Hallo Octi-Gemeinde,
Bei einer relativ strammen kurzen Autobahnfahrt (Motor noch nicht auf Betriebstemperatur) zeigte der Motor plötzlich einen deutlichen Leistungsverlust und die MKL fing an zu blinken. Also (zwangsläufig) mit der Drehzahl runter. Nach kurzer Zeit hatte sich der Zustand wieder normalisiert. MKL aus. Motor nimmt normal Gas an. Standgas o.k.
Tage später, wieder auf der Autobahn, dasselbe Pänomen wieder bei einer Drehzahl zwischen 3500-4000 U/min.
MKL blinkt und bleibt an. Leistungsverlust sporadisch. Bei niedriger Drehzahl so bis 3000 U/min läuft der Motor normal. Zuhause angekommen, Fehlerspeicher ausgelesen -> Eintrag etwa so: Zylinder 2 Zündaussetzer sporadisch. Fehlerspeicher gelöscht.
Beim nächsten Anlassen zeigte sich im Standgas schon daß der Motor nur auf drei Töpfen lief. MKL ging wieder an. Eintrag im Fehlerspeicher wie vorher.
- Fehlersuche 1: Zündkerzen kontrolliert. Alle gut bis auf Zylinder 2. Dies Kerze total runtergebrannt ! Erstmal die Kerze durch ne alte getauscht. (Vom Kerzenwechsel vor ca. 5000 km). Keine Besserung. Alle 4 Kerzen haben einen ordentlichen Zündfunken. Trotzdem die Zündspule in Verdacht.
Wenn der Motor noch kalt oder mässig warm ist, ruckelt er bis ca 2500 U/min unglaublich rum.
Interessant ist daß der Motor, wenn die Betriebstemperatur erreicht ist, jetzt tadellos brummt und normal Leistung zeigt auch bei einer etwas flotteren Autobahnfahrt.
- Fehlersuche 2: Zündspule kontolliert ob sie auf Feuchtigkeit reagiert, und deren lektr. Anschluss kontrolliert... ohne direktes Resultat. Trotzdem neue Zündspule mit Zündkabeln und neue Zündkerzen eingebaut. Fehler tritt immer noch auf.
- Fehlersuche 3: Kompression getestet -> Zylinder 1,3,4 ca. 11 bar. Zylinder 2 fast Null bar !!
- Fehlersuche 4: Im Angesicht einer Werkstattrechnung im 4-Stelligen Bereich Zylinderkopf demontiert.
Ausser das der Brennraum von Zyl. 2 etwas rußig ist, kann man das Auslassventil mit einem Einschleifsauger von unten drehen obwohl es nicht von der Nockenwelle gedrückt wird. Alle anderen Ventile sind fest. Nach dem die Nockenwelle demontiert ist, lässt sich auch besagtes Ventil nicht mehr drehen. Bei Durchsicht der Hydrostössel war mir zunächst klar daß ich den Fehler gefünden habe. Der Hydrostössel von besagtem Ventil ist fest, lässt sich nicht zusammendrücken wie die anderen. Also neue Stössel eingebaut (8 Stück) und alles wieder zusammengebaut (Schwitz.. was n' Akt) alle Dichtungen, Simmerringe, neuer Zahnriemm und so inkusive.
Frohgemut, das alles gut ging und der Defekt offensichtlich an dem Stößel lag, wieder Kompressionstest mit niederschmettertem Ergebnis -> Zylinder 1,3,4 ca. 11 bar. Zylinder 2 fast Null bar !!
Fehlersuche 5: Etwas Öl in den 2 ten Zylinder gekippt, nochmal Kompression geprüft. Er kommt jetzt auf 3 bar.
Nun der Motor läuft wie am Schnürchen, wenn er schön warm ist, aber für die Kurzsztrecke ist der Zustand schon echt nervig.
Was ich noch machen will ?
- Die Kompression bei warmen Motor prüfen.
- Ein Dichtigkeitstest mit Pressluft über die Zündkerzen. Vielleicht hört man's igrendwo ausblasen.
... dann mal weitersehen. Vielleicht habt ihr noch nen Tip, oder etwa das gleiche durchgemacht.
Ein Zylinder ohne Kompression
-
- Frischling
- Beiträge: 6
- Registriert: 26. August 2011 23:10
- Modell: 1U
- Bauart: Combi
- Baujahr: 2009
- Motor: 1,6, Benzin, BFQ
- Kilometerstand: 131000
- Spritmonitor-ID: 1
-
- Alteingesessener
- Beiträge: 530
- Registriert: 23. November 2011 10:31
- Kilometerstand: 0
- Spritmonitor-ID: 0
Re: Ein Zylinder ohne Kompression
Wenn die Kompression nahe 0 (Null) ist wird denke ich ein/mehrere Ventile des Zylinders nicht mehr komplett schließen.
Waren denn Schleifspuren an der Zylinderwand zu sehen oder hat die wie die anderen ausgesehen?
Waren denn Schleifspuren an der Zylinderwand zu sehen oder hat die wie die anderen ausgesehen?
-
- Frischling
- Beiträge: 6
- Registriert: 26. August 2011 23:10
- Modell: 1U
- Bauart: Combi
- Baujahr: 2009
- Motor: 1,6, Benzin, BFQ
- Kilometerstand: 131000
- Spritmonitor-ID: 1
Re: Ein Zylinder ohne Kompression
Hallo BeVo,
Ich habe die Zylinderwände kontrolliert, diese sehen bei allen Vieren gleich gut aus. Ich hab mich übrigens gewundert über die Güte der Oberflächen bei der Laufleistung. Ausser den "Riefen" vom Hohnen ist da nichts zu sehen.
