Diesel ade?

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Jan1Z
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Re: Diesel ade?

Beitrag von Jan1Z »

Hi,
Der zum Heizen benötigte Anteil elektrischer Energie ist in Deutschland (noch) gering.
Aber der Anteil von Gas- oder Ölheizungen, die ohne Strom funktionieren (Elektronik, Umwälzpumpe) ist zu vernachlässigen. Strom weg -> Heizung weg. Ich glaube kaum, dass der Normalverbraucher eine USV oder besser gleich ein Dieselaggregat im Keller zu stehen hat.

Kostentechnisch hast du natürlich recht, da spielt das bisschen keine Rolle.

Mit der Verschärfung der EnEv2014 zum 1.1.2016 wird das mit dem Strom zum Heizen aber interessanter, da der Primärenergiefaktor von 2,4 auf 1,8 sinkt. Mit einer guten Wärmepumpe kann man dann diverse Vorgaben problemlos erfüllen (ich gehe mal davon aus, dass niemand auf die Idee kommt, mit Heizwiderständen zu heizen).

Viele Grüße,

Jan
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tehr
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Re: Diesel ade?

Beitrag von tehr »

Octi_TDI hat geschrieben:Jaja, Kraftstoffe kann man auch prima umformen.
Strom forme ich auch gerne und völlig bedenkenlos in meinem Wohnzimmer um.
Und diese energieform ist deutlich effitienter speicherbar.
Das ist ihr eigentlicher Vorteil. In allen anderen Belangen ist Strom überlegen.
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tehr
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Re: Diesel ade?

Beitrag von tehr »

Jan1Z hat geschrieben:Aber der Anteil von Gas- oder Ölheizungen, die ohne Strom funktionieren (Elektronik, Umwälzpumpe) ist zu vernachlässigen. Strom weg -> Heizung weg.
Ja, aber dort ist Strom nur Hilfsenergie. Eine 10000-Watt-Gas-Heizung braucht zum Betrieb gerade einmal 50 Watt. Das sind 0,5%.
Mit der Verschärfung der EnEv2014 zum 1.1.2016 wird das mit dem Strom zum Heizen aber interessanter, da der Primärenergiefaktor von 2,4 auf 1,8 sinkt.
Weil man dann mit schlechteren Fenstern und dünneren Wänden trotzdem dem Vorgaben erfüllt, wenn man eine mit Kohlestrom betriebene Luftwärmepumpe verbaut. Mit einem Kohleofen in der guten Stube würde der CO2-Ausstoß geringer ausfallen.
ich gehe mal davon aus, dass niemand auf die Idee kommt, mit Heizwiderständen zu heizen
In den Land, in dem ich meinen Octavia zwei Jahre lange gefahren habe, habe ich das getan.
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Re: Diesel ade?

Beitrag von The_Stig »

Wir reden hier immer von Reichweiten im Bereich 100-150 km für die Elektroautos. Wie realistisch aber sind diese Zahlen? Außerhalb von Testfahrten, im Alltag, wo man mit Abblendlicht fährt, Scheibenwischer an hat, Heizung oder Klimaanlage, Radio, Navi, Beheizbare Heckscheibe, beheizte Spiegel, Sitzheizung und sonstige zusätzliche Stromfresser... Ich meine, man fährt sein Auto ja nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter.

Aber wie schon gesagt, Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut. Sollen sich doch zunächst einmal diejenigen einen Stromer zulegen, bei denen die Voraussetzungen dafür günstig sind. Eigenheimbesitzer mit Büroarbeitsplatz und Lademöglichkeit während der Arbeitszeit. Flottenbetreiber wie bspw. die Post, Energieanbieter selbst, städtische Car-Sharing-Unternehmen u.ä. Dabei werden die Defizite offenbar und es kommt erstmal frisches Geld zum Weiterforschen rein. Wenn die Technologie dann alltagstauglich ist (und das zu beurteilen ist ja individuell sehr unterschiedlich) und eine entsprechende Infrastruktur mitwächst, dann wird es sich auch durchsetzen. Der Umstieg von der Kutsche zum Auto war doch damals ganz ähnlich.
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Re: Diesel ade?

Beitrag von MarkT »

Beispiel Tesla Model S P90D Baujahr 2015: Auf der Autobahn rumheizen im Winter ergibt nach Volladung ca. 350 km Reichweite. Fährt man gemächlich Überland mit 80-100 km/h sinds sogar 450 km. Die Akkus werden jedes Jahr um ca. 5% besser, d.h. in 10 Jahren haben die Autobahnheizer Reichweiten von 550+ km im Akku. Bis dahin ist die Ladetechnik soweit fortgeschritten, daß die Akkus von 20% auf 90% in 45 Minuten aufladen (unter 20% oder 100% begrenzt die Akkulebensdauer und sollte eher vermieden werden). Wenn man sich anschaut, daß ein Audi RS6+ auch nur auf 200-300 km kommt wenn man ihn tritt, bevor man nachtanken muss, dann ist da bald nicht mehr viel Unterschied in der täglichen Handhabung.

