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Verfasst: 23. Februar 2007 21:26
von w0tan
snipys hat geschrieben: Außerdem bezweifle ich, dass Du die gesparte Zeit sinnvoll nutzen kannst. Wahrscheinlich mußt Du Dich ersteinmal von der Raserei erholen???
Mir gehts nicht um die Zeit, sondern um ein gewisses Maß an Angespanntheit (über Adrenalin), was meine Konzentration und damit mein persönliches Sicherheitsempfinden erhöht.

Früher hatte ich immer noch parallel die Fenster ein Stück runtergekurbelt, da bin ich fast jede Nacht AB gefahren, nach einem 10-Stunden Arbeitstag, was schon sehr geschlaucht hat.
Die Kombination aus Frischluft, Lärm (jetzt per Anlage) und Geschwindigkeit hat da sehr geholfen.

Bei längeren Strecken gehe ich aber auch kein Risiko ein, wenn ich anfange, mit den Augen zu klappern, gehts auf den Rastplatz, 5min Pause reichen für 45min >200km/h nachts (entsprechende Wetter- und Streckenverhältnisse vorausgesetzt)

Verfasst: 24. Februar 2007 12:04
von Jopi
Wenn man müde ist, holt sich der Körper, was er braucht, irgendwann. Man kann es vielleicht herauszögern, aber damit wird es irgendwann nur schlimmer.
Ich glaube nicht, daß man so pauschal sagen kann, daß niedrigeres Tempo müde macht und höheres Tempo konzentrierter durch mehr Anspannung. Das mögen manche für sich selbst so empfinden, ja. Aber es gibt Leute, die bei 220 (nun möge sich bitte niemand ungerechtfertigt angesprochen fühlen, ich kenne aber solche Personen in meinem Umfeld!) unkonzentrierter hinter'm Lenker sitzen als andere bei 130. Es ist immer eine ganz individuelle Frage der Einstellung und der persönlichen Veranlagung.

Aber was für alle gleich ist und gilt, ist die Physik.

Und rein physikalisch gilt: je höher das Tempo, desto potentiell höher die Gefahr, da die wirkenden Kräfte höher sind.
Zwar kann ein geübterer Fahrer ggü. einem weniger geübten und fähigen Fahrer noch einiges herausholen, aber eben nur in begrenztem Maße.
Daher finde ich, sollte man vor allem eine Gefahr nie außer Acht lassen:

sich selbst zu überschätzen!


Ich scheue hohes Tempo mittlerweile sehr. Wenn ich mal schneller fahre als 160, dann nur kurz und mit größtem Respekt. Ich kenne aber Leute, die wirklich sagen und es auch so meinen, daß 200 doch überhaupt nichts sei. Sie finden, daß das in etwa so ist, wie im Park die Enten zu füttern. Und das finde ich gefährlich.
Da ist mir jeder lieber, der sagt, er fahre lieber nur 130, weil er sich sonst nicht sicher fühlt.

Selbstbewusstsein, das auf Fahrerfahrung und Fahrkönnen basiert, ist zwar wichtig, aber ich sehe bei vielen die Gefahr, daß sie das übertreiben und auf die leichte Schulter nehmen. Immer, wenn ich solche Diskussionen in Internetforen lese, meine ich, genau das bei manchen herauszulesen.

Nachts z.B. mag die AB vielleicht frei sein, aber dafür ist eben meine Sichtweite eingeschränkt. Das hebt sich mehr oder weniger gegenseitig auf.

Ich glaube auch, seine Einstellung ändert man sehr schnell, wenn man einmal in eine Situation geraten ist, in der man sich wieder der Physik bewusst geworden ist, indem man eben nicht mehr 100%ig Herr der Lage war, sondern im Spiel der Kräfte.

