Skoda Octavia Forum

@Illegut
@Eckenwetzer

Genau so ist es....nicht umsonst liest man hier nie großartig von Schroth-Prollgurten....die sind nun wirklich völlig sinnfrei und 80er Jahre....wenn Autos sowas bräuchten, dann würden die Hersteller das auch einbauen...

angel u2d hat geschrieben:Was haben denn Gurte mit Pyrotechnick zutun??? Also entweder habe ich komplett etwas verpasst oder ich weiss es auch nicht.

Ich tippe auf Letzteres Im Sitz ist ein Gurtstraffer, der mit Pyrotechnik und ohne c beim Aufprall den Gurt strafft....zumindest ist das beim O2 der Fall, ich vermute aber, die Golf4-Plattform hatte das auch schon

angel u2d hat geschrieben:Ich persönlich finde sie auch nicht zeitmässig gehören aber meinermeinung nach genauso wie früher zu Fahrzeugen die auf extreme schnelligkeit getrimmt werden und auch Käfige verbaut haben...

Meinst Du damit unsere Octavia TDI?

ich meine damit eher fahrzeug die vorher 60ps hatten und nun 400Ps also wo die karosse usw nicht auf die ps-zahl gedacht war....

Zwecks den Gurtstraffern, mit Pyrotechnick... Habe da nen Link gefunden: http://www.kfz-tech.de/Gurtstraffer.htm und habe somit auch mal wider etwas gelernt denn das war mir noch nicht bekannt.

Somit bin ich der ansicht das beide gurtsysteme etwa gleich gut sind. Die orginalen haben den vorteil das sie durch die Pyrotechnick Fehler des Insassen ausgleichen können also falsch angelegter Gurt. Und die Sportgurte dadurch das sie eine festigkeitspunkt mehr haben die kraftverteilung eine bessere ist... Voraussetzungfür gute arbeit der sportgurte ist natürlich das sie ordnungsgemäss anliegen was bei verschiedenen Fahrern auch ziemlich schwer ist...

Uwe

Auch hier darf ruhig mal der Sinn der Frage in der Überschrift ersichtlich sein. Allein schon aus Eigeninteresse. 8)

Nabend allerseits.

Ich möchte nicht unhöflich sein oder die Schroth-Gurte abwerten, aber was hier teilweise für gefährliches Halbwissen besteht und auch noch verbreitet wird, ist echt schlimm.

Zufällig arbeite ich in der Entwicklung von Sicherheitsgurten und kann daher folgende Aussagen machen, die einige der euren bestätigen und andere widerrum mal ganz und gar nicht.

1. Die verbauten Rückhaltesysteme, Sicherheitsgurte und Airbags, sind aufeinander abgestimmt. D.h. die Zündzeitpunkte der Gurtstraffer bzw. Schlossstraffer sind mit denen der Airbags zeitlich abgestimmt, denn nur so kann der Airbag seine zusätzliche Schutzwirkung entfalten. Entgegen der oftmals verbreiteten Meinung, ist nämlich der Sicherheitsgurt das Rückhaltesystem Nr. 1. Ohne dieses ist der Airbag annähernd nutzlos, da eine kontrollierte Führung bzw. Rückhaltung des Insassen im Falle eines Crashes nicht gegeben wäre.

2. ...die Schrothgurtautomaten rollen auch das Gurtband auf und sperren bei schnellem Zug am Gurtband....
Sicherlich tun die das, weil das notwendig ist um überhaupt die Zulassung gemäß ECE-R16 oder FMVSS 209 zu erlangen. Da sind jedoch nur die gesetzlichen Mindestanforderungen verankert und keine fahrzeugspezifischen Abstimmungen enthalten.
Diese Abstimmungen werden in aufwändiger Entwicklungsarbeit durch die Zulieferer und OEMs vorgenommen und betreffen eben nicht nur die Farbe und Länge des Gurtbandes sondern auch die Sensorik des Aufrollers (gurtband- und fahrzeugsensitive Sperrung des Aufrollers).
Desweiteren werden die kraftbegrenzenden Systeme direkt auf die Charakteristik des Fahrzeugs abgestimmt. Dabei wird der Fahrzeugverzögerungspuls (also Verzögerung wenns Auto gegen die Wand oder was anderes fährt) sowie die Insassenbelastung (Verzögerung, Brusteindrückung, Vorverlagerung, HIC, NIC etc.) im Crash ermittelt. In Versuchen und Simulationen werden dann die optimalen Kombinationen der Bauteile bestimmt, um im Falle eines Crashes die Insassenbelastung so weit wie moeglich moeglich zu reduzieren.

3. Fazit
Unter Umstaenden kann die BE des Fahrzeuges erloeschen, der schwerwiegendere Einfluss solcher Umbaumassnahmen ist jedoch eure Sicherheit und Gesundheit. Die Belastungswerte mit auf das Fahrzeug abgestimmten Rueckhaltesystem sind ertraeglicher als mit dem nachgeruesteten System.

