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Verfasst: 9. März 2007 13:54
von Master68
Hm - nach meinem Verständnis sind die Werksangaben für den Reifendruck eben genau so bemessen, dass die Lauffläche der Reifen möglichst plan und gleichmäßig auf der Straße liegt und somit eine möglichst gleichmäßige Reifenabnutzung stattfindet. Gleichzeitig bedeutet das auch maximalen Grip zu haben.

Ein höherer Reifendruck spart zwar etwas Benzin und gibt in manchen Fällen auch das Gefühl von besserer Lenkpräzision, führt aber auch dazu, dass sich die Reifen schneller in der Mitte der Lauffläche abnutzen und zu Sägezahnbildung. Letzten Endes muß man deshalb früher neue Reifen kaufen was den Gewinn vom gesparten Benzin schon wieder auffrisst.

Ich denke es ist besser etwas zu viel als etwas zu wenig drin zu haben, denn zu wenig bedeutet auch erhöhte Aquaplaninggefahr bei Nässe, aber insgesamt sollte man wohl nicht zu weit von den Werksangaben abweichen.

Ich denke 0,1 bis 0,2 Bar mehr um ggf. etwas Zuladung und Druckverlust auszugleichen sind noch ok, aber mehr halte ich für keine gute Idee...

Verfasst: 9. März 2007 14:04
von Alfred
Combi-Man hat geschrieben:... Gerade bei den 17" führt eine Druckerhöhung zu einem spürbaren Komfortverlust. Ursprünglich hatte ich den Druck auch um 0,4 - 0,5 bar erhöht. Aber neben dem schlechten Komfort hat es außerdem zur Sägezahnbildung geführt...
17" und Komfort? Den Sägezahn bekommst du bei deinem Combi übrigens früher oder später...

Zu den Nasenbohrern im Werk: Bin mal fast 20 Jahre W353 gefahren, aus unerklärlichen Gründen wurde vom Werk 1972 die Druckempfehlung der Diagonalreifen unverändert auf die Radialbereifung übertragen (1,4-1,6 bar), damit war das Fahrzeug fast nicht fahrbar, ein unwesentlich schwererer Lada1200 war mit 2,1 und mehr angegeben, mit 1,9 bar auf dem W353 war dann alles ok. Die Eisenacher waren übrigens mit die Ersten in Deutschland, die Autos gebaut haben...

MfG Alfred

Verfasst: 9. März 2007 14:15
von Mackson
Master68 hat geschrieben:...Ein höherer Reifendruck ... führt aber auch dazu, dass sich die Reifen schneller in der Mitte der Lauffläche abnutzen ...
Na ja, da ich schon immer mehr "Druck" fahre kann ich tendenziell eines bestätigen: die Reifen haben sich immer mehr zum Rand hin abgefahren, als in der Mitte. Dein Theorie trifft evtl. zu, wenn man permanent Kavalierstarts hinlegt. :wink: Ich konnte ein solches Abnutzungsbild weder bei 175er noch bei 225er Reifen feststellen.

Gruß M.

Verfasst: 9. März 2007 14:28
von Master68
Mackson hat geschrieben:Na ja, da ich schon immer mehr "Druck" fahre kann ich tendenziell eines bestätigen: die Reifen haben sich immer mehr zum Rand hin abgefahren, als in der Mitte. Dein Theorie trifft evtl. zu, wenn man permanent Kavalierstarts hinlegt. :wink: Ich konnte ein solches Abnutzungsbild weder bei 175er noch bei 225er Reifen feststellen.
Seltsame Erfahrung - sie widerspricht nicht nur meiner eigenen, sondern auch den allgemein bekannten Fakten und den physikalischen Grundprinzipien:

Das Volumen eines Reifens erhöht sich je mehr sich sein Querschnitt (senkrecht zur Lauffläche) einem Kreis annähert. Erhöhung des Luftdrucks zwingt den Reifen also mehr zur "Ballonform" und zur nach außen Wölbung der Lauffläche in der Mitte...

EDIT: siehe auch hier

Verfasst: 9. März 2007 16:32
von Octi RS
Ist ja alles gut und recht, aber bei Niederquerschnitsreifen wirkt sich das Ganze nicht so dramatisch aus. Ich hab bei meinen Reifen ringsum 2.9 bar drin, und nach einer Fahrleistung von 7000 Km noch keinerlei Verschleißerscheinungen. :wink:

Verfasst: 9. März 2007 17:30
von schmdan
Alfred hat geschrieben:
Combi-Man hat geschrieben: Zu den Nasenbohrern im Werk: Bin mal fast 20 Jahre W353 gefahren, aus unerklärlichen Gründen wurde vom Werk 1972 die Druckempfehlung der Diagonalreifen unverändert auf die Radialbereifung übertragen (1,4-1,6 bar), damit war das Fahrzeug fast nicht fahrbar, ein unwesentlich schwererer Lada1200 war mit 2,1 und mehr angegeben, mit 1,9 bar auf dem W353 war dann alles ok. Die Eisenacher waren übrigens mit die Ersten in Deutschland, die Autos gebaut haben...

MfG Alfred
Ähm, ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber meinst Du ernsthaft, dass Du ein Gefährt wie einen W353 (Wartburg?) incl. seiner Reifen mit einem Auto von heute vergleichen kannst?

Ich hege Da mal meine sehr starken Zweifel!

Das ist so, als würdest Du einen Fiat 500 mit einem Ferrari Enzo vergleichen! Oder einen VW Käfer mit einem Golf R32! Da liegen Welten dazwischen. Sowohl bei der Technik der Autos, als auch bei den Reifen!

