Ich habe mich mal daran gemacht, ein hinterladenes Horn (ja, es heißt tatsächlich so und ist auch nichts unanständiges...) zu konstruieren. Ausgangsmaterial war ein Subwoofer von Digital Designs, Modell 9915.
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_0714_zpsd377df3a.jpg?t=1400312249)
Einen Lautsprecher diesen Kalibers kann man nicht einfach mit Holzschrauben ins Gehäuse schrauben, da muß was solideres her. Einschlagmuttern sind zwar eine billige Lösung, aber taugen meiner Ansicht nach nicht viel. Zum einen müssen sie exakt gerade sitzen, zum anderen besteht die Gefahr, daß ein Woofer für immer im Gehäuse bleibt, wenn sich eine Mutter beim hinein- oder herausdrehen einer Schraube aus ihrem Loch löst und mitdreht. Dann hat man ein Problem. Eine andere Schwierigkeit ist, daß bei den meisten Lautsprechern die Schrauben so dicht am kreisrunden Ausschnitt sitzen, daß von den vier Krallen der Einschlagmutter nur drei greifen. Und da die Schrauben ohnehin schon dicht am Rand sitzen, schwächt eine große Bohrung das Material noch mehr. Eine M6 Einschlagmutter braucht ein 7mm großes Loch, damit bohrt man schon fast die Lautsprecheröffnung an.
Ich habe hier wieder eine Eigenkonstruktion genommen, ein 5mm starker Stahlstreifen, in der Mitte M6, seitlich davon Befestigungsbohrungen.
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_0705_zps1d3af3f4.jpg?t=1400312242)
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_0719_zpsa79d1a28.jpg?t=1400312245)
Das sitzt bombenfest!
Das Horn:
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_1919_zps0dd36d6e.jpg?t=1400310038)
Im Prinzip sieht es aus wie ein Bassreflexgehäuse, hat aber eine etwas andere Wirkungsweise. Der Lautsprecher spielt in eine recht kleine Kammer (Druckkammer), welche über den Hornhals (oben links in Bild) in das sich langsam öffnende Horn angekoppelt ist. Das Horn endet am Mund, der in diesem Fall größten Stelle des Horns. Die Strömungsgeschwindigkeit nimmt im Horn ab und die große abstrahlende Fläche ermöglichen einen tiefen Bass und ordentlich Schalldruck. Die große Menge der im Horn gefangenen Luft wirkt dabei wie eine Membran, sie schwingt wie die eigentliche Lautsprechermembran und erzeugt den Ton.
Damit der Querschnitt über die gesamte Länge weitestgehend gleich bleibt und keine Wirbelnester entstehen, wurde in den Ecken im Winkel von 45° Bretter eingesetzt.
Hier mal ein direkter Vergleich der beiden Portflächen:
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_1934_zps343bf123.jpg?t=1400310078)
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_1924_zpsdcceeae3.jpg?t=1400310054)
Oben der runde 16er Aeroport, mit rund 200cm² schon recht ordentlich, unten die knapp 740cm² des Hornmundes.
![Bild](http://i1240.photobucket.com/albums/gg492/FrankV9912/IMG_1933_zps55fc0ff3.jpg?t=1400310067)
Fertig verbaut im Kofferraum.
Und der Umweltaspekt? Nun, Hornlautsprecher haben einen sehr hohen Wirkungsgrad. Sie reproduzieren mit der gleichen zugeführten Leistung deutlich mehr Schalldruck im Tiefbassbereich als andere Gehäusekonzepte. Im Umkehrschluss braucht man weniger Leistung, um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Das spart Energie, Strom aus der Lichtmaschine und damit Benzin. So kann auch ein 15" Woofer Öko sein.
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Frank