Spritsparende Fahrweise
- Jan1Z
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Re: Spritsparende Fahrweise
Hi,
um mal was zur eigentlichen Thematik zu liefern: Autos mit Start/Stop sollten vom Hersteller so gebaut sein, dass sie das überleben. Das betrifft insbesondere den Anlasser und den Zahnkranz, der durch viele Startvorgänge ziemlich gestresst wird.
Das muss nicht für alle gelten! Im TDI-Forum gab es Berichte von Start/Stop-Smarts, bei denen die Funktion wohl rein per Software realisiert wurde (zumindest bei der fraglichen Serie), Anlasser und Co aber Serie waren. bei einem Lieferdienst in Berlin (eigentlich der absolute Worstcase für so ein System) haben die Dinger keine 50 tkm gehalten (und zwar bei mehreren dieser Autos).
Um den Turbo würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Start/Stop macht man weder bei einer Ralley noch beim Autobahnrasen. Die Temperaturen, die ein Turbo in der Stadt erreicht, sind kein Problem. Da kann man sofort abstellen, denn üblicherweise fährt man nicht bis direkt an die Ampel heran mit Vollgas. Ich würde mir da eher in die andere Richtung Gedanken machen.
Für meinen Geschmack sind aktuelle Start/Stop-Systeme zu aggressiv. Ich hatte im Herbst einen O3 1.2 TSI mit 105 PS und Start/Stop als Werkstattersatzwagen. Das erste Mal ist er nach 800 m Fahrt ausgegangen - warm kann der da sicher nicht gewesen sein, denn die 800 m gingen durch eine 30-Zone, in der ich auch 30 gefahren bin (davor stand er die Nacht über). Auf meinen 13 km zur Arbeit (davon etwa die Hälfte Stadtautobahn) ist die Kiste etwa (habe nicht gezählt) 30-40mal ausgegangen und wieder gestartet. Manchmal geht es an der Ampel ja nur ein oder zwei Autolängen weiter - an, rollen, wieder aus.
Eins muss man dem Auto aber lassen: Es war meine erste Fahrt mit einem TSI überhaupt und ich lag vom Verbrauch her nur 0,5 über dem, was mein TDI (kein Start/Stop) auf der Strecke üblicherweise braucht (TDI: 6,0, TSI: 6,5, jeweils nach MFA, wobei meine geeicht ist, die des TSI sicher nicht). Da hat sich Start/Stop also wirklich gelohnt.
Wochen später hatte ich nochmal einen Leihwagen, dieses Mal einen Rapid Spaceback, ebenfalls mit dem 1.2 TSI mit 105 PS, allerdings ohne Start/Stop. Gleiche Strecke und gleiche Fahrweise - fast 8 Liter (wieder MFA), obwohl das Auto leichter ist.
Lohnt also durchaus, aber ich habe meine Zweifel, ob das bei einem Auto, das viel in der Stadt gefahren wird, wirklich 200+ tkm hält.
Viele Grüße,
Jan
um mal was zur eigentlichen Thematik zu liefern: Autos mit Start/Stop sollten vom Hersteller so gebaut sein, dass sie das überleben. Das betrifft insbesondere den Anlasser und den Zahnkranz, der durch viele Startvorgänge ziemlich gestresst wird.
Das muss nicht für alle gelten! Im TDI-Forum gab es Berichte von Start/Stop-Smarts, bei denen die Funktion wohl rein per Software realisiert wurde (zumindest bei der fraglichen Serie), Anlasser und Co aber Serie waren. bei einem Lieferdienst in Berlin (eigentlich der absolute Worstcase für so ein System) haben die Dinger keine 50 tkm gehalten (und zwar bei mehreren dieser Autos).
Um den Turbo würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Start/Stop macht man weder bei einer Ralley noch beim Autobahnrasen. Die Temperaturen, die ein Turbo in der Stadt erreicht, sind kein Problem. Da kann man sofort abstellen, denn üblicherweise fährt man nicht bis direkt an die Ampel heran mit Vollgas. Ich würde mir da eher in die andere Richtung Gedanken machen.
Für meinen Geschmack sind aktuelle Start/Stop-Systeme zu aggressiv. Ich hatte im Herbst einen O3 1.2 TSI mit 105 PS und Start/Stop als Werkstattersatzwagen. Das erste Mal ist er nach 800 m Fahrt ausgegangen - warm kann der da sicher nicht gewesen sein, denn die 800 m gingen durch eine 30-Zone, in der ich auch 30 gefahren bin (davor stand er die Nacht über). Auf meinen 13 km zur Arbeit (davon etwa die Hälfte Stadtautobahn) ist die Kiste etwa (habe nicht gezählt) 30-40mal ausgegangen und wieder gestartet. Manchmal geht es an der Ampel ja nur ein oder zwei Autolängen weiter - an, rollen, wieder aus.
