Skoda Octavia Forum

Am Öl ( und anderem Zubehör ) verdient sich die Werkstatt dumm und dämlich, selbst wenn sie vertraglich an eine bestimmte Marke + Abnahme gebunden ist.

Der ( technisch oft unnötige ) Ölwechsel ist halt nach festen oder Anzeigeintervallen vorgeschrieben, was den Kunden automatisch in die Werkstatt und somit zum Öl bringt.

Die wenigsten fragen dann, ob sie ihr preiswerteres Öl selbst mitbringen dürfen bzw. die Werkstatt blockt es wegen der für sie wegfallenden Gewinnspanne teilweise auch ab.

Über Sorten bzw. Marken kann man auch spekulieren.
Jedenfalls ist das vergleichbar billigste zugelassene Öl ( Beispiel 5w-30 Longlife III ) aus dem Internet nicht schlechter als das Markenöl der Premiumhersteller, da beide zumindest die Herstellervorgaben erfüllen.
Unterschied ist lediglich die für die Norm unerhebliche Beimischung von Additiven.

"Dumm und dämlich" verdienen lässt sich anhand der zugegeben hohen Preise wohl nicht mehr. Allein in meiner Werkstatt gibt es nicht Wenige, die ihr Öl zur Inpektion mitbringen.
Der Kundenstamm der Werkstatt schwindet, da wegen 5€ lieber die freie Werkstatt angefahren oder gleich selbst Hand angelegt wird.
Der Preis des Öls trägt halt erheblich dazu bei, die laufenden Kosten zu decken.
Wovon ein ebay-Verkäufer eine sehr überschaubare Anzahl hat.

Zum Thema Ölpreis an der Tankstelle, wir (arbeite im Großhandel) haben den einen oder anderen Markentankstellenkunden der Öl im 1 Ltr-Gebinde ab und zu bei uns kauft da er es wesentlich günstiger bekommt als von seiner Marke.

Sofern das Öl in einer Werkstatt zu einem halbwegs vertretbaren Preis angeboten wird, sollte man es auch dort kaufen. Es ist nicht mehr als legitim, dass eine Werkstatt auch an diesem Produkt etwas verdienen will. Manch eine Werkstatt schießt hier aber eindeutig über das Ziel hinaus. Wenn teilweise bis zu 30,- Euro für einen Liter aufgerufen werden, braucht sich keine Werkstatt zu wundern, wenn man das Öl versucht günstiger zu bekommen. Es ist einfach eine Frage von leben und leben lassen, und zwar auf beiden Seiten.

Combi-Man hat geschrieben:Sofern das Öl in einer Werkstatt zu einem halbwegs vertretbaren Preis angeboten wird, sollte man es auch dort kaufen. Es ist nicht mehr als legitim, dass eine Werkstatt auch an diesem Produkt etwas verdienen will. Manch eine Werkstatt schießt hier aber eindeutig über das Ziel hinaus. Wenn teilweise bis zu 30,- Euro für einen Liter aufgerufen werden, braucht sich keine Werkstatt zu wundern, wenn man das Öl versucht günstiger zu bekommen. Es ist einfach eine Frage von leben und leben lassen, und zwar auf beiden Seiten.

Einerseits verstehe ich deine Meinung, andererseits fragt mich persönlich auch niemand danach ob ich überlebe oder genug Geld habe.
Gerade jetzt in Zeiten der horrenden Teuerung (Spritpreis - E10 etc.) drehe ich jeden Cent dreimal um.
Zu den Inspektionen suche ich den VW - Audi - Skoda - Seat Tempel auf, Öl mitbringen ist kein Problem - wenn sie ein Problem damit hätten wärs ein Kunde weniger, denn ich sehe es absolut nicht ein für das Süppchen Preise zu zahlen bei denen man denkt das Öl kommt aus güldenen Fässern.

Gruß Sascha

Beim Öl gibts aber auch Unterschiede. Trotz gleicher Norm.
Mit dem "Gut und Günstig" aus dem Marktkauf hatte meiner 0,5L Ölverbrauch auf 4000-5000km.
Mit dem noch billigeren Fuchs Titan GT1 von ebay (und sicherlich auch noch anderen Ölen) ist dagegen kein Ölverbrauch mehr feststellbar.