Derzeit ist der Sprit wegen des Konjunktureinbruchs und den Fracking-Fortschritten ja super billig wie nie. Wird noch ein paar Jahre so anhalten, vielleicht 3 oder 5 Jahre oder auch 10. Bis ein oder mehrere große Ölstaaten wegen Deviseeinnahmenverlust und dadurch gestörten Staatsfinanzen in Unruhen versinkt, was dann auf natürliche Art und Weise das Angebot verknappt. ;-)

Der Punkt in 10 Jahren wird aber sein, daß E-Autos viel weniger Wartung als Verbrenner benötigen werden. Und wenn was ist, kommt wie bei Tesla ein Ranger vor Ort, tauscht oder repariert und das wars. Wenn zweitens die Strompreise mal sinken statt steigen (Einkaufspreis kWh 5ct oder auch 0, wenn zuviel am Markt da ist), was in diesem Land allein der Politik zuzuschreiben ist, dann senkt das die total cost of ownership von so einem Fahrzeug über 10 Jahre in zum Verbrenner konkurrenzfähige Sphären. Oder die Mindestpreise für Solarzellen fallen und im Sommer tankt sich jeder das Auto mit der Sonne selbst auf, die Freaks basteln ja schon.

Wird auf jeden Fall zu einem weiteren großen Sterben der Autohäuser führen. Diesel wird bleiben, als Kerosin in Flugzeugen, auf Schiffen als Schweröl und in LKWs. Bei PKW stehen wir vor einer Zeitenwende und die dadurch sinkende Nachfrage wird den Sprit nochmal langfristig verbilligen.
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Re: Diesel ade?

Beitrag von teh_junky »

Hallo
Ich wollte etwas zur Elektro Mobilität sagen.
Wenn ein anständiges Auto nicht doppelt so viel kosten würde. Oder bei Motorrädern das gleiche hatte ich schon länger überlegt mein Hobby sprich Motorrad auf elektrisch zu ändern. Aber gerade da ist es das Problem. Wenn ich eine Tour fahre und die doch mal spontan länger wird. Suche ich mir für ein paar Stunden jemanden bei den ich tanken kann? Kosten einer gebrauchten nicht wirklich vorhanden und bei 20 000€ und mehr ist ja immer schön das es sowas gibt aber wer kann sich das leisten. Zumal ich wie viele andere kein Eigenheim mit Garage besitze und ich auch nicht Strom tanken könnte.

Für mich bleibt auch der Diesel zur Zeit das beste an Kompromissen.

Ich hatte ein BMW Cabrio mit nachgerüsteten Gas. Was auch toll war bis der Motor Schaden kam da die Firma nicht optimal eingebaut und eingestellt hatte. Nach 35 000km war Schluss und die 2000€ für den Einbau haben sich auch nicht gelohnt.
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digidoctor
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Re: Diesel ade?

Beitrag von digidoctor »

Als ob es nach bis zu 400 Millionen Jahren Entstehungszeit irgendeine Rolle spielt, ob eine Generation früher oder später der Krempel alle ist. Das wird an den Konsequenzen nichts ändern.

Es ist völlig wurscht, wer hier 7 oder 11 Liter verbraucht pro 100km.

Persönlich zählt ohnehin Verbrauch pro Kopf im Haushalt und Monat. Da dürfte ich hier einer der umweltfreundlichsten Nutzer sein.
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neuhesse
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Re: Diesel ade?

Beitrag von neuhesse »

Umweltfreundlichkeit lässt sich meiner Meinung nach nicht allein am reinen Verbrauch von Öl, Gas und Strom pro Kopf festmachen. Es sollten alle Ressourcen die verbraucht werden, beruflich und privat, berücksichtigt werden. Der ökologische Fußabdruck dürfte ein besserer Maßstab sein.

Da der ökologische Fußabdruck bei den meisten hierzulande zu groß sein dürfte, sollte Reduzierung angesagt sein. Für deren Nachhaltigkeit sollte die aus Überzeugung und auch sozialverträglich stattfinden. Dafür kann die Zeitspanne einer Generation schon hilfreich sein. Zum entwickeln von Techniken und Verfahren, für Erfindungen, für Überzeugungsarbeit.
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tehr
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Re: Diesel ade?

Beitrag von tehr »

neuhesse hat geschrieben:Es sollten alle Ressourcen die verbraucht werden, beruflich und privat, berücksichtigt werden.
Auf den beruflichen Anteil hat man nur bedingt Einfluss. Was ist, wenn der Beruf dazu beiträgt, den Ressourcen-Bedarf zu senken? Wird der Anteil dann negativ?
Da der ökologische Fußabdruck bei den meisten hierzulande zu groß sein dürfte, sollte Reduzierung angesagt sein.
Wer definiert denn, was zu groß ist oder was noch in Ordnung ist?
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Re: Diesel ade?

Beitrag von neuhesse »

Weder bin ich Oberlehrer, noch will ich Vorbild sein. Auch entscheide ich nicht, was richtig oder falsch, groß oder klein ist. Meiner Meinunng nach ist aber schon viel geholfen, wenn sich die Menschen ernsthaft mit dem Thema beschäftigen.
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