Ein Lautsprecher spielt immer nur so tief und trocken, wie man ihn verbaut. Das A und O ist von vornherein einmal ein stabiler Einbau. Je stabiler die Aufnahme ist, desto mehr kann die Membran von der zugeführten Verstärkerleistung in effektive Membranbewegung umsetzen und somit Schalldruck erzeugen. Wenn die Energie mit Klappern oder Vibrationen vergeudet wird oder in einer instabilen Lautsprecheraufnahme verloren geht, geht auch Schalldruck verloren. Der Lautsprecher soll ausschließlich Luft bewegen, keine Karosserieteile. Der Originalring aus Plastik kann da meiner Meinung nach erhalten bleiben, wenn man diesen sorgfältig bearbeitet. Das heißt: Mit ordenlich Spachtelmasse richtig dick einpacken, daß er beim Klopftest mehr an Marmor als an Plastik erinnert. Paßt! Ein Stahlring könnte das Magnetfeld des Lautsprechers negativ beeinflussen, daher lieber was aus Messing oder Alu drehen (lassen).
Außerdem ist es essenziell wichtig, daß eine Membran kontrolliert auslenkt. Ein liebloser Tritt aus der Endstufe in die Spule mag subjektiv laut erscheinen, viele verwechseln dabei aber "laut" mit "nervig". Es ist nicht laut, sondern einfach nur nervig. Ein Presslufthammer erscheint laut, weils eine grausame Frequenz ist. Das Lieblingslied ist bei selber Lautstärke (120dB) ist völlig ok.
Das Problem ist beim Octaiva, daß die Tür zu groß ist für einen einzelnen 16er und zudem völlig undicht und somit undefiniert. Hier gibts drei Möglichkeiten, das zu ändern oder zumindest zu verbessern:
1. Das Volumen für den Lautsprecher zu verkleinern. Man muß also ein dem Lautsprecher entsprechendes Volumen schaffen, ein 16er kommt in 10-16 Litern gut klar. Wenn man sich die Arbeit macht, mal verschiedene Holzkisten zu bauen und die in den Fußraum legt, kommt man bald auf das ideale Volumen. Klar, man könnte es auch anhand der Parameter simulieren, aber das sind Freifeldmessungen, die nichts mit den Akustikeigenschaften des Octavias zu tun haben. Hat man das perfekte Volumen ermittelt, baut man das Gehäuse in die Tür. Ziemlich aufwändig. Aber der Lautsprecher spielt auf Grund der optimalen Einsatzbedingungen zur Höchstform auf. Kickbass und Pegel satt.
2. Das Türvolumen der Karre von rund 40 Litern auf mehrere Lautsprecher verteilen. Bei drei 16ern bekommt dann jeder etwas über 13 Litern. Erfordert den Bau eines entsprechenden Doorboards. Und ein Hochtöner, der gegen drei TMT's anstinken (in wahrsten Sinne des Worten, nicht wahr, Dreas?) kann. Aber dann gehts echt zur Sache. Impendanz bei der Endstufenwahl bedenken! Dreimal 4 Ohm ergeben entweder 12 Ohm (in Reihe, aber sowas macht man nicht!) oder parallel 1,3 Ohm!
3. Das ist die einfachste Lösung, aber nicht mit oben genannten Vorschlägen zu vergleichen. Da wie erwähnt das Volumen für den Lautsprecher zu groß ist, ist die Einbaugüte sehr gering. Man peilt eine Güte von 0,7 an. Güten Richtung 1 werden schnell spielen, knackig, aber weniger Tiefgang bieten. Güten von unter 0,5 klingen boomig, tief (so tief ein 16er eben spielen kann). Die lenkt die Membran sehr weit aus und erzeugt keinen nennenswerten Schalldruck mehr, ebenso verpufft der trockene Kick im Nichts, weil die in dem riesigem Türvolumen die Membran nicht mehr effektiv abbremst (Luftfedervolumen). Und hier greift dann der Kniff: Man kann hinter dem Lautsprecher Luftwiderstand erzeugen, wenn man die Strömungsgeschwindigkeit verringert. Dazu irgendwas hinter den Lautsprecher packen, was die Luft bremst. Ein Luftfilter zurechtgeschnitten, Schaumstoff, was auch immer. Um wieviel man die Strömungsgeschwindigkeit verringert, muß man für jeden Lautsprecher und Musikgeschmack probieren. Dieser Trick nennt sich übrigens aperiodische Dämpfung.
So denn, viel Erfolg beim probieren,
Frank
![Bild](http://www.magix-photos.com/mpfw01/10/C6/AD/A1/60/D0FE11DBBC9623AB54BB5FA4/C6ADA160D0FE11DBACD0006A54BB5FA4.jpg)