Abgasaffäre

Zur Technik des Octavia II
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jenjes
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von jenjes »

Habe gestern erfahren, dass es laut meiner Werkstatt eine Vorinformation für Juni für meinen Scout gibt. Da soll ein Softwareupdate aufgespielt werden. Alles jedoch unverbindlich.
Da ja jetzt erst einmal VW und dann Audi umgerüstet wird, werden dann hoffentlich die ersten Erfahrungen da sein.
zusätzlich mit Anhängerkupplung, FSE, Xenon .....
Fach unter Fahrersitz nachgerüstet, Tönung der Scheiben ab B-Säule, RDK nachgerüstet, DAB+ nachgerüstet, Front OPC nachgerüstet

meiner
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Brille
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von Brille »

Hallo und guten Abend,

ich habe heute auf der Skoda-Webseite folgende Anzeige gefunden (Anzeige nach Eingabe der FIN).


Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

folgendes Schreiben mit näheren Informationen geht Ihnen in den nächsten Tagen per Post zu:

"Wir möchten Sie darüber informieren, dass der in Ihrem Fahrzeug eingebaute Dieselmotor von einer Software betroffen ist, durch welche die Stickoxidwerte (NOx) im Vergleich zwischen Prüfstandlauf (NEFZ) und realem Fahrbetrieb optimiert werden. Diesbezüglich versichern wir Ihnen als allererstes, dass Ihr Fahrzeug technisch sicher und fahrbereit ist. Sie dürfen Ihr Fahrzeug ohne jegliche Einschränkung in gewohnter Weise weiter nutzen. Dies bezieht sich auch auf eine gegebenenfalls bevorstehende Hauptuntersuchung oder auf das Einfahren in eine für Ihr Fahrzeug zugelassene Umweltzone. Wir bedauern zutiefst, dass wir Ihr Vertrauen enttäuscht haben und werden diese Unregelmäßigkeit schnellstmöglich beheben.

Wir arbeiten mit Hochdruck an der Organisation der Servicemaßnahme durch autorisierte Werkstätten. Aufgrund der Vielzahl der zu entwickelnden technischen Lösungen wird die Instandsetzung der Fahrzeuge in mehreren Stufen im Kalenderjahr 2016 erfolgen. Wir können Ihnen aber bereits jetzt mitteilen, dass, abhängig von dem in ihrem Fahrzeug verbauten Aggregat (2.0L ab KW 09/16, 1,6L ab KW 39/16 und 1,2L ab KW 22/16) die technischen Maßnahmen in den Werkstätten starten. Sie werden dann von uns noch einmal konkret aufgefordert, umgehend einen Termin mit einem autorisierten ŠKODA Partner zu vereinbaren.

ŠKODA AUTO übernimmt selbstverständlich die Kosten für die technischen Maßnahmen. Wir setzen alles daran, Ihr Vertrauen vollständig wiederzugewinnen.

Sollten Sie hinsichtlich dieser Information weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren betreuenden ŠKODA Partner oder an die ŠKODA Kundenbetreuung:

Telefon: 0800 44 242 46 (gebührenfrei)

Wir werden Sie weiterhin fortlaufend und transparent informieren, denn Ihr Vertrauen ist unser wichtigstes Gut! Dieses Schreiben erhalten Sie parallel auch per Post.

ŠKODA AUTO Deutschland GmbH"


So ein Schreiben war ja ursprünglich mal für Januar 2016 angekündigt ...



Freundliche Grüße
Brille
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von Koalabaer »

Selbiges Schreiben kam heute auch bei mir. :(
2.0 TDI CR 170PS. Erstzulassung Oktober 2008 Euro4.

Hatte Anfang Oktober 2015 auf der Skoda-Homepage die FIN-Nr.gecheckt.

Da war ich noch nicht betroffen. :D


Gruß Jörg
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Jan1Z
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von Jan1Z »

Hi,

kam hier auch. Ich finde die Formulierung ein wenig seltsam. "Von einer Software betroffen" klingt für mich wie ein zufälliges Ereignis auf dem Level von "wir haben da mal eine Schraube vergessen". Nach absichtlichem Tun klingt das in keiner Weise, so dass ich die Entschuldigung weiter unten auch nicht ernst nehmen kann. Passt von daher zu dem Auftritt des Konzernchefs in Amerika.

Was komplett fehlt:

- Was geschieht mit dem (realen) Verbrauch?
- Was geschieht mit den Leistungs- und Drehmomentkurven (das Maximum ist mir egal, es geht um den Verlauf)
- wie sieht es mit dem Verschleiss aus, vor allem für AGR und DPF?
- Ist garantiert, dass das Auto hinterher im realen Fahrbetrieb weniger Schadstoffe ausstößt?

Diese Fragen werde ich demnaechst als Antwort auf dieses Schreiben schicken und deutlich betonen, dass der niedrige Realverbrauch und die mir sehr gefallenden Leistungs- und Drehmomentkurven der primäre Kaufgrund waren (was auch der Wahrheit entspricht).