Eins muss man dem Auto aber lassen: Es war meine erste Fahrt mit einem TSI überhaupt und ich lag vom Verbrauch her nur 0,5 über dem, was mein TDI (kein Start/Stop) auf der Strecke üblicherweise braucht (TDI: 6,0, TSI: 6,5, jeweils nach MFA, wobei meine geeicht ist, die des TSI sicher nicht). Da hat sich Start/Stop also wirklich gelohnt.
Wochen später hatte ich nochmal einen Leihwagen, dieses Mal einen Rapid Spaceback, ebenfalls mit dem 1.2 TSI mit 105 PS, allerdings ohne Start/Stop. Gleiche Strecke und gleiche Fahrweise - fast 8 Liter (wieder MFA), obwohl das Auto leichter ist.
Lohnt also durchaus, aber ich habe meine Zweifel, ob das bei einem Auto, das viel in der Stadt gefahren wird, wirklich 200+ tkm hält.
Viele Grüße,
Jan
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Re: Spritsparende Fahrweise
Wen kratzt denn sowas nach 200tkm Stadtverkehr? Mal ehrlich. Das ist doch alles abgeschrieben³ und die Mühle mit einem Restwert im einstelligen %-Bereich.
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Re: Spritsparende Fahrweise
Danke, Jan! Ich dachte schon, ich würde der einzige bleiben, der Start/Stopp nicht prinzipiell für Teufelswerk hält.
Ich dachte mir eben auch, dass die Turbokühlung zwar schlechter, aber nicht zwingend problematisch ist.
Immerhin haben die wenigsten von uns die Nordschleife als Alltagsstrecke.
Wer trotzdem ständig fährt, als wäre es so, der hat ohnehin nicht so lange Freude an seinem Wagen, wie andere. (>Verschleiß...)
Ich dachte mir eben auch, dass die Turbokühlung zwar schlechter, aber nicht zwingend problematisch ist.
Immerhin haben die wenigsten von uns die Nordschleife als Alltagsstrecke.
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- Jan1Z
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Re: Spritsparende Fahrweise
Hi,
Anders gesagt: Ein Anlassertausch in der Werkstatt frisst wohl alles wieder auf, was man beim Sprit gespart hätte.
Zur Turbokühlung noch: Ich weiß ja nicht, wie ihr in der Stadt fahrt, aber wenn ich wirklich mal Leistung abrufe, dann maximal für wenige Sekunden - alles andere wäre auch viel zu teuer (Geschwindigkeitsbegrenzung!). Alles andere ist leicht erhöhter Leerlauf von einer Ampel zur nächsten. Für Ampelrennen bin ich zu alt.
Viele Grüße,
Jan
Mich. Mein letztes Auto hat 217 tkm die Mischung aus täglichem Stadtverkehr und gelegentlichen AB-Fahrten überstanden. Am Ende war es nur noch 850 Euro wert, aber es hätte locker noch weitere Jahre gehalten. Und genau da hätte ich meine Zweifel bei Start/Stop.Wen kratzt denn sowas nach 200tkm Stadtverkehr?
Anders gesagt: Ein Anlassertausch in der Werkstatt frisst wohl alles wieder auf, was man beim Sprit gespart hätte.
Zur Turbokühlung noch: Ich weiß ja nicht, wie ihr in der Stadt fahrt, aber wenn ich wirklich mal Leistung abrufe, dann maximal für wenige Sekunden - alles andere wäre auch viel zu teuer (Geschwindigkeitsbegrenzung!). Alles andere ist leicht erhöhter Leerlauf von einer Ampel zur nächsten. Für Ampelrennen bin ich zu alt.
Viele Grüße,
Jan
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Re: Spritsparende Fahrweise
@Kampfsemmel: natürlich stelle ich bei Stadtfahrten den Wagen nicht für 2-3 minuten hin und mach die Haube auf.
Das eher bei Langestrecke, wo mir bewusst ist, dass der Turbo 1200km am Stück laufen wird.
Und zu den Stadtfahrten im Anschluss steht mein Wagen halt gefühlte 2 Minuten, bis ich das Garagentor geöffnet und den Wagen rückwärts reingefahren hab.
