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Verfasst: 10. Mai 2005 20:02
von gertsch
naja, aber ich hab mich auch schon immer gefragt wie ich hinten mehr druck brauchen kann wo doch hinten viel weniger gewicht drauf is. offenbar übersteigt diese rechenaufgabe mein wissen und meinen verstande..
Verfasst: 11. Mai 2005 00:56
von matt
@octavius
Deiner steht mit 1500kg vielleicht im Schein. Ich glaube kaum, dass das Leergewicht über 1400kg wiegt.
@gertsch
Fahrzeug- und Motorentechnik ist eigenes Studienmodul (für das ich mich vielleicht entscheiden werde). Und selbst dort muss man schon auf Fahrwerke spezialisiert sein um das zu wissen. Fakt ist jedenfalls, dass ein Auto ein extrem komplexes, schwer zu beschreibendes, kinematisches System ist. Daher ist es meiner Meinung nach das Beste die Sache den Leuten zu überlassen, die sich wirklich damit auskennen.
MfG, Matthias
Verfasst: 11. Mai 2005 12:19
von TDI-Schrauber
Hallo!
matt hat geschrieben:
@TDI-Schrauber
Du kannst an ein höchst dynamisches System nicht statisch herangehen, sprich die Achslasten ins Verhältnis mit den Luftdrücken setzen. Da stecken viel mehr Größen dahinter, die man als Laie gewiss nicht überblicken kann.
Nun, lass mal eine dynamische Simulation über das Fahrzeug laufen. Du wirst überrascht sein!
Im Fronttriebler kann man sehr gut anhand der statischen Achslasten rechnen. Im Fahrbetrieb muss die Vorderachse die grössten Seitenführungskräfte aufbringen, dazu muss der Reifen beim Bremsen formstabil bleiben. Zusammen mit der ohnehin schon hohen Achslast bedingt das einen hohen Luftdruck.
Die Hinterachse stabilisiert das Fahrzeug bei Kurvenfahrt. Mit Originalluftdruck jedoch ist die Auflagefläche deutlich verringert, das Fahrzeug neigt zum Ausbrechen (300kg weniger Gewicht, trotzdem mehr Luftdruck). Korrigiert man das entsprechend läuft das Fahrzeug spurstabil um die Kurve.
Da muss ich die Fahrwerktruppe nicht extra für nerven.
Du kannst gerne selbst ausprobieren mit welchen Luftdrücken dein Fahrzeug am besten fährt. Da hilft alles Reden und Simulieren gar nichts, denn das hängt massgeblich vom Reifen ab! Die angegebenen Drücke sind aus Sicht des Fahrwerkingenieurs nur als Empfehlungen anzusehen.
Oder hast Du eine schlüssige Erklärung warum mein Fahrzeug mit den genannten Reifendrücken eine erheblich bessere Straßenlage hat als mit den Werksvorschlägen, wenn die doch die Refernz darstellen soll ?
Übrigens ist diese Wägung mit Fahrer und das Gewicht laut Schein beträgt 1390kg.
BYE
TDI-Schrauber
Verfasst: 11. Mai 2005 13:53
von Poldi-NRW
Der Luftdruck an der Hinterachse wurde von Skoda höher gewählt als vorne a) um eine gewisse Sicherheit zu haben da er eine Recht hohe Zuladung hat und nicht jeder sofort Luftaufpumpen fährt wenn er mal etwas schwerers einlädt und man somit verhindern will, daß der Reifen zu viel walkt und damit sich zu stark erwärmt und b) weil die Hinterachse eine andere Geometrie aufweist d.h. realtiv mehr negativen Sturz hat, kennt sicherlich jeder, daß das Reifenprofil ganz aussen wenn man über eine staubige Straße gefahren ist nicht mit staubig wird im Gegensatz zu vorne und der Reifen somit mehr auf der Innenfläche läuft als gleichmäßiger verteilt wie vorne und sich somit eine größere Erwärmung gibt je mehr ich zulade, daher mehr Luftdruck um das auszugleichen da der Reifen dann weniger walkt, was aber bei leerem Fahrzeug den Nachteil hat, daß der Reifen nicht komplett aufliegt.
Natürlich ist diese Lösung im unbeladenen Zustand nicht optimal, ist halt ein Kompromiss zwischen Fahrtauglichkeit und Zweckmäßgkeit.
