Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Zur Technik des Octavia II
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ijontichy
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Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von ijontichy »

Moinsen. Ich bin Mechatroniker aus Mittelfranken und haben ein seltsames Problem mit meinem Octavia.

Skoda Octavia 1Z
1,9TDI Pumpedüse 77KW
Bj 2007
8004 ADV
Motorcode BLS
km ca 160Tkm

Also die Vorgeschichte.
Die Heizung funktionierte im Winter erst nach ca 30-40km, obwohl laut Anzeige die Kühlmitteltemp. i.O. war.
Bei längeren Fahrten (ca ab 60km Autobahn) sank der Kühlwasserstand ab. Öffnete man den Ausgleichsbehälter, gab es einen Druckausgleich und der Kühlwasserstand stimmte wieder.
KEIN WASSERVERLUST
Zwischenrein stieg ein einziges Mal die Temp.-Anzeige ins rote, aber nach Zündung aus-ein war es wieder i.O.

Daraufhin habe ich erneuert:
Wasserpumpe, Temp.-Sensor, Thermostat, Ausgleichsbehälterdeckel.
Kühlwasserbefüllung mit einem Unterdruck-EntlüfterWerkzeug

Danach funktionierte alles bestens. Für 10Tkm und ein halbes Jahr

--> aktuelles Problem Nun, ca ein halbes Jahr später kommt es zu folgendem SPORADISCHEN Problem
(ca alle 2Wochen).

Ich fahre ca 30km und stelle das Fahzeug für mehrere Stunden ab (ca4h), also ist der Motor wieder vollständig kalt.
Wenn ich nun losfahre, ist der Kühlwasserstand wieder abgesunken, kanpp unter Minimum. Öffne ich den Behälter, findet wieder ein Druckausgleich statt und der Kühlwasserstand steigt wieder auf MAX. Dann fahre ich wieder ca zwei Wochen, bis das Problem wieder auftritt.


Grundsätzlich denke ich nicht, dass die beiden Probleme miteinander zusammen gehangen haben. Denn im ersten Fall ist der Wasserstand wohl wegen Überdruck gesunken und aktuell vermute ich, dass ein Unterdruck vorherrscht.

Aber mal abgesehen von den Kühlern und den Schläuchen ist ja schon alles am Kühlsystem gewechselt.
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Automatik-Octi
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Re: Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von Automatik-Octi »

Moin,
mal so von Mechaniker zu Mechatroniker, im Normalfall entsteht ein Vacuum ja eigentlich nur, wenn eine Undichtigkeit an der ZKD vom Wasserkanal zum Brennring ist, diese Undichtigkeit kann durch thermische Belastungen schon mal so ausfallen, daß sich der Motor bei der Kolben Abwärtsbewegung minimal Kühlwasser zieht aber keine Abgase ins Kühlwasser abgibt. Da das bei deinem aber nur sporadisch passiert, stelle ich diese Möglichkeit erstmal hinten an. Ausserdem hast du nicht von weißen Rauchfahnen berichtet.

Wahrscheinlicher ist, daß eine minimale Undichtigkeit am Kühler, Schläuchen bzw. Deren Verbindungen durch z.B. Kalkablagerungen oder Wasserstein die Ursache ist. Ein übler Begleiter dieses Phänomens ist auch der Ausgleichbehälter der aus zwei Hälften besteht und an dessen
Klebeflächen es schon öfter zu undichtigkeiten kam. Jetzt mal ein wenig um die Ecke denken.

Meine Theorie zu deinem Problem ist folgende. Da du von einem Unterdruck sprichst, wenn er kalt ist müssten sich ja auch die Kühlwasserschläuche zusammenziehen. Dies kommt z.B. Zustande, wenn der Motor warm ist und durch kleine wie z.B. Oben beschriebene Kalkablagerungen zwischen den Schlauchflanschen z.B. Am Motor, Kühler usw. Durch das heiße Kühlwasser nur Wasserdampf austritt. Durch den entstehenden Überdruck beim erwärmen des Wassers, wird Kühlflüssigkeit in Form von Wasserdampf abgegeben. Dies passiert sehr häufig beim Ausgleichbehälter an den Klebestellen. Der Wasserdampf entweicht, ein Druckausgleich findet statt, durch die Thermische Veränderung schließt sich auch die Problemstelle, das Wasser kühlt weiter ab und es kann kein Druckausgleich mehr statt finden, denn beim abkühlen zieht sich das Wasser weiter zusammen und dadurch wiederum entsteht ein Vacuum. Das würde dein Problem erklären


Mögliche Ursachen für Undichtigkeiten mit Wasser-Dampfbildung sind:
Wasserflansche mit : Auswaschungen/ Kalkablagerungen ,Bildung von Wasser/Kesselstein, dann besteht keine plane Auflagefläche mehr vom Schlauch zum Flansch, trotz Schelle. Eine Federschelle ,wie heute üblich, kann davon aufgedrückt werden.
Miniatur Loch/ Steinschlag im Kühler oder zwischen den Kühlern
Was ich selbst in der Werkstatt am häufigsten hatte, war der Ausgleichbehälter der aus zwei halben Kugeln zusammengepresst wird und der an der Naht sehr gerne mal Wasser in kleinsten Mengen in Form von Wasserdampf oder kleinst Tröpfchen verliert

Viel Erfolg beim überprüfen.
ijontichy
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Re: Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von ijontichy »

Oh ich hatte folgendes vergessen.

