Skoda Octavia Forum

iamit hat geschrieben:Gerdade gefunden:

Angesichts der Probleme bei der Einführung des neuen Biosprits E10 fordern Abgeordnete des Europaparlaments die vollständige Abkehr von dem Projekt. "Dieser klimapolitische Unsinn hilft der Umwelt nicht und bestraft den Bürger", sagte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europaparlament, Markus Ferber, "Bild". "E10 wieder abzuschaffen wäre die effektivste Klimapolitik für Mensch, Fahrzeug und Umwelt." Herbert Reul, Energieexperte der CDU im Europaparlament, sagte, der Einsatz von E10 sei überstürzt und falsch verstandener Klimaschutz auf dem Rücken der Autofahrer gewesen. "Je eher E10 von den Tankstellen verschwindet, desto besser."

Auch der umweltpolitische Sprecher der FDP im Europäischen Parlament, Holger Krahmer, kritisierte die Einführung von Biosprit als "von Anfang an schlecht durchdacht". Durch E10 werde kein Gramm Kohlendioxid weniger ausgestoßen, der Kraftstoffverbrauch steige und "im schlimmsten Fall wird der Tank gegen Teller ausgespielt". Es sei voreilig gewesen, der EU-Richtlinie über Biokraftstoffe zuzustimmen. Energiekommissar Günther Oettinger müsse die Richtlinie überprüfen und am besten abschaffen.

Sein Parteikollege Patrick Döring, Fraktionsvize im Bundestag, warnte dagegen vor einem Aus für den Kraftstoff. Die Verbraucher müssten brauchbare Informationen an die Hand bekommen. Dabei seien die Hersteller in der Pflicht: Die Autokonzerne müssten endlich "genau und rechtsverbindlich mitteilen, welche Modelle E10 vertragen." Sonst sei E10 zum Scheitern verurteilt.

Ich habe es jetzt in dem Thread nicht gefunden:
Diese EU-Regrelung ist ja faktisch ein "deutsches Problem". Die deutschen Autohersteller konnten/wollten den geforderten CO²-Wert für ihre Flotten nicht einhalten - deshalb hat Deutschland der E10-Regelung zugestimmt. Nun werden die Autokonzerne nichts gegen E10 unternehmen - sie müssten ja sonst die Flottenverbräuche senken...
Persönlich halte ich nichts von dieser Art Biosprit (egal ob Diesel mit RME oder Benzin mit Ethanol) - aber man muss schon sehen, wie man Alternativen zum Erdöl findet. Und Elektroautos sind ja auch nicht von fossilen Brennstoffen (oder Atomkraftwerken) unabhängig (und bei weitem noch nicht praxisgerecht - Reichweite).
Mal ein paar Zahlen:
1 Mensch in Afrika verbraucht Energie in Höhe von 5 GJ/Jahr
1 Mensch in Indien verbraucht Energie in Höhe von 10 GJ/Jahr
1 Mensch in China verbraucht Energie in Höhe von 40 GJ/Jahr
1 Mensch in Europa verbraucht Energie in Höhe von 140 GJ/Jahr
1 Mensch in den USA verbraucht Energie in Höhe von 360 GJ/Jahr
Und in den USA werden schon wieder Verkaufsrekorde mit dicken Pick Ups (GM, Ford - jeweils das meistverkaufte Auto) gefeiert.
Wennn alle in Afrika, Indien und China so leben wollten wie wir, dann steigt der Spritpreis so richtig an...

Also - wie wäre es mal mit einem Benutzerboykott gegen überflüssige PS?

Hi!

@TorstenW:

Genau so wie Du es schilderst, habe ich es Doch gemeint!

Gruß!

dickesb hat geschrieben:Also - wie wäre es mal mit einem Benutzerboykott gegen überflüssige PS?

Richtig, ehrlicher Klimaschutz wird nur über eine drastische Reduktion des Energieverbrauchs erreicht. An einen geringeren Ölverbrauch sind aber die Mineralölkonzerne und die Politik nicht interessiert. Natürlich könnten wir hier auch mit einem entsprechenden Kaufverhalten Einfluss nehmen, … oder vielleicht ein Tempolimit (von 130 km/h) auf deutschen Autobahnen befürworten.

