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Verfasst: 13. Oktober 2005 09:25
von Steini
Ralf_sg hat geschrieben:Dann scheint man bei Euch aber auf einer Pressefreien Insel zu leben, hier im Westen wird dies schon heftigst Diskutiert, in Düsseldorf gibt es seit Wochen ein Innenstadt-Einfahrts Verbot für LKWs welches auf PKWs ausgeweitet werden soll. Die Diskussion läuft.

Fakt ist eben das Steuerliche Vorteile noch nicht bekannt sind und Fahrverbote in der Diskussion.
Es ist mit Sicherheit so, dass Fahrverbote nicht auf Euro 4 Fahrzeuge ohne DPF ausgedehnt werden. Es würde der gesamte Lieferverkehr in die Städte zusammenbrechen, da LKW's, Lieferwagen und viele PKW's mit Euro 5 Motoren noch länger nicht zu haben sein werden.

Ziel eines Fahrverbotes ist es erst einmal die "Stinker" mit Euro 1, 2 von denen ja immer noch genügend unterwegs sind, und später dann evtuell auch Euro 3 aus den Städten zu verbannen.

Ab Oktober 2006 tritt die nächste Stufe Euro 4 in Kraft. Zum Oktober 2009 folgt Euro 5.

Herausforderung an die Technik.
Die Euro 4 Grenzwerte stellen eine erhebliche Verschärfung gegenüber Euro 3 dar. Gefordert wird die Verringerung des Stickoxidanteils um ca. 30% und des Partikelanteils um ca. 80%. Die ab 2009 gültige Euro 5 Norm schreibt eine weitere drastische Verringerung des Stickoxidanteils vor.
Bei der Reduzierung der Abgaswerte alleine durch eine Optimierung der Verbrennung ist man an den Grenzen des Machbaren angekommen, denn hohe Motorenleistungen in Verbindung mit niedrigem Kraftstoffverbrauch können nur dann erreicht werden, wenn die Verbrennungstemperatur hoch ist. Das bedingt aber einen höheren Stickoxid- Ausstoß.
Die Herausforderung besteht darin, eine Lösung zu entwickeln, die die Emissionen drastisch senkt - ohne Leistungseinbußen und Kraftstoff-Mehrverbrauch.
Es ist also nur mit erheblichen Aufwand verbunden, Motoren die die Euro5 Norm erfüllen zu entwickeln, Es sei denn man nimmt die AdBlue Technik "Harnstoff". Viele Herrsteller werden wohl vorübergehend diese Lösung einsetzen müssen um bis zum Start der Norm bis 10/2009 Euro 5 Motoren zur Verfügung stellen zu können und paralell weiter an innermotorischen Lösungen arbeiten.
Übrigens die viel gelobten "Franzosen" schaffen ohne AdBlue Technik "Harnstoff" nicht einmal die Euro4 Norm!!

Bin mir aber sicher, dass nur sehr wenige wissen, dass bei dieser Lösung durch chemische Reaktionen zwar der Stickoxidanteil und Partikelanteil gesenkt wird, dies aber mit Nachteilen erkauft wird. Es enstehen unter anderem sehr geringe Mengen an DIOXIN!!!!

Fazit: Lasst Euch nicht aus der Ruhe bringen, wartet ab was die Zukunft für Lösungen bringt und freut Euch dass Ihr schon ein relativ sauberes Auto mit Euro4 fährt. In nicht all zu ferner Zukunft wird es ausgereifte und gute Lösungen geben. Wartet doch noch ein bischen und fällt nicht auf die Feinstaubdebatte rein.

Ähh, noch etwas zum Schluss: Wusstet Ihr übrigens, dass Benzinmotoren mit Direkteinspritzung auch nicht unerhebliche Mengen lungengängige Rußpartikel, die denen der Dieselmotoren sehr ähnlich sind ausstoßen. Wartet mal ab nach der ganzen Dieselrußdebatte in einigen Jahren, sind die dran! Irgendwann fällt das dann auf einmal jemanden auf, obwohl das jeder Motorenentwickler schon immer wusste!

Gruß Steini

Verfasst: 14. Oktober 2005 09:30
von Aotearoa
Sehr guter Beitrag Steini.

Die Debatte um die Russpartikel ist gut, wichtig und richtig. keine Frage.
Wir sollten alles tun um unsere Umwelt zu schonen und uns und zukünftigen Generationen ein gutes Leben zuermöglichen.

Nur darf man, wie in allen Lebenslagen nicht das Augenmass verliehren.
ich will jetzt nicht die (dt.) Autoindustrie schützen, nur finde ich , die Vorgaben, die die Politik über die Euro-Normen gemacht hat, den richtigen Weg.

Aber auch bei allen Maßnahmen auf dem Wege dahin, sollte man abschätzen ob sie mehr Schaden als Nutzen und darf auf keinen Fall das Augenmass verliehren.
Die grünen Umwelt-Terroristen haben hier in Deutschland in zwischen ein Klima für Umweltschutz geschaffen, so dass krass gesagt Krötenleben vor Menschenleben geht.
Und in diesem Klima will sich kein Verantwortlicher auch nur einen Hauch vorwerfen lassen, er hätte nicht alles für die Umwelt getan.
Also werden pauschal erstmal die Innenstädte gesperrt.

