Hallo dieseloctavia,
zu den von Master of Octavia genannten Parametern möchte ich nur noch ein wenig die Details ergänzen.
Die Öltemperatur des Motors erhöht sich unter Chipeinsatz um ca. 8-10 °C bei Volllast. Darauf verweisen z.B. verschieden Chiptuner wie CHIP Tuning Austria (
www.chip-tuning.at).
Die Abgastemperatur erhöht sich natürlich ebenfalls, da Einspritzmenge und Ladedruck erhöht werden. In dieser Hinsicht ist sicher das Nicht-Vorhandensein eines DPF in deinem Fall von Vorteil, da der nämlich recht schnell bei Überhitzung das Zeitliche segnen kann. Der Turbolader wird auf Grund der höheren Abgastemp. und des mechanisch etwas höheren Ladedrucks stärker belastet. Die erhöhten Abgastemp. kann auch einen schnelleren Verschleiß bzw. Ausfall der variablen Laderverstellung bewirken. Ich sprach in meinem ersten Statement von der Notwendigkeit des angemessenen Kaltfahrens, also nicht einfach nach einer stärkeren Belastung den Motor ausstellen, sondern ihn noch etwas mit nur geringer Last laufen lassen, damit in der Abkühlphase noch eine Ölschmierung des sehr heißen Laders erfolgt. (Laderreparaturen schlagen in der Regel mit merklich über 1000 € zu Buche.)
Ich kann deinen Wunsch nach Mehrleistung durchaus verstehen, zumal das heute scheinbar recht „einfach“ geht. Seriöse Tuner, die Chiptunig im Rahmen einer Kennfeldanpassung vornehmen wie z.B. ABT, beschränken sich aus Gründen der Standfestigkeit des so veränderten Motors (in deinem Fall) auf max. 130 PS/305 Nm (Original 105 PS/ 250 Nm). Für einen solche Tunigmaßnahme bist du aber schnell deutlich über 1000 € los (1090 € Software; 150 € Software einspielen/anpassen und 80 € TÜV). Da ist natürlich ein wirklich stolzer Preis und umso verlockender sind Angebote aus der Buch für z.T. deutlich unter 100 €. Du kannst dir dann an 10 Fingern abzählen, was da dann für eine „hochwertige“ Leistungselektronik drinsteckt. Aber es bewirkt natürlich schon eine gewisse Leistungssteigerung, wie du selbst festgestellt hast. (Bei einer Steigerung von 105 PS auf z.B. 130 PS ist die subjektive Wahrnehmung zumeist nicht so deutlich wie bei einer Steigerung von z.B. von 50 auf 75 PS. Zwar sind jeweils 25 PS dazu gekommen, aber im ersten Fall sind es ca. 24 %, im 2. Fall 50 % Mehrleistung.)
Das Entscheidende (von den ganzen z.T. „astronomischen“ und aus technischer Sicht gar nicht gerechtfertigten Gewinnspannen einmal abgesehen...) ist sicher für dich, dass du den nun einmal vorhanden Chip so nutzt (wenn du ihn den überhaupt längerfristig nutzen willst im Hinblick auf den Verlust der Betriebserlaubnis), dass du die damit verbundenen technischen Risiken minimierst, als keine lägeren/häufigen Vollgasfahrten, sondern nur sehr punktuell die volle Leistung (kurzfristig) abforderst. Auch das volle Ausdrehen der Gänge beim Beschleunigen ist dann nicht sehr sinnvoll. Zumeist solltest du bei deinem Diesel spätestens bei ca. 3500 upm in den nächst höheren Gang schalten, da dann schon ein gutes Anschlussdrehmoment im höheren Gang anliegt. Schau dir dazu auch einmal folgenden Link an, bes. die Infos über den Zusammenhang von Motorleistung, (Rad-) Drehmoment und Schaltpunkt bzw. Getriebeabstufung in der zweiten Hälfte des Beitrags:
http://www.e31.net/torque.html
Das Getriebe/die Kupplung werden die nur gelegentliche Nutzung des vollen Drehmomentzuwachses ebenfall danken. Im Grunde liegt es an dir, ob du letztlich im „entscheidenden“ Moment genug Selbstbeherrschung aufweist. Dass die Sache echt Spaß macht, kann ich sehr gut nachempfinden. Wir haben früher zur Leistungssteigerung noch andere Nockenwellen mit schärferen Steuerzeiten, Doppelvergaser mit Sportluftfilter verbaut, die Ein- und Auslasskanäle poliert usw. (teuer und zeitaufwendige Umbauten bzw. Einstellungen).
Gute Fahrt!
linde
Edit: Da war ich wohl ein wenig spät...