@thüringer
Meistens ist ja der Meister Ansprechpartner des Kunden. Und auch er ist sogesehen Mechaniker, auch wenn er einen Meister-Lehrgang gemacht hat.
Und ganz egal welcher Beruf es jetzt ist...man sollte sich nur nicht total auf Aussagen verlassen, und darauf vertrauen dass es unbedingt richti sein wird.
Mir ist z.b ähnliches widerfahren. Seit circa KM-Stand 120.000 km hab ich ein gravierendes Problem mit meinem Octavia gehabt. Leistung im unteren Drehzahl-Bereich war katastrophal, ein Ruckeln, ein Brummen....das Auto ließ sich wie ein LKW fahren. Um die Leistungseinbuße zu kompensieren, musste man immer mit Extragas fahren, was auch mit einem Stadtverkehrverbrauch von 9-11 Litern resultierte.
Über einen Zeitraum von 1 1/2 Jahren und 120.000km versuchte ich rauszufinden woran es lag. Insgesamt 4 Werkstätten, Austausch vieler Teile auf Garantie, und nach der Garantie auf meine Kosten, brachten keine Lösung.
Die Probefahrten der Meister sahen immer soaus, dass sie mit Vollgas fuhren, und dann dementierten dass etwas defekt sein könnte. Dass man im Alltag nicht immer Vollgas fährt, und dass daraus der Verbrauch in die Höhe geht, konnte keiner nachvollziehen. (Dabei war das Problem ja, dass man den Wagen treten, aber nicht verbrauchsarm fahren konnte)
Die Werkstätten taten immer so, als ob ich einen an der Klatsche hätte und mir dass alles nur einbilde
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Wurde schon als Spinner abgestempelt....der sucht nach Problemen, obwohl die nicht da sind....
Nun habe ich vor 3 Wochen mit einem bekannten VW-Mechaniker nochmal den Wagen, auf der Tankstelle sichtgeprüft.
Auch er konnte erstmal nichts finden.....beim horchen konnte er irgendwo ein säuseln/zischen hören, konnte es aber nicht zuordnen...
Als wir kurz davor waren, die Motorhaube wieder zuzumachen, gab ich noch 1-2 mal stoßweise Gas....plötzlich stieß hinter dem Motorblock an der Spritzwand ne dicke Wolke Abgas hervor.
Also doch nicht alles in Ordnung.
Auf der Bühne war am Verbindungsrohr von Abgaskrümmer zu Abgaskühler, eine Rußschicht zu erkennen. Ich ließ das Rohr austauschen....das Alte war an einer Stelle die gelötet war total durchgefressen.
Nun ist das Rohr also neu, das Ruckeln/Brummen ist weg, der Wagen hat bis 2000rpm wieder Leistung, und der Verbrauch ist auch um 1,5 Liter gefallen.
Wenn ich hier noch schreiben würde, mit welchen Aussagen ich über 18 Monate konfrontiert wurde, und welche Thesen die Werkstätten immer hatten....würde es hier zu einer Comedy-Show mutieren.
Was dabei gar nicht lustig ist, dass ich wahrscheinlich Tag für Tag eine Menge Abgase eingeatmet habe.
Hoffe dass es für mich keine gesundheitliche Auswirkungen haben wird....
Dabei ist das Schlimmste von allem, dass ich den Werkstätten eine Menge Hinweise gegeben hatte, an denen sie (sofern sie auch nur ein bisschen Grips und KnowHow haben) sofort erkennen sollten was im Argen ist.
Das sind einige der Punkte die ich immer bemängelt hatte, oder die mir auffällig erschienen:
-Keine Leistung im unteren Drehzahlband
-Mehrverbrauch
-Bei Vollgas Leistung vorhanden
-Ladedruck Regelgrenze überschritten, als Fehler im MSG
-Bei Bergauffahrten,z.b bei warmem Wetter in engen Strassen, lautes Zischen was kein Turboladergeräusch war
-Motorraum immer schnell verdreckt....(einer erzählte mir, es wäre vom Pollenflug
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)
Alles Symtome die darauf hinweisen, dass etwas in der Abgasrückführung nicht in Ordnung sein kann, und Hinweise auf eine Undichtigkeit.
Weiterhin hätte jede Werkstatt allein durch den Tester erkennen können wo das Problem liegt.
Im Stellgliedtest des Motorsteuergeräts, sprich dort wo die Bauteile auf Funktion überprüft werden, ging der Motor tierisch in die Knie, wenn man beim AGR-Ventil ankam. Dabei sank die Menge unter den Sollwert, und der Motor saufte ab....
Hätten die Werkstätten ihre Arbeit laut VW-Vorgaben gemacht, hätte jede von Ihnen den Fehler schnell einkreisen können...
eigentlich ein Skandal.
Dass gerade die Werkstätten in meiner Region schlecht sind, und dafür alle anderen gut, das glaube ich nicht. Sicherlich gibt es auch viele Gesellen/Meister die was auf dem Kasten haben...es aber dann an der Interpretation des Serviceberaters scheitert.
Klar. Wenn der Auftrag reinfliegt, wird der Schrauber das machen was dadrauf steht. Also kommt es letztendlich darauf an wie gut die Schnittstelle zwischen Werkstatt und Kunden, sprich der Serviceberater funktioniert.
Bei mir hat es leider gar nicht gut geklappt
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Jedoch bin ich froh darüber dass ich nicht locker gelassen habe, und letztendlich auch Recht hatte.
Die Moral der Geschicht:
Nicht alles bedenkenlos glauben und sich abspeissen lassen. Gerade wenn man als Besitzer des Wagens das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt, oder anders ist als vorher, dann ist das auch so...
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