Adrenalin ist etwas, das auch nicht ewig wirkt. Es ist eigentlich eher dazu gedacht, den Körper in kürzester Zeit zu Höchstleistungen zu bewegen, nicht, dazu, den Körper über Stunden beisammen zu halten. Und je angespannter ich bin durch Adrenalin, desto ermüdender ist das auch. Ich habe auch keine Lust, nach x Stunden Autofahrt irgendwo angekommen zu sein, von mir aus 45 Minuten früher als bei langsamerem Tempo, aber komplett im A---h zu sein.
Ich habe früher solche Aktionen gemacht, z.B. 1700km runter nach Spanien und in einem Rutsch durchfahren wollen. Weil ich es halt cool fand, das zu schaffen und es auf die leichte Schulter nahm.
Oder hoch nach Rostock, mind. 1 Stunde schneller als ein Freund. Und so weiter. Aber zum Glück reift man ja auch. ;)

Verfasst: 26. Februar 2007 09:36
von snipys
Jopi hat geschrieben: Aber zum Glück reift man ja auch. ;)
Da hast Du recht, früher bin ich immer BMW gefahren und habe diese Phase nun schon hinter mir. Jetzt habe ich mir mal ein "vernünftiges" Auto gekauft.

Allen, die gene weiterhin schnell fahren wollen, empfehle ich mal ein Training auf der Rennstrecke.

Danach will man auf öffentlichen Straßen nicht mehr schnell fahren, weil man die Auslaufzohnen, das Kiesbett, die Reifenstapel und den Rettungsdienst und die Feuerwehr vor Ort vermißt.

Wer bei hohen Geschwindigkeiten auf der Straße die Grenze der Physik überschreitet wird uns seine Erfahrungen leider nicht mehr mitteilen können.

Verfasst: 26. Februar 2007 09:42
von w0tan
Jopi hat geschrieben:Da ist mir jeder lieber, der sagt, er fahre lieber nur 130, weil er sich sonst nicht sicher fühlt.
Solche Leute machen mir persönlich eher Angst, wer über 130 auf einer AB ohne Gegenverkehr schon ins Flattern kommt, was macht der dann auf einer vergleichsweise schmalen Bundesstraße bei 100, wenn ein LKW überholt werden müsste?

Hyperventilieren? ;-)

Noch ein Nachsatz zu der von mir beschriebenen Fahrweise: ich bin noch nie weiter als 300km (einfach) so gefahren, da lässt sich das Spielchen mit den kurzen Pausen und Adrenalin ganz gut aushalten.

Für größere Strecken plane ich dann eher einen Kurzbesuch irgendwo ein.

Verfasst: 26. Februar 2007 10:59
von dl4rab/m
Ich fahre häufig die Strecke Xanten - Deggendorf bzw. zurück. Entfernung ca. 685 km. Bei vollem Rohr spare ich gegenüber Richtgeschwindigkeit gerade mal 20 min. Dafür ist dann mein Tank fast leer, während ich sonst noch für mehr als 250 km Sprit im Tank habe und entspannt am Ziel ankomme.
Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft :D !
vy 73 de dl4rab/m
PS Im nächsten Stau sehen wir uns wieder.

Verfasst: 26. Februar 2007 12:19
von Mackson
Ich kann jetzt nicht nachvollziehen was bei Dir "volles Rohr" bedeutet, aber ich kann zumindest nachrechnen und Deine Aussage in Frage stellen:
Angenomme 130 km/h Durchschnittsgeschwindikeit auf Deine 685km langen Strecke bedeuten einen Zeitaufwand von mind. 5h 16min.
Mit angenommenen 160km/h Durchschnitt ist man 1h schneller (4h 17min).
Das Du, wenn Du Dich an die Richtgeschwindigkeit hältst und die diversen Streckenabschnitte (Stadt, Auffahrten usw.) berücksichtigst, nie auf einen Schnitt von 130 km/h kommen kannst, ist nur logisch und dürfte Dir auch schon aufgefallen sein.(?) Worauf ich hinaus will ist folgendes: gerade auf langen Strecken macht sich "schnell fahren" in der Zeitersparnis bemerkbar. Bei 5km BAB sind das ein par Sekunden die man spart - das ist dann bis auf den Spaßfaktor völlig sinnfrei. Wenn es für jemanden wichtig ist 1h eher am Ziel zu sein und es das Wetter + Verkehr zulässt, wird er schnell fahren. Benzinpreise werden in D generell ignoriert, oder habe ich etwas verpasst und fahre als einziger mit dem Auto zum Bäcker???

