Mackson hat geschrieben:... Also keine Schnellschüsse. Abwarten !!
Sag ich doch!!! Elende DPF-Diskusion. Bringen tut es eh nur wenig, weil die Verursacher woanders liegen...
Keine Panik, da wurde einfach nur wieder mal eine "Sau durch's Dorf getrieben". Das Thema ist fast ganz wieder aus den Medien verschwunden und die Diskussion kann jetzt wieder rationaler geführt werden.
Die Politik wird sich hüten, ein allgemeines Fahrverbot einzuführen, das bei einer genaueren Beleuchtung der tatsächlichen Verursacher und Verhältnisse schnell von Klägern gekippt werden kann. Anreize schaffen ist ja OK (und das ist in der Diskussion durch milde Steuervergünstigung), aber Fahrverbote sind nicht haltbar. Aktuell wird ja nur ein Fahrverbot fuer Euro1 und Euro2 Fahrzeuge ab 2008 (bei Grenzwertüberschreitungen) diskutiert.
Interessanter Fakt nebenbei: die
PKW Autoreifen emittieren ca. 70 mg Feinstaub pro km, 30% davon (d.h. ca 21mg) in ähnlicher Zusammensetzung wie Dieselruss. Euro4 erlaubt max 25 mg Feinstaub im Abgas. Der
Octavia 2.0 TDI emittiert ca. 20 mg/km... sobald man diese Fakten ins Spiel bringt, merkt man wie einseitig die Diskussion geführt wurde.
Hinzu kommen Feinstaubbelastungen aus
Kupplungsabrieb (ca. 3mg/km), Bremsabrieb (ca. 20mg/km), Motorabrieb (1-10 mg/km).
Das macht insgesamt ca.
100 mg/km Feinstaub pro PKW ohne Abgase. Damit ist ja auch klar, warum die ca 20mg/km aus TDI Abgasen (insgesamt gerade mal ca.
20% mehr Feinstaub als bei einem Fahrzeug mit Ottomotor) nicht wirklich als Begründung für ein Dieselfahrverbot herhalten und auch keine nachträgliche Steuererhöhung zu befürchten ist.
Der Strassenverkehr trägt angeblich zu ca 1/3 zur Feinstaubbelastung bei. Davon ca 2/3 durch LKWs. Der Rest wird durch Industrie, Verbrennung und natürlicher Verursacher ausgestossen.
Führt man die Rechnung weiter, sind
PKWs nur zu 1/6 beteiligt. Nimmt man nun obige Fakten als Grundlage, sind von diesen 1/6 gerade mal 20% durch moderne Diesel PKW Abgase verurscht (ich klammere die alten Euro1 und Euro2 Fahrzeuge bewußt mal aus),
d.h. ca 3 %.
Rechnet man weiter, so tragen
Dieselabgase von PKWs zwischen 3-5 % (Euro4 Diesel zu ca 3%, Euro3 Diesel zu ca 5%) zur Feinstaubbelastung bei. Dies deckt sich mit den vom Tüv-Süd veröffentlichten Zahlen (
http://www.tuev-sued.de/homepage.asp?/p ... =Aktuelles).
Ich will nicht zum Filterboykot aufrufen. Im Gegenteil, auch 5% können viel sein und jeder Beitrag zählt. Von daher bin ich auch für den Filter. Aber ich bin gegen jede Form von moderner Hexenverbrennung und undifferenzierter Diskussion. Und mit diesen Zahlen will ich jedem umweltbewußten Dieselfahrer Argumentationshilfen an die Hand geben und das von so vielen Seiten geschürte schlechte Gewissen etwas besänftigen.
Und zum Schluss: Nach heutigem Stand der Forschung ist nicht die Partikelmasse (also heutiger Grenzwert), sondern die Partikelanzahl und Partikelgrösse entscheidend. Je kleiner die Partikelgrösse (sog. Aerosole), umso gesundheitsgefährender ist Feinstaub. Von daher ignoriert ein massenbasierter Grenzwert die tatsächliche Faktenlage... Mal schaun, wann die blutrünstige Medienmasse dies mitbekommt.
Es gab zwar auch schon diverse solcher Statements von "Experten", aber die wurden nicht gehört...
Beste Grüße,
Birke