Falsch.
Richtig: in der jeweiligen Raffinerie für eine Region ist der insgesamt gelagerte Diesel homogen. Beim Abfüllen mischt jeder Konzern seine eigenen Additive hinzu, was letztendlich den Unterschied ausmacht. Der normale Diesel hat 51 Cetan, der normale "Aral Super-Diesel" hat 55 Cetan, was den Motor etwas leiser macht.
Wenn man ein Dezibelmessgerät mit sich trägt und das neben den Motor hält, lässt sich das bestimmt messen.
Ich habe mir früher auch eingebildet, dass es Unterschiede gibt.
Konnte ich aber über etliche Hundert Tausend KM nie wirklich nachvollziehen bzw. bestätigen.
Egal, ob ich in Frankreich, Spanien, Italien, Tschechien oder in Deutschland getankt habe.
Was genau ein Additiv ausmachen kann möchte ich anhand eines Beispieles erläutern:
Mischt man in einen Blutkreislauf eine Menge von ca. 2,5 bis 3 tausendstel C2H6O dazu ergeben sich völlig abweichende Eigenschaften.
Die Ursuppe des Kraftstoffs kommt tatsächlich immer aus der gleichen Quelle. Aber das Additiv macht den Unterschied. Ich möchte da auch an den Rennkraftstoff früherer Zeiten erinnern, als in der Formel 1 noch eigens entwickeltes Benzin verwendet wurde. Auch dieses wurde aus der Raffinerie bezogen, dann mit Additiven so verfeinert dass dieses den Unterschied zwischen den Startplätzen ausgemacht hat.
Die käuflichen Kraftstoffe haben definitiv unterschiedliche Eigenschaften.
Jopi hat geschrieben:Ich habe mir früher auch eingebildet, dass es Unterschiede gibt.
Konnte ich aber über etliche Hundert Tausend KM nie wirklich nachvollziehen bzw. bestätigen.
Ich muss Dir insofern Recht geben, dass zu Zeiten eines Octavia I 1.9 PD TDI der Unterschied schon bestand, ich war damals ausschließlich Aral-Tanker und bei notgedrungen Tankmarkenabweichung war der Karren schon lauter. Heutzutage höre ich beim aktuellen CR Diesel auch nicht wirklich was, das stimmt. Trotzdem ist die Plörre an den Markentankstellen von unterschiedlicher Addidivzusammensetzung - das sagen die auch alle einheitlich selber.
Und wer beliefert die freien Tankstellen? Einen eigenen Tanklastzug haben wohl die allerwenigsten, wenns nicht gerade ein großer Mineralölhändler ist. Ich habe bei uns schon öfter beobachten können, wie der Tanklastzug, nachdem er die örtliche Aral beliefert hat zur Freien weitergefahren ist. Und er hat auch nicht wie Mirakulix auf dem Silo gestanden und Additive eingerührt...
Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Suchet und ihr werdet finden. Fragt und euch wird geantwortet. Doch verdammt sind jene, die nicht suchen und dennoch fragen. Selig ist der, der suchet und erst fragt, wenn er nichts gefunden hat.
Die Kraftstoffe mögen unterschiedliche Eigenschaften haben. Unterschiedliche Additive können die Eigenschaften unterschiedlich beeinflussen. Es ist nur die Frage, ob diese unterschiedlichen Eigenschaften signifikant sind und demenstprechend höhere Preise rechtfertigen. Auch der Kraftstoff der Freien enthält Additive, welche nicht schlechter sein müssen.
@Octarius
Additive im Sprit werden in Größenordnungen zugemischt, die um den Faktor 100 bis 1.000 unter deinem Beispiel vom Alkohol im Blut liegen. Ich denke mal ein Blutalkoholwert von 2,003 v. T. wird sich in seinen Auswirkungen beim selben Menschen nicht meßbar von dem mit 2,005 v. T. unterscheiden. Dazu kommt, daß sich das Blut von Mensch zu Mensch stark unterscheidet und den Einen ein Blutalkoholwert von 1,5 v. T. stärker trifft, als einen Anderen einer von 2,0 v. T.
Das sich der Rennsprit, der früher in den Rennserien verwendet wurde, von normalen Sprit unterschied, ist ein sehr schlechter Vergleich. Den dieses Superduperzeug entsprach nicht mehr der EN 228 und war dazu in Größenordnungen teurer, die beim Barrel schon mal dem Wert eines Kleinwagens entsprechen konnten.
Edit: fehlendes Verb ergänzt
Zuletzt geändert von neuhesse am 23. Februar 2012 21:09, insgesamt 1-mal geändert.