4. Rennsport
Hier sieht das etwas anders aus, da aufgrund der hoeheren Geschwindigkeiten, Streckenbegrenzung und Mehrfachkollisionen (2nd Impact) Airbags, Gurtstraffer und Kraftbegrenzung nur beim 1st Impact helfen wuerden. Ausserdem werden im Rennsport meist Schalensitze verwendet, die eine gaenzlich andere Rueckhaltecharakteristik als Seriensitze besitzen und da den Einsatz von 5-Punkt- oder 6-Punktgurten ermoeglichen und teils vorschreiben.
Die Belastungen auf den Fahrer sind jedoch hoeher und in der zivilen Autofahrerwelt nicht mit den Anforderungen an verschiedene Fahrer vereinbar (5% Frau, 50% Mann, 95% Mann).

Also ueberlegt euch gut, was ihr an euren Rueckhaltesystemen aendert.

PS: Die Belastungen im Crash koennen auch mit starren Gurtsystemen so hoch sein, dass die super unnachgiebige Fixierung des Insassen im Fahrzeuges zu staerksten inneren Verletzungen fuehrt und es aussieht als wenn der verunfallte Insasse ausserlich unverletzt ist, die Organe aber im inneren so stark komprimiert wurden (Hirn, Herz, Lunge, Brustbereich) dass es dabei direkt zum Tode fuehrte. Abgerissene Hauptschlagadern sind dabei auch keine Seltenheit.

Schoenen Sonntag noch und gute Fahrt

nonixnarrez hat geschrieben: PS: Die Belastungen im Crash koennen auch mit starren Gurtsystemen so hoch sein, dass die super unnachgiebige Fixierung des Insassen im Fahrzeuges zu staerksten inneren Verletzungen fuehrt und es aussieht als wenn der verunfallte Insasse ausserlich unverletzt ist, die Organe aber im inneren so stark komprimiert wurden (Hirn, Herz, Lunge, Brustbereich) dass es dabei direkt zum Tode fuehrte. Abgerissene Hauptschlagadern sind dabei auch keine Seltenheit.

Ich dachte dabei immer das die Shrothgurte dadurch das sie wie Hosenträger laufen gerade den Brust bereich besser schützen da die Kraft an den Schultern verläuft und auch aus meiner "Sicht" besser verteilt ist als im unterleib und quer über die Brust. Desweiteren habe ich ja schon erwähnt das es immer auf die Einstellung der Gurte ankommt. Und das bei den Orginalen sicher einfacher und allgemein einfacher ist. Ich persönlich fühlte mich bei den Sportgurten sicherer angegurtet, grade weil ich es als störend empfinde wenn ich quer über die Brust gehalten werde. Als an den Schultern.

Ebenfalls schönen Sonntag noch

Uwe

Jap, das stimmt. Die Hosenträgergurte (z.B. 6-Punkt) halten den Insassen so gut fest und geben nicht nach, daß man sich da schon besser aufgehoben fühlt. (anders siehts bei 4-Punkt Hosenträgern aus, da gibt es sehr starkes Submarinig).
Bedenkt man aber den Fakt, daß diese Gurte im Crash wirklich kaum nachgeben können und somit den Verzögerungspuls vom Fahrzeug direkt an den Insassen weitergeben, dann kann man sich auch die Folgen ausmalen, die diesen Insassen dann erwarten --> HIC, NIC etc. --> einfach mal bei Wikipedia schauen:
--> http://de.wikipedia.org/wiki/Head_Injury_Criterion
--> http://en.wikipedia.org/wiki/HANS_device .
Die heutigen Rückhaltesysteme in den Fahrzeugen sind so ausgelegt, daß der Insasse zwar gut zurückgehalten wird im Falle eines Unfalls, dabei allerdings auch eine bestimmte Vorverlagerung erfahren kann und soll. Diese hilft dann die auf den Insassen wirkenden Beschleunigungen (z.B. am Kopf) und die Brusteindrückung zu reduzieren.
Mercedes-Benz hat in den Anfangszeiten der Unfallforschung auch mal Autos gebaut die sich beim Frontalcrash fast garnicht verformt haben. Ganz schnell hat man aber erkannt, dass der Mensch die dabei auftretenden Beschleunigungen einfach nicht aushält. So entstand dann auch die deformierbare Knautschzone (zuerst gesehen bei der Pontonkarosserie --> Erfinder: Bela Barenyi), um eben die auftretenden Kräfte durch Verformung der Karosserie abzubauen und die auftretenden negativen Beschleunigungen gezielt zu beeinflussen.

Nochmal zurück zu den Hosenträgern. In der NASCAR-Serie sind diese ja auch in Verwendung und es gab da reichlich Diskussionen als man HANS eingeführt hat. Viele Fahrer habens sofort erkannt und es beim Fahren angelegt, manche haben es aber abgetan als Firlefanz und sind jetzt tot, wie z.B. Dale Earnhardt. Einfach gestorben wegen nem Genickbruch. Die Gurte haben ihn so gut fixiert, dass sich nur der Kopf noch bewegen konnte und dank fehlendem HANS dies auch gemacht hat. Äußerlich unverletzt aber trotzdem tot. Irgendwie. (Formel 1 --> Roland Ratzenberger)

Also lasst euch davon nicht abschrecken, ich wollt nur ein wenig Informationen liefern.

Ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass keiner der Anwender die kauft, weil sie besser sind als Seriengurte, was sie nicht sind, sondern ausschließlich, weil es halt (zumindest in den 90ern) cool und sportlich ist/war....