Infos zu Re-Import, Grauimport und EU-Import

Allgemeines und Neuigkeiten zum Octavia II
orso-ch
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Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von orso-ch »

Ich möchte nur mal so, einfach weil's mich juckt, den Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import erklären.

Re-Import:
Re heisst so viel wie "wieder". Das Wort "Re-Import" heisst also frei übersetzt: "Wieder-Einführung". Damit also eine Wieder-Einführung oder ein Re-Import eines Fahrzeuges getätigt werden kann, muss vorher ein Export bzw. eine Ausführung des gleichen Fz aus dem Land stattfinden.

Ich gebe ein Beispiel:
Ein Auto-Hersteller wie z.B. Audi, VW, BMW, Mercedes oder Opel hat das Fz "Power" in Deutschland produziert. Dieses Fz "Power" hat nun ein Händler namens "Froh" in Dänemark bestellt. "Power" wird also aus D exportiert (für den Hersteller eine Ausfuhr) und nach DK importiert (für den Händler "Froh" dort eine Einfuhr). Nun kriegt "Froh" aus DK einen Anruf von einer Person aus D, namens "Klug". "Klug" möchte bei "Froh" ein Fz kaufen. Die beiden werden sich einig und "Froh" aus DK verkauft an "Klug" aus D den "Power". "Power" wird also aus DK exportiert und nach D importiert. Also in das Land, in dem "Power" einst produziert worden war.

Bei diesem Beispiel spricht man von einem Re-Import.

EU-Import:
Natürlich kann man im obigen Fall auch von einem EU-Import sprechen, da DK zum EU-Raum gehört und "Klug" seinen "Power" aus dem EU(-Raum) nach D importieren lässt. "Klug" hat also einen Re-Import wie auch ein EU-Import getätigt.

Kein Re-Import:
Wenn nun aber "Klug" aus D bei "Froh" in DK einen Skoda bestellt, so wird "Froh" den Skoda zu 99.999% Wahrscheinlichkeit nicht aus D sondern aus Tschechien (CZ) importieren. Also aus dem Land, in dem der Skoda hergestellt wurde. Der Skoda wird also aus CZ exportiert und in DK importiert. Um von "Froh" wieder aus DK exportiert und nach D importiert zu werden. In D übernimmt "Klug" den Skoda. In diesem Fall kann nicht von einem Re-Import gesprochen werden, weil der Skoda vorher noch nie in D war und darum auch nie aus D exportiert worden ist. "Klug" hat also "nur" einen EU-Import getätigt und zwar aufgrund dessen weil der Skoda von DK nach D importiert worden ist.

Ein Re-Import bezüglich Skoda kann es normalerweise nur für einen Tschechen geben, wenn er z.B. wie "Klug" seinen Skoda in DK günstiger kaufen kann als bei sich zuhause und ihn anschliessend nach Tschechien importieren lässt. Für ihn wäre es natürlich auch ein EU-Import.

US-Import:
Sinngemäss gilt derselbe Skoda aber als US-Import, wenn er aus den USA exportiert und nach D importiert wird.

Zur Erinnerung:
Von einem Re-Import wird im Normalfall nur gesprochen, wenn das Fz wieder ins Herstellerland geliefert bzw. zurückgeführt wird.

Ausnahme: "Klug" aus D wandert mit seinem Skoda nach F aus. Nach 5 Jahren kommt er wieder zurück. Will er seinen Skoda in D benutzen, wird er ihn wieder einführen bzw. re-importieren müssen.

So hab gesagt, was ich sagen wollte, und wenn's dabei für den einen oder andern hilfsreich war, so war's wenigstens nicht für die Katz. Wobei habe keinen, aber Hunde sind mir lieber. :lol:
orso-ch

Es gibt wenige, welche was Wertvolles zu sagen haben, aber viele, welche Wertloses sagen.
maba

Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von maba »

Nicht schon wieder... das hatten wir doch hier schonmal, inkl. deiner Beteiligung http://www.octavia-forum.de/forum/viewt ... 76&start=0
orso-ch
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Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von orso-ch »

maba
Entschuldige, Du hast recht, eigentlich hätte ich damals voraus sehen sollen, dass Du schon aus meinen damaligen Worten den Unterschied zwischen Re- und EU-Import rauslesen konntest. Ich schäme mich :oops: . Ich hoffe, Du kannst mir nochmals verzeihen.

Gruss
orso-ch

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picomint

Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von picomint »

Würden Fahrzeuge von Škoda in der Schweiz zu geringeren Preisen verkauft werden als in Deutschland und würde man aus
diesem Grund in Deutschland einen günstigeren Škoda aus der Schweiz beziehen, wie würde man den Import dann nennen?
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Oberberger
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Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von Oberberger »

Äh....das sind doch eigentlich viel zu viele Worte, das erklärt sich viel einfacher.