Ventile: Haben keinen Abbrand an den Ventilsitzen. Oberflächen von den Sitzen sehen rundherum gleichmässig aus. Deshalb hab ich ausgeschlossen das das Auslassventil nicht richtig sitzt (verbogen durch die abgebrannte Zündkerze o.ä.) Höchstens etwas verrust.
Das was mich wundert ist der Unterschied Motor Kalt/Warm. Bei Warmen Motor hat man den Eindruck das alles o.k. ist, nur das Standgas ist etwas unruhig.. aber gut, ist weiter nicht tragisch.
Leider hab ich beim Zusammenbau den Kopf zuerst aufgesetzt und dann die Nockenwelle montiert. Hätte ich die Nockenwelle auf dem Werktisch in den Kopf montiert, wäre es besser möglich gewesen, die Ventle nochmals zu testen. Es könnte ja auch sein das irgendwas mit dem Schlepphelbel nicht stimmt, aber aufgefallen ist mir da nichts.
Ich habe die Zylinderwände kontrolliert, diese sehen bei allen Vieren gleich gut aus. Ich hab mich übrigens gewundert über die Güte der Oberflächen bei der Laufleistung. Ausser den "Riefen" vom Hohnen ist da nichts zu sehen.
Ventile: Haben keinen Abbrand an den Ventilsitzen. Oberflächen von den Sitzen sehen rundherum gleichmässig aus. Deshalb hab ich ausgeschlossen das das Auslassventil nicht richtig sitzt (verbogen durch die abgebrannte Zündkerze o.ä.) Höchstens etwas verrust.
Das was mich wundert ist der Unterschied Motor Kalt/Warm. Bei Warmen Motor hat man den Eindruck das alles o.k. ist, nur das Standgas ist etwas unruhig.. aber gut, ist weiter nicht tragisch.
Leider hab ich beim Zusammenbau den Kopf zuerst aufgesetzt und dann die Nockenwelle montiert. Hätte ich die Nockenwelle auf dem Werktisch in den Kopf montiert, wäre es besser möglich gewesen, die Ventle nochmals zu testen. Es könnte ja auch sein das irgendwas mit dem Schlepphelbel nicht stimmt, aber aufgefallen ist mir da nichts.
-
- Alteingesessener
- Beiträge: 530
- Registriert: 23. November 2011 10:31
- Kilometerstand: 0
- Spritmonitor-ID: 0
Re: Ein Zylinder ohne Kompression
Irgendwo da muss aber was sein, sonst wäre die Kompression zumindest annähernd so hoch wie bei den anderen 3en
-
- Frischling
- Beiträge: 6
- Registriert: 26. August 2011 23:10
- Modell: 1U
- Bauart: Combi
- Baujahr: 2009
- Motor: 1,6, Benzin, BFQ
- Kilometerstand: 131000
- Spritmonitor-ID: 1
Re: Ein Zylinder ohne Kompression
Ich wollte grad nochmal berichten wie das weiterging:
Nochmal an die Arbeit gemacht. Vorgearbeitet bis zur Nockenwelle. Ist die Nockenwelle eingebaut, habe ich am 2 ten Zylinder keine Komression. Nockenwelle ausgebaut: Kompression o.k. Den zweiten Zylinder mit Pressluft abgedrückt: Luft kommt aus Einlass wenn die Nockenwelle eingebaut ist und nicht auf die Ventile drückt (scheinbar). Bei ausgebauter Nockenwelle ist der Zylinder dicht. Mit Schieblehre und Lineal Maße geprüft, wie hoch die Ventilschäfte aus dem Kopf stehen und mit Sollmaß verglichen... und siehe da ! Beim zweiten Zylinder Einlassventil messe ich 0,4 mm mehr als bei allen restlichen Ventilen. Zylinderkopf ausgebaut und Länge des betreffenden Ventils gemessen: 0,4 mm länger als die anderen. der Ventilteller hatte sich etwas in Richtung Ventilschaft eingezogen. Neues Ventil rein -zum Glück ist der Ventilsitz noch o.k.- Alles wieder zusammengebaut. Der Motor läuft wieder wie ne Eins !
P.S: Da ich eh alles ausseinander hatte, habe ich gleich alle Kolbenringe getauscht.
Jetzt misst man an allen Zylindern ca 13 Bar. Der Ölverbrauch ist auf Normalniveau (denke ich.. ca. 1/2 L auf 3000 km) gesunken.
Nochmal an die Arbeit gemacht. Vorgearbeitet bis zur Nockenwelle. Ist die Nockenwelle eingebaut, habe ich am 2 ten Zylinder keine Komression. Nockenwelle ausgebaut: Kompression o.k. Den zweiten Zylinder mit Pressluft abgedrückt: Luft kommt aus Einlass wenn die Nockenwelle eingebaut ist und nicht auf die Ventile drückt (scheinbar). Bei ausgebauter Nockenwelle ist der Zylinder dicht. Mit Schieblehre und Lineal Maße geprüft, wie hoch die Ventilschäfte aus dem Kopf stehen und mit Sollmaß verglichen... und siehe da ! Beim zweiten Zylinder Einlassventil messe ich 0,4 mm mehr als bei allen restlichen Ventilen. Zylinderkopf ausgebaut und Länge des betreffenden Ventils gemessen: 0,4 mm länger als die anderen. der Ventilteller hatte sich etwas in Richtung Ventilschaft eingezogen. Neues Ventil rein -zum Glück ist der Ventilsitz noch o.k.- Alles wieder zusammengebaut. Der Motor läuft wieder wie ne Eins !
P.S: Da ich eh alles ausseinander hatte, habe ich gleich alle Kolbenringe getauscht.
Jetzt misst man an allen Zylindern ca 13 Bar. Der Ölverbrauch ist auf Normalniveau (denke ich.. ca. 1/2 L auf 3000 km) gesunken.