Falls das, was man im Netz über den Amarok liest (Stickoxide beim Fahren unverändert, Verbrauch und CO2 mehr), auch für die anderen Autos wahr ist, dann ergibt sich daraus IMO eine rechtlich interessante Situation. Kann man jemanden dazu zwingen, absichtlich und wissentlich die Umwelt mehr zu verschmutzen als vorher?

Viele Grüße,

Jan
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tehr
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von tehr »

Jan1Z hat geschrieben:Diese Fragen werde ich demnaechst als Antwort auf dieses Schreiben schicken und deutlich betonen, dass der niedrige Realverbrauch und die mir sehr gefallenden Leistungs- und Drehmomentkurven der primäre Kaufgrund waren (was auch der Wahrheit entspricht).
Hast Du das mit in den Kaufvertrag geschrieben?
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Jan1Z
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von Jan1Z »

Hi,

sicher nicht. Aber ich kaufe neue Autos ausschließlich nach umfangreichen Probefahrten. Wenn das Auto dann nachträglich absichtlich so geändert wird, dass es sich anders verhält als bei jener Probefahrt, dann halte ich das schon für einen relevanten Fakt.

Viele Grüße,

Jan
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tehr
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von tehr »

Ich kann Dich sehr gut verstehen, weil ich ähnlich denke.

Trotzdem hast Du nur ein Auto mit 81 kW bei 4000 U/min und einem NEFZ-Verbrauch von 4,5 l/100 km gekauft. Diese Daten werden sich nach der Rückruf-Aktion nicht wesentlich ändern.
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mondschein

Re: Abgasaffäre

Beitrag von mondschein »

Jan1Z hat geschrieben:- Ist garantiert, dass das Auto hinterher im realen Fahrbetrieb weniger Schadstoffe ausstößt?
Idealerweise wäre das so, aber dann wird man dir sagen, dass es darum gar nicht geht (Wie soll Skoda auch beurteilen können wie du Einzelfall real fährst ), sondern darum, dass du mit deinem Fahrzeug vorschriftenkonform unterwegs bist.

Mir persönlich wäre es lieb, wenn mein Auto bei der Aktion nicht an Leistung und an Fahrkomfort verlieren würde. Da nehme ich im Zweifelsfall lieber einen halben Liter Mehrverbrauch hin.
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Jan1Z
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von Jan1Z »

Hi,
Mir persönlich wäre es lieb, wenn mein Auto bei der Aktion nicht an Leistung und an Fahrkomfort verlieren würde. Da nehme ich im Zweifelsfall lieber einen halben Liter Mehrverbrauch hin.
Weniger Leistung würde mich nicht schrecken, weniger Drehmoment hingegen schon. Mehr Verbrauch ist ein absolutes No-Go.
Idealerweise wäre das so, aber dann wird man dir sagen, dass es darum gar nicht geht (Wie soll Skoda auch beurteilen können wie du Einzelfall real fährst ), sondern darum, dass du mit deinem Fahrzeug vorschriftenkonform unterwegs bist.
Sicher werden sie das so machen. Trotzdem darf es nicht zu Situationen kommen, wo das "reparierte" Fahrzeug unter gleichen Testbedingungen (siehe Test mit dem Amarok) mehr Dreck macht als mit der illegalen Software. Ich habe darum auch meine Zweifel, dass sie damit durchkommen.

Eher kann ich mir vorstellen, dass sie gezwungen werden, auch in DE Entschädigungen zu zahlen - in den USA tun sie das ja. Wenn man z.B. von 0,5 Liter Mehrverbrauch ausgeht und das Auto so nutzt, wie ich das tue (neu kaufen, fahren, bis es zerfällt), dann plane ich durchaus 200-250 tkm in 15 Jahren (beim letzten Auto habe ich 217 tkm in 12 Jahren geschafft, danach war es wegen Nachwuchs zu klein). Bisher bin ich davon 45 tkm in 2 3/4 Jahren gefahren, bleiben also etwa 200 tkm. Das würde dann einen Mehrverbrauch von 1000 Liter ausmachen. Je nach weiterer Preisentwicklung reden wir also über einen wirklichen Schaden von 1000-2000 Euro, was IMO nicht zu dem "es entstehen Ihnen keine Kosten" passt (wobei sie das so nicht gesagt haben).

Immer dran denken: Das ganze war absichtlicher Betrug, kein zufälliger Fehler, der jedem mal passieren kann.

Viele Grüße,

Jan
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Re: Abgasaffäre

Beitrag von neuhesse »

Nach bisheriger Rechtsprechung stellt ein Mehrverbrauch von bis zu 10% gegenüber den Werksangaben keinen Mangel dar. Auch ist der Kunde beweispflichtig. Eine persönliche Aufschreibung, Dokumentation oder Verweise zu Spritportalen sind diesbezüglich allein nicht ausreichend. Ohne gutachterliche Beurteilung wird man nicht weit kommen. Entsprechend denke ich, eine Leistungs- und Verbrauchsmessung auf einem zertifizierten Prüfstand jeweils vor und nach der Umrüstung wird sich, wenn man u. U. seine Rechte bis vor Gericht durchsetzen will, nicht vermeiden lassen.
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