Deutsche Hersteller, die aus EU importiert werden, sind Re-Importe, nicht-deutsche Hersteller hingegen sind EU-Importe.
Man kann aber auch einfach zu allem EU-Import sagen, denn das stimmt ja ebenso.
orso-ch
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Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von orso-ch »

Scherzkeks :D Bei einer Mehrwertsteuer-Differenz von 11% kaum wahrscheinlich, aber sonst wäre es logischerweise ein CH-Import oder einfach ein Import über die oder aus der Schweiz.

ps. Das mit dem EU- oder Re-Import habe ich nicht erfunden. Ich habe nur entdeckt, dass es immer wieder Mitglieder aus unterschiedlichen Foren gibt, welche die zwei Wörter in einem falschen Zusammenhang verwenden. Also habe ich gedacht, schreibst mal diesen Thread. Schaden kann's ja nicht.

Gruss
orso-ch

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Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von orso-ch »

Oberberger

Ja, ich weiss, natürlich hast Du recht. Aber ich erlebe es immer wieder, was für uns einfach scheint, ist für andere nur schwer verständlich. Darum hab ich es ein bisschen "ausgeschmückt". ...und vielleicht wieder schwer verdaulich gemacht.

Ich denke, jetzt wo Deine kurze und klare Erklärung ebenfalls im Thread vorhanden ist, sollte es für alle verständlich sein.

Gruss
orso-ch

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Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von picomint »

orso-ch hat geschrieben:Scherzkeks :D Bei einer Mehrwertsteuer-Differenz von 11% kaum wahrscheinlich, aber sonst wäre es logischerweise ein CH-Import oder einfach ein Import über die oder aus der Schweiz.
Import ist der allgemeine Oberbegriff. Die Begriffe Reimport und EU-Import sind davon abgeleitet und beschreiben den Import differenzierter. Während der Begriff Reimport recht einfach verständlich ist (Re von lat. "wieder-, zurück-"), ist die Bedeutung des Begriffs EU-Import sehr dubios.

Der Begriff EU-Import sagt aus, dass das Fahrzeug für ein Bestimmungsland hergestellt wurde, welches EU-Mitglied ist. Deshalb kann dieser Begriff nur dann benutzt werden, wenn das Bestimmungsland auch wirklich ein EU-Mitgliedsstaat ist. Bei der Schweiz würde das nicht zutreffen. Stattdessen müsste man den Import einen Grauimport nennen. Analog dazu sind EU-Importe eigentlich EU-Grauimporte. Sie werden aber nicht so genannt, weil man den Begriff EU-Import ja nur deshalb künstlich erschaffen hat, um den Vorgang nicht Grauimport nennen zu müssen. Als Beleg für diese Tatsache kann gesehen werden, dass es faktisch gar kein EU-Modell eines Škoda gibt, sondern stattdessen Modelle für jedes einzelne Bestimmungsland hergestellt werden. Es macht eigentlich gar keinen Sinn so einen Import EU-Import zu nennen, außer man möchte etwas Negatives verschleiern.

EU-Import ist ein schön gefärbter Begriff, gezielt erschaffen, um den Vorgang nicht Grauimport nennen zu müssen. Korrekt wäre es, wenn man statt EU-Import den Begriff EU-Grauimport verwenden würde - doch genau das ist ja nicht gewollt.
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tehr
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Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von tehr »

picomint hat geschrieben:EU-Import ist ein schön gefärbter Begriff, gezielt erschaffen, um den Vorgang nicht Grauimport nennen zu müssen.
Der Begriff "EU-Import" ist kein schön gefärbter Begriff, sondern beschreibt genau das, was er meint.

Der Begriff "Grau-Import" impliziert dagegen eine halblegale Vorgehensweise, die sich in einer Grauzone befindet.

Glücklicherweise sind wir Dank der EU in der Lage, innerhalb der Mitgliedsstaaten viele Waren und Dienstleistungen sehr einfach über die Ländergrenzen hinweg auszutauschen. Nichts anderes ist der Handel mit EU-Importen.
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picomint

Re: Unterschied zwischen Re-Import und EU-Import

Beitrag von picomint »

EU-Grauimporte sind rechtlich einwandfrei und legal, daran gibt es keinen Zweifel. Dennoch finden solche Geschäft in einer Grauzone statt, da ein vorübergehend mangelhafter Systemzustand ausgenutzt wird, der dadurch bedingt ist, dass sich die Marktbindungen zwischen den Mitgliedsstaaten unterscheiden. Per Gesetz wurden diese Importe legalisiert, obwohl noch sehr unterschiedliche Marktbedingen vorhanden sind. Damit wurde ein Ungleichgewicht geschaffen. Der Hersteller wird gezwungen eine Balance herstellen, obwohl er nur seine Produkte beeinflussen kann und er keinen Einfluss auf die übrigen Marktbedingungen hat. Von dieser Problematik lenkt der Begriff EU-Import ab und es ist eine Grauimport-Problematik, weshalb der Begriff EU-Grauimport passend ist.
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