Werkstätten, die da sagen, sie hätten 20€/L Einkaufspreis biete ich Öl immer von mir zum Kauf an. Legal und versiegelt für nur 12€/L. Leider habe ich noch keine Abschlüsse.
Mir hat jedenfalls noch keine Werkstatt Probleme wegen selbst mitgebrachtem Öl gemacht.

ich komme ja aus einer "auto-händler-familie"...

früher gab es in der branche eine gesunde balance zwischen den gewinnen aus dem neuwagenverkauf und den gewinnen durch den werkstattbetrieb.

im zeitalter des internet hat aber die rabattschlacht beim neuwagenverkauf dramatische zustände erreicht. die kunden lassen sich vom "billigen jakob" in grenznähe zu polen oder dänemark ein angebot machen, das drucken sie dann aus und reiben es dem örtlichen vertragshändler unter die nase...

unterm strich haben die margen im neuwagenverkauf deutlich abgenommen. und da sollen (müssen???) es dann die werkstattumsätze rausreißen. aber halt, die serviceintervalle haben sich in den letzten 15 jahren ungefähr verdoppelt, der kunde kommt nur noch halb so oft in die werkstatt...

das führt dann zu solchen "verzweifelungstaten" wie dem liter öl zu 29,95 €.

mittelfristig werden die händlernetze immer weiter ausgedünnt. aber das ist der lauf der welt...

gruß,
kneeslider

Oder woran könnte das noch liegen, dass es den Werkstätten schlecht geht?
Ölwechsel mit selbst mitgebrachtem Öl lasse ich vor Ort machen. Für alles andere fahre ich schon länger 300km weit in die Werkstatt meines Vertrauens. Dort geht es dann auch nicht mehr um Euro und Cent.
Der betreffende Händler ist seit dem Krieg aktiv und es geht im blendend. Nur reihum macht die Konkurenz mangels Kunden dicht.

Ich deute mal vage an: Kompetenz, Verlässlichkeit und Service. Und ein Preis der insgesamt für das ganze Paket einfach passt. Da quengelt der Kunde dann auch nicht ums Öl.

Klinke hat geschrieben:Einen Internetanbieter der deutschlandweit verkloppen kann mit einem Pächter zu vergleichen, der mal gerade einen Umkreis von 5km für sich beanspruchen kann, ist schonmal der erste Ansatz um selbst darüber zu stolpern wie das wohl sein kann.

ich habe einen guten draht zu einer freien werkstatt. die beziehen "mobil 0-W40 new life" im einkauf für etwa 4 euro/liter. monatsumsatz etwa 700 liter.
im internet bekommt man das zeug zu etwa 7,50 €/liter - bei kleinstabnahme.

ein autohändler / werkstattbetreiber, der behauptet, im einkauf mehr zu zahlen, als ein beliebiger kunde beim internet-versender, der ist entweder extrem dumm, oder er lügt. ich tippe auf letzeres

gruß,
kneeslider

ps: es gibt im kneipenwesen sonderregelungen. der wirt pachtet das lokal "billig" von der brauerei, ist aber anschließend verpflichtet, bei dieser brauerei völlig überteuertes bier einzukaufen. gibt es sowas auch in der schmierstoffbranche?

Ein Freund von mir betreibt eine kleine freie Werkstatt. Er lehnt es seit einiger Zeit grundsätzlich ab, vom Kunden mitgebrachte Ware zu verbauen. Was beim Öl anfängt, hört bei Auspuffanlagen, Bremsen und Reifen noch lange nicht auf. Er ist nicht gewillt, nur die Arbeit für relativ wenig Geld zu leisten. er will am Gesamtauftrag verdienen. Ist ein Kunde nicht einverstanden, muss er sich eine andere Werkstatt suchen. Bis auf Einzelfälle wird diese Einstellung durch seine Kunden akzeptiert. Die Werkstatt ist gut ausgelastet. Wie sagt er immer: Niemand bringt sein Bier in die Kneipe mit.