Ich bin froh, dass ich den leiseren 16 Ventiler habe, statt des lauten 8 V wie im Passat.
Sollten sich die deutschen Politiker dann irgentwann zu einer Richtlinie, bzw. Förderprogramm/Grenzwerte durchgerungen haben, werden sicherlich sofort Filter von Nachrüstern (zB. HJS ...) auf den Markt kommen.
Dann ist der Zeitpunkt etwas zu Unternehmen.
Bis dahin geniesse ich meinen Diesel wie er ist und lasse mir auch kein schlechtes Gewissen einreden.

Verfasst: 14. Oktober 2005 09:51
von c.h.r.i.s
Aotearoa hat geschrieben: Ich bin froh, dass ich den leiseren 16 Ventiler habe, statt des lauten 8 V wie im Passat.
Ist der 8 V so viel lauter? Davon höre ich jetzt zum ersten mal. Ich hatte leider noch keine Gelegenheit, die beiden Motoren zu vergleichen.

Verfasst: 14. Oktober 2005 12:18
von c.h.r.i.s
Ich hab mal selber ein bißchen geforscht und folgendes Statement aus dem Motor-Talk Forum gefunden:
etwas nervös geworden durch diesen Thread - ich habe einen 2.0 TDI DPF bestellt - habe ich bei meinem Händler angefragt. Dieser hat mir gerne Probefahrten in Passats in denen beide Motorenvarianten verbaut sind ermöglicht.

Als Fazit möchte ich sagen, dass ich so gut wie keinen Unterschied vom Laufgeräusch, Durchzug etc. feststellen konnte.
Gibt es jemand, der da persönlich andere Erfahrungen gemacht hat?

Verfasst: 15. Oktober 2005 18:30
von ottl05
hallo,

ich verfolge gerade mit interesse die diskussion, weil ich gerade dran bin nen octavia zu bestellen, möchte eigentlich mit dpf.
man weiss ja nicht, was es hier bald für regelungen gibt, oder in den nächtsen paar jahren geben wird.

der händler hat jetzt aber nichts gesagt, das ein anderer 2,0 tdi drin ist.....

wie sieht das denn nun aus. was ist denn der unterschied zwischen den motoren. (16v - 8v)
was macht sich da für mich bemerkbar?

Verfasst: 15. Oktober 2005 18:38
von c.h.r.i.s
Angeblich nichts. Da aber noch kein O² mit diesem Motor existiert, wird Dir warscheinlich auch kein Händler genaues dazu sagen können. Die Leistungsdaten sollen jedenfalls weitgehend identisch sein.
Hab übrigens heute bestellt. Mit DPF :D .

Verfasst: 19. Oktober 2005 11:15
von Tamiya
Der Webseite von Skoda ist zu entnehmen, daß sowohl der Nicht-RPF-2.0 TDI Motor als auch der RPF-2.0 TDI Motor dieselbe Leistung/Drehmoment haben, als auch die selbe Anzahl Ventile besitzen.

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4-Zylinder-Reihen-Dieselmotor 2 OHC 4 Ventile / Zylinder, Turboaufladung VTG, Ladeluftkühler
Insofern bekommt man mit dem RPF auch den aktuellen Motor und keinen alten.

Einen kleinen Nachteil soll der RPF doch haben: Laut derselben Website ist ein Mehrverbrauch von 0.1-0.3l zu erwarten.

Verfasst: 19. Oktober 2005 13:19
von c.h.r.i.s
Die Seite von Skoda ist leider fehlerhaft. Die haben nur den Filter dazugeschrieben, aber die Motordaten belassen.
Wie vorher schon erwähnt, wird mit DPF wie auch im neuen Passat ein 8-Ventiler verwendet. Also 2 Ventile pro Zylinder. Trotzdem soll das ganze angeblich keine Nachteile bringen.
Ich habe am Samstag einen O² Combi mit 2.0 TDI und DPF bestellt und dabei wurde das bestätigt.
Der einzige Unterschied ist laut VW-Seite, dass die 320 Nm Drehmoment erst 50 Umdrehungen später anstehen. Ich denke, damit kann ich leben.

Gruß,
chris

Verfasst: 13. November 2005 14:41
von c.h.r.i.s
Auszug aus dem Koalitionsvertrag:

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Wir werden: 

· die Nachrüstung von Kraftfahrzeugen mit Partikelfiltern aufkommensneutral steuerlich fördern und ab 2008 neue Kraftfahrzeuge ohne diesen Standard mit einem steuerlichen Malus belegen; 

· mit einer möglichst einfachen Lösung die Fahrzeuge so kennzeichnen, dass Fahrzeuge mit geringem Schadstoffausstoß von Verkehrsbeschränkungen ausgenommen werden können und ein Anreiz zum Einsatz von Partikelfiltern gegeben wird;
Klingt soweit vernünftig bis darauf, dass offensichtlich Neufahrzeuge mit Werksfilter nicht gefördert werden.
Wenn ich also jetzt ohne Filter bestelle und später einen möglicherweise schlechteren Nachrüstfilter einbaue, könnte ich sogar Geld sparen. :-?

Verfasst: 13. November 2005 15:08
von fgordon
Nachrüstsysteme die mit "kalter" Verbennung arbeiten, erreichen (mindestens) genau die gleichen Grenzwerte - sind zum Teil sogar ohne Neukauf flexibel einstellbar, was Partikelgrösse angeht.

Anstatt zu verbrennen ein Katalysatoreffekt zusammen
mit dem Stickstoffdioxid aus dem Abgas benutzt, so dass auch komplette Wartungsfreiheit gegeben ist bei gleicher Filterleistung