Gruß M.

Verfasst: 26. Februar 2007 19:04
von dl4rab/m
@ Mackson:
Die A3 ist leider nicht der Nürburgring. Auf ca. 1/3 der Strecke ist die Geschwindigkeit beschränkt. Um Regensburg herum ( ca 35 km ) sogar auf 100 km/h.
Um auf einen Schnitt von 160 km/h zu kommen, müsste ich auf den freien Strecken schon tief fliegen und alle Linksfahrer in den Graben schubsen.
Wenn ich unter Berücksichtigung des Obigen " volles Rohr " gefahren bin, habe ich nach MFA-Anzeige einen Schnitt von 134 - 136 km/ herausholen können ( inkl. An-und Abfahrten zur BAB ). Bei Richtgeschwindigkeit ( Tempomat auf freien Strecke auf 135 km/h ) lag mein Schnitt bei 119 - 123 km/h.
Diese Erfahrungswerte beruhen auf mindestens 5 mal hin und zurück pro Jahr.
Die Zeitermittlung hat mein Navi bestätigt.
Jetzt darfst du nochmal rechnen :-? .
vy 73 de dl4rab/m

Verfasst: 26. Februar 2007 20:21
von Mackson
Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet, sondern nur deine Ausdrucksweise in Frage gestellt. "Volles Rohr" ist bei mir etwas anderes als bei Dir und der Nächste hat wieder andere Vorstellungen davon. Hättest Du gleich das geschrieben was Du jetzt geschrieben hast, was mit Sicherheit der Realität entspricht, wäre es eindeutig. :wink:

Gruß M.

Verfasst: 26. Februar 2007 20:52
von Schralau
Grundsatz: Normalerweise fahre ich so schnell, wie es die Verhältnisse erlauben. Punkt!

Ich fahre seit 26 Jahren unfallfrei. Auch Punkt!

So wie andere Leute ihr Leben leben, will und muss ich meins leben: Wenn man einen straff geplanten langen Arbeitstag hat und Termine halten muss, ist man anders unterwegs als wenn man am Wochenende irgendwann irgendwo sein muss!

Oder im Ruhestand unterwegs ist...

Ich versuche daran zu denken, dass ich nicht allein auf der Straße bin. Ich versuche niemandem, meine Ansichten aufzudrücken, und ich erwarte, dass das auch niemand bei mir versucht!

Mit etwas mehr Toleranz und Aufmerksamkeit würden alle reichlich Nerven sparen...

Übrigens habe ich auf der Autobahn auch mal 400km in weniger als 3h bewältigt. Übrigens relativiert sich immer auch der Verbrauch: wenn der 2.0 TDI bei durchgetretenem Pedal im 6.Gang um 15l nimmt, liegt bei dem Schnitt der Verbrauch trotzdem um 8l. Die Verbrauchsersparnis hält sich in Grenzen...

Verfasst: 26. Februar 2007 22:13
von snipys
Schralau hat geschrieben:
Wenn man einen straff geplanten langen Arbeitstag hat und Termine halten muss, ist man anders unterwegs als wenn man am Wochenende irgendwann irgendwo sein muss!

.
Und hast Du Deinen ersten Herzinfakt schon gehabt?
Bist Du nicht in der Lage Deine Termine vernünftig zu planen?
Gehörst Du auch zu den Dränglern und nötigst andere Leute?
Schralau hat geschrieben:Grundsatz: Normalerweise fahre ich so schnell, wie es die Verhältnisse erlauben. Punkt!

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Wo kann man denn heutzutage noch richtig schnell fahren, ohne mit anderen in Konflikt zu geraden??

/snipy