50 Hz zufriedener sind um mehr Milch geben, kein Witz!!!
Hat jemand mal eine Kuh? Mal sehen, ob die bei mir im Wagen bei 144 dB noch Milch gibt, oder direkt Quark abpumpt....

Frank