Ich würde Deine Erfahrungswerte bei einem W353 also getrost als extrem veraltet vergessen!

Verfasst: 9. März 2007 18:12
von ExAudi
Also ich fahre rundrum mit 2.8 Bar und bisher keine Probleme mit Sägezahn.
Werde aber beim Wechsel auf die Sommerreifen vorne und hinten tauschen um dem Vorzubeugen.

Verfasst: 9. März 2007 18:52
von Alfred
schmdan hat geschrieben:Ähm, ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber meinst Du ernsthaft, dass Du ein Gefährt wie einen W353 (Wartburg?) incl. seiner Reifen mit einem Auto von heute vergleichen kannst?

Ich hege Da mal meine sehr starken Zweifel!

Das ist so, als würdest Du einen Fiat 500 mit einem Ferrari Enzo vergleichen! Oder einen VW Käfer mit einem Golf R32! Da liegen Welten dazwischen. Sowohl bei der Technik der Autos, als auch bei den Reifen!

Ich würde Deine Erfahrungswerte bei einem W353 also getrost als extrem veraltet vergessen!
Keine Bange, da tritts du mir keineswegs zu nahe :wink: , nach über 600000km auf dem W353 habe ich dessen Fahrwerk als ein sehr sicheres schätzen gelernt, nicht ohne Grund war er bis 1994 mein Winterauto, meinen damaligen 230E habe ich in der Zeit dafür gern in der Garage gelassen, soviel Freude mir der auch im Sommer bereitet hat, nicht zuletzt auf langen Touren. Ein paar hochnäsige Schwaben konnten sich im Winter 92/93 von den Vorzügen des W353 bei plötzlichem Schneeeinbruch überzeugen, die sind mit ihrem Benz auf der B39 zwischen Heilbronn und Sinsheim mit Schmackes im Graben gelandet, hab sie aber trotzdem bis Sinsheim mitgenommen :rofl: Deren ungläubige Blicke werde ich nicht vergessen...
Bei den ach so miesen Zonenreifen hat es damals komischerweise zur Erstausrüsterqualität u.a. beim Golf gereicht, die gleiche Sorte übrigens wie beim W353. Also müssen sie doch zumindest schwarz und rund gewesen sein :rofl:

MfG Alfred

Verfasst: 9. März 2007 19:00
von schmdan
Alfred hat geschrieben:
schmdan hat geschrieben:Ähm, ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber meinst Du ernsthaft, dass Du ein Gefährt wie einen W353 (Wartburg?) incl. seiner Reifen mit einem Auto von heute vergleichen kannst?

Ich hege Da mal meine sehr starken Zweifel!

Das ist so, als würdest Du einen Fiat 500 mit einem Ferrari Enzo vergleichen! Oder einen VW Käfer mit einem Golf R32! Da liegen Welten dazwischen. Sowohl bei der Technik der Autos, als auch bei den Reifen!

Ich würde Deine Erfahrungswerte bei einem W353 also getrost als extrem veraltet vergessen!
Keine Bange, da tritts du mir keineswegs zu nahe :wink: , nach über 600000km auf dem W353 habe ich dessen Fahrwerk als ein sehr sicheres schätzen gelernt, nicht ohne Grund war er bis 1994 mein Winterauto, meinen damaligen 230E habe ich in der Zeit dafür gern in der Garage gelassen, soviel Freude mir der auch im Sommer bereitet hat, nicht zuletzt auf langen Touren. Ein paar hochnäsige Schwaben konnten sich im Winter 92/93 von den Vorzügen des W353 bei plötzlichem Schneeeinbruch überzeugen, die sind mit ihrem Benz auf der B39 zwischen Heilbronn und Sinsheim mit Schmackes im Graben gelandet, hab sie aber trotzdem bis Sinsheim mitgenommen :rofl: Deren ungläubige Blicke werde ich nicht vergessen...
Bei den ach so miesen Zonenreifen hat es damals komischerweise zur Erstausrüsterqualität u.a. beim Golf gereicht, die gleiche Sorte übrigens wie beim W353. Also müssen sie doch zumindest schwarz und rund gewesen sein :rofl:

MfG Alfred
Ich glaube, Du hast da was in den falschen Hals bekommen!

Ich habe nichts gegen so genannte Ost-Produkte!

Schließlich fahre ich einen Skoda und trinke gerne Radeberger!

Ich wollte nur sagen, dass man ein Auto oder einen Reifen, welche vor Jahrzenten konstruiert wurden nicht mit heutigen Produkten vergleichen kann!
Da spielt es überhaupt keine Rolle, wo das gebaut wurde!

Ich arbeite aber bei einem Automobilzulieferer und kriege dadurch mit, wie Autos, Fahrwerke und Reifen während der Entwicklung getestet werden! Und glaube mir, die Testfahrer sind da in Bereichen unterwegs, wo wir "Normalfahrer" nie hinkommen! Und seitdem weiß ich, das man denen durchaus glauben kann, wenn sie einen gewissen Reifendruck empfehlen!

Verfasst: 9. März 2007 19:19
von Alfred
Nein, das ist mir schon klar. Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass die Hersteller auch damals schon was von Fahrphysik verstanden haben und gewisse Dinge auch heute noch ihre Gültigkeit haben - darum ziehe ich auch heute noch einen Fronttriebler im Winter vor. Nur die Eisenacher haben aus was für Gründen auch immer den Luftdruck für die Radialreifen damals eindeutig zu niedrig angesetzt, da waren immer die Flanken weg (auch in den Zeitschriften KFT und im Deutschen Straßenverkehr wurde das angesprochen), vllt. war es auch einfach nur ein Zugeständniss des Herstellers an unsere damaligen Strassen...

MfG Alfred