Genau wie TDI-Schrauber schon schreibt ist die Bodenhaftung in der Tat hinten besser wenn man weniger Luftdruck fährt bzw. die Werte eines Golf nutzt, daher ist es mir immer noch ein Rätsel warum manche Leute gnadenlos hohen Luftdruck fahren und somit sinnvolle Sicherheitsreserve verschenken, wers hart haben will sollte sich dann doch lieber überlegen härte Dämpfer zu kaufen, hatte dazu aber auch schonmal was geschrieben bzgl. Test im Contidrom mit unterschiedlichen Luftdrücken und den negativen Auswirkungen, die Hersteller testen halt an einem Meßstand die gleichmäßige Reifenauflagekraft auf der Fläche und ermitteln so den für ein Fahrzeug passenden Luftdruck für verschiedene Beladungen und führen dann ggf. Ergänzungen durch bzgl. Fahrzeuggeometrie d.h. besonderer Belastungen der Reifen durch die Geometrie wie stärkerer negativer Sturz und der Zuladung, wenn man halt 100-300 kg Zuladung nimmt und einen Luftdruck von 2.0 - 2.4 ermittelt, muss man halt irgendwo einen Mittelwert bilden und dann ermittelt man halt noch den Wert für volle Zuladung.
Verfasst: 11. Mai 2005 14:06
von Poldi-NRW
Ah, nochwas, der Reifenluftdruck den man denn fahren sollte, hängt halt maßgeblich von den Reifen ab, bei meinem Skoda stehen je nach Reifengröße unterschiedliche Luftdrücke drin, da halt der verwendete Reifen halt Einfluss hat durch seine Breite und Höhe sowie spielen auch die verwendeten Reifen selber ein Rolle auf Grund Gummimischung, Reifenaufbau, daher bietet Conti ja auch einen Online Rechner an, je nach Reifen kann es durchaus Sinn machen höhere Drücke zu fahren als der Hersteller vorsieht bzw. für viele "größere" Reifen sieht er ja nichts vor, bloss generell z.B. 2.8 für alle Reifengrößen für ein unbeladenes Fahrzeug halte ich für falsch, man müsste wenn schon sagen, welcher Reifen, Reifentyp / Hersteller, Beladung des Fahrzeugs...
Verfasst: 12. Mai 2005 11:31
von Tavia
Hallo zusammen
So ich war inzwischen bei meinen Freundlichen in Sachsen Anhalt, und er hat die Reifen begutachtet, und gab mir den Tipp die hinteren Reifen mit dem Sägezahn noch vorne zu machen, weil durch die Antriebseinflüsse der Sägezahn dadurch abgerieben wird.
Über den Reifendruck sagte er dass an allen vieren 2,6 bar völlig okay sind, zumal die Reifen sehr gleichmässig abfahren.
Und vollbeladen bin ich ganz selten.
Gruss Jörg
Verfasst: 12. Mai 2005 12:08
von Poldi-NRW
Hallo,
solange der Sägezahn nicht zu stark ist klappt das, ansonsten empfiehlt sich halt immer eine regelmäßiger Wechsel z.B. beim Wechsel von Sommer auf Winterreifen oder halt eher je nach Laufleistung.
Bzgl. Luftdruck gibt es einen Onlinerechner von Conti der fahrzeugspezifische Parameter wie Gewicht, Achsgeometrie, Zulandung berücksichtigt, die Ergebnisse sind auch grob auf andere Reifen übertragbar:
http://www.conti-luftdruck.de
Kuckst Du hier, da stehen auch die Vor- und Nachteile eines zu hohen Luftdruckes:
http://www.gtue.de/sixcms/detail.php?id=1183
Und gerade die Spurstabilität ist die wichtigste Eigenschaft die man an der Hinterachse braucht, nichts ist schlimmer als wenn die Hinterachse ausbricht.
Verfasst: 12. Mai 2005 13:19
von 8Knut
Poldi-NRW hat geschrieben: [...] nichts ist schlimmer als wenn die Hinterachse ausbricht.
Da fängt der Spass doch gerade erst an.
Verfasst: 12. Mai 2005 13:28
von Chriss666
8Knut hat geschrieben:Poldi-NRW hat geschrieben: [...] nichts ist schlimmer als wenn die Hinterachse ausbricht.
Da fängt der Spass doch gerade erst an.
Ganz deiner Meinung. Nur kommt es drauf an, ob du das Ausbrechen provozierst, oder dein Auto
Verfasst: 12. Mai 2005 13:31
von 8Knut
Mein Auto macht ohne mich gar nichts
Und ganz ehrlich, den Octavia wirst Du auch über extremste Luftdrücke nicht zu ner Heckschleuder machen können. Was IMHO viel schlimmer ist, als evtl. durch zu hohen Luftdruck verringerte Seitenführungskräfte ist ein Schlingern oder Aufschaukeln bei voller Beladung und geringen Luftdrücken in Reifen eher grösserer Querschnitte. Da wird's dann nämlich wirklich unlustig.