Soviel, zur Schonung der Umwelt und meines Turbos.
Verständnis habe ich keinesfalls bei denjenigen, die ihren Wagen im Stand bei -20 Grad warmlaufen lassen.
Das eher bei Langestrecke, wo mir bewusst ist, dass der Turbo 1200km am Stück laufen wird.
Und zu den Stadtfahrten im Anschluss steht mein Wagen halt gefühlte 2 Minuten, bis ich das Garagentor geöffnet und den Wagen rückwärts reingefahren hab.
Soviel, zur Schonung der Umwelt und meines Turbos.
Verständnis habe ich keinesfalls bei denjenigen, die ihren Wagen im Stand bei -20 Grad warmlaufen lassen.
- tehr
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Re: Spritsparende Fahrweise
Da der Anlasser die Gewährleistungs- Kulanzphase überleben wird, ist das dem Hersteller doch Recht.Jan1Z hat geschrieben:Anders gesagt: Ein Anlassertausch in der Werkstatt frisst wohl alles wieder auf, was man beim Sprit gespart hätte.
Andererseits ist die Start-Stopp-Automatik ein relativ einfaches Mittel, den offiziellen Verbrauch eines Autos zu senken, da lediglich bereits vorhandene Technik (Batterie und Anlasser) etwas robuster ausgeführt werden muss. Ein anderes Mittel, um die Papierwerte aufzuhübschen ist die Schaltempfehlung, die sogar schon der 1982er Audi 80 meines Vaters hatte.
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Re: Spritsparende Fahrweise
Beim Golf III gab es auch eine Motorenreihe die sich bei Bergabfahrt ausschaltete. Hatte sich damals aber nicht durchgesetzt.
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Re: Spritsparende Fahrweise
Die Beobachtungen von Jan habe ich auch in etwa gemacht. Vor allem im Winter wird der TDI aber auch der TSI nicht warm, wenn er an der Ampel jedes Mal ausgeht. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass ich trotz SSA, wenn der Motor nicht auf Betriebstemperatur ist, höheren Verbrauch habe, als ohne. Deshalb deaktiviere ich die SSA mindestens bis der Motor warm ist.
Das ist nun mal so, dass manchen Leuten das Geld nicht so zufliegt. Sicher ist das Fahrzeug abgeschrieben, wobei mein 1U noch immerhin nen Restwert von 5000 Euro hatte (bei Verkauf). Trotzdem darf man sich doch darüber Gedanken machen, oder nicht?digidoctor hat geschrieben:Wen kratzt denn sowas nach 200tkm Stadtverkehr? Mal ehrlich. Das ist doch alles abgeschrieben³ und die Mühle mit einem Restwert im einstelligen %-Bereich.
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Derzeit Seat Leon 1.6 TDI als Zwischenauto
Bestellt: OIII V/RS 2.0 TDI mit ein paar Extras in Brillant-Silber-Metallic
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Re: Spritsparende Fahrweise
Mit dem Argument kann man alle Extras erschlagen und hier war die Rede von 850 Euro. Das sind zwei Monate Raten für den Neuwagen. Also wirklich nichts, wofür man sich nach 200tkm SV einen Kopf machen muss. Dürfen natürlich, aber das ist etwas anderes.
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Re: Spritsparende Fahrweise
Bei einem privaten PKW muss man zwischen dem finanziellen und dem ideellen Wert unterscheiden. Die Abschreibung ist dabei überhaupt kein Thema.
Ein acht Jahre altes Auto mit 200 tkm auf dem Tacho mag vielleicht einen geringen finanziellen Wert besitzen. Wenn es aber seinen Besitzer zuverlässig und sparsam jeden Tag zur Arbeit und zurück bringt, ist der ideelle Wert viel höher.
Um den Bogen zum Thema zu bekommen: Mit einem neuen Auto könnte man wahrscheinlich mit weniger Sprit auskommen. Aber der Umwelt und dem Geldbeutel ist damit nicht unbedingt ein Gefallen getan.
Ein acht Jahre altes Auto mit 200 tkm auf dem Tacho mag vielleicht einen geringen finanziellen Wert besitzen. Wenn es aber seinen Besitzer zuverlässig und sparsam jeden Tag zur Arbeit und zurück bringt, ist der ideelle Wert viel höher.
Um den Bogen zum Thema zu bekommen: Mit einem neuen Auto könnte man wahrscheinlich mit weniger Sprit auskommen. Aber der Umwelt und dem Geldbeutel ist damit nicht unbedingt ein Gefallen getan.
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