KEIN Wasserverlust!
Ich muss niemals Wasser nachfüllen. Es reicht den Deckel zu öffnen. Deswegen fallen Undichtigkeiten oder die Kopfdichtung aus.
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ijontichy
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Re: Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von ijontichy »

Automatik-Octi hat geschrieben:Moin,
mal so von Mechaniker zu Mechatroniker,
Leider kann ich nichts für die "neuere" Berufsbezeichnung. Ich schreibe das nur gerne immer dazu, damit man weiss, dass man mit einem Fachmann spricht und gewisse Erklärungen und Details weglassen kann, weil sie der Gegenüber ja sowieso versteht (z.B Kl.15 erklären) Das hat mich schon einiges an Nerven gekostet, wenn man z.B bei einer ServiceHotline anruft und die einen wie ein Kleinkind behandeln.
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Automatik-Octi
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Re: Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von Automatik-Octi »

Im Prinzip reicht es aber ja trotzdem wenn die vorhandene Luft im Kühlkreislauf durch die Thermischen gegebenheiten durch eine nur im warmen Zustand auftretene kleine Undichtigkeit entweicht, es mag ja schon sein das dadurch kein Wasser verloren wird. Dies wiederrum kann ja auch nur ander höchsten Stelle im Kühlkreislauf passieren und somit sind wir wieder beim Ausgleichbehälter. Der Druckverlust kann so gering sein, das man nichtmal ein Zischen wahr nimmt. Naja und dann wie schon beschrieben, Überdruck weg druckausgleich,Temperatur sinkt, "ich sag mal in Anführungsstrichen"Leckstelle" dicht, Wasser kühlt weiter ab, dadurch entsteht ein Vacuum.
Und wegen der Berufsbezeichnung mach dir mal keinen Kopf, in den 80ern hieß das halt noch Mechaniker und man musste noch mit allen Sinnen arbeiten und nicht nur Teile tauschen und mit nem Tester durch die Gegend flitzen.
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Re: Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von ijontichy »

Mal ne recht blöde Frage. Aber macht der Deckel bei den geschlossenen Systemen nicht auch bei Unterdruck auf wie bei den offenen Kühlsystemen der Japaner? Das ist doch mal eine Wissenslücke. Immerhin kostet der Deckel von FEBI gerademal 3€ und ich bin schon versucht den einfach nochmal zu tauschen.

Außerdem macht mich deine Beschreibung des Mechatronikers wild :roll:
Sowas hör ich ständig von Rentnern und Hobbyschraubern, wenn ich im Oldtimermuseum Dienst schiebe; und die erzählen, dass sie damals ja einen ganzen Motor in nur zwanzig Minuten ausgebaut haben und die Kurbelwellenlager gewechselt haben. Mit nichts als ihren bloßen Händen, einem 17er Gabel und einem Schraubenzieher. Und das bei Regen im Straßengraben unter MG-Feuer. GRRR :wink:
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Automatik-Octi
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Re: Kühlwasser extreme Schwankungen im Behälter

Beitrag von Automatik-Octi »

Naja, ich gehe mal davon aus das der Mechatroniker sogar ein größeres Spektrum abdeckt, da sich der Name schließlich aus zwei Berufen zusammensetzt , dem Mechaniker und dem Elektroniker. Da das Aufkommen von Elektronik ende der 80er,Angang 90er halt noch nicht so groß war, gab es den Beruf des Mechanikers und des Kfz-Elektrikers. Wärend der Mechaniker beides lernte, machte der Elektriker nur Elektrik und irgend wann wurde dann der Mechatroniker draus. Ich musste mir auch schon viele Geschichten von Kunden anhören, die Deine umschreibung zu 100% treffen, da muss man halt durch. Leider ist aber auch viel wahres dran. Früher war nunmal alles einfacher und primitiever gebaut und auch Laihen waren in der Lage schnellstmöglich das Auto kostengünstig wieder flott zu kriegen und es wurden eben auch noch zu meiner Lehrzeit Teile repariert und instand gesetzt. Heute werden doch nur noch Teile getauscht, oder willst du mir tatsächlich erzählen, das ihr in der Werkstatt noch Lichtmaschinen, Lichtmaschinenregler, Anlasser und Scheibenwischermotoren instand setzt ?
Das glaube ich kaum, da der Arbeitsaufwand viel zu hoch ist und zum anderen Einzelteile wie z.B. Schleifkohlen garnicht mehr angeboten werden
Und zu dem Satz, früher war alles besser, zugegebener maßen hängt mir der Satz auch zum Hals raus aber er stimmt. Fast jeder war damals irgendwie in der lage sein Auto irgendwie zu reparieren (bei Kleinigkeiten) zumindest so, das man wenigstens auf 3 Zylindern noch von der Straße hoppeln konnte. Wo will man denn ohne technische Hilfsmittel bei den heutigen Fahrzeugen anfangen zu suchen ?
Letztendlich sitzen wir im selben Boot.
Und der Ansatz mit dem Deckel ist vielleicht nicht der schlechteste. Die Febi Sachen sind zum Großteil original Teile mit anderer Verpackung und entfernter Ersatzteilnummer, ich habe allerdings auch schon viele Febi Teile gehabt die original verpackt vom Werk kamen und defekt waren, so das ich schon mal den Verdacht hatte, das es sich bei dem einen oder anderen Teil um Sachen aus Überproduktion oder B-Ware ist.
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