ADAC pro E 10?
Der ADAC scheint seinen Kunden in der Debatte auch keine wirkliche Hilfe zu sein. Wenn ich diese Äußerungen hier lese hätte ich schon Lust meine Mitgliedschaft zu kündigen:

"Um dem Biokraftstoff endlich zum Durchbruch zu verhelfen, appelliert der Automobilclub an die Mineralölkonzerne, die Autofahrer an den Tankstellen gezielt und bedarfsgerecht über ihr Produkt Super E10 zu informieren. Gleichzeitig fordert der ADAC die Automobilhersteller auf, ihre Kunden schriftlich über das Kraftfahrt-Bundesamt darüber zu informieren, ob ihr Auto E10 tanken darf oder nicht. Zusätzlich muss die Politik dafür sorgen, dass die sogenannte Bestandsschutzregelung nicht ausgehöhlt wird und es auch weiterhin ein flächendeckendes Angebot eines echten E5-Super mit 95 Oktan zu fairen Preisen gibt."

Jetzt hat der Verein Angst, dass ihm finanzstarke Werbepartner abspringen, wenn er die Meinung seiner Mitglieder vertritt

!

Die Stellungnahme vom VCD hört sich schon vernünftiger an:

"Die Bundesregierung und die Autoindustrie könnten ihren durch das E10-Chaos ramponierten Ruf dadurch reparieren, dass sie sich jetzt für ambitionierte CO2-Grenzwerte einsetzen. Die von der EU als Langfristziel für 2020 geforderte Obergrenze für Neuwagen von durchschnittlich 95 Gramm CO2 je Kilometer müsse mindestens erreicht werden. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Weniger CO2 bedeutet weniger Verbrauch. Jeder Kraftstoff, besonders der aus Biomasse ist zu kostbar, um in ineffizienten Maschinen verbrannt zu werden. Regierung, Autohersteller und Ölindustrie haben das Chaos rund um E10 gemeinsam verschuldet und bieten nun zur Karnevalszeit ein Trauerspiel sondergleichen. Die Ölkonzerne haben bei dem chaotischen Durcheinander der letzten Wochen als einzige ihre Ziele erreicht."

Wer hat Erfahrung mit dem VCD, vielleicht lohnt sich ein Wechsel!

Kommentar von tagesschau.de:

Es war wohl eine Schnapsidee
Von Werner Eckert, SWR-Umweltredaktion

Es war wohl eine Schnapsidee, Alkohol in den Sprit zu schütten! E10 - das Ergebnis fauler Kompromisse: von Niemandem gewollt, zum Scheitern verurteilt. "Bio in den Tank" war ursprünglich eine Forderung der Autobauer. Die wollten nicht noch sparsamere Autos bauen müssen und fanden die Idee gut, ein bisschen Klimaschutz auch auf die Benzinanbieter auszulagern - mit Unterstützung der Politik.

Viele Halb- und Unwahrheiten
Die Mineralölkonzerne wollten freie Hand und selbst entscheiden, wie sie die fest vereinbarte Menge Biosprit in den Tank schaffen. Sie haben sich fürs Mischen entschieden, E10 eben. Das war der kleinste gemeinsame Nenner - aber ein ungeliebtes Kind. Weil niemand es so wollte, haben alle nur rumgekrittelt: Von den Umweltverbände über die Automobilclubs bis hin zu den Autoherstellern - mit furchtbar vielen Halb- und Unwahrheiten übrigens.

Aber in der Summe hat das die Menschen an der Tankstelle so verunsichert, dass sie den bequemsten Weg gegangen sind - zur nächsten Zapfsäule mit "Super Plus". Das war jetzt auch keine Sternstunde der mündigen Verbraucher - ein einziger Blick ins Internet hätte meist genügt, um den vermeintlichen Stress abzubauen.

Finanzminister freut sich über unerwartete Strafabgabe
Am Ende wird's wohl so laufen: Die Mineralölkonzerne verkaufen wieder das alte "Super" und zahlen lieber die vereinbarte Strafabgabe, weil sie ja ihre gesetzliche Pflicht, Biosprit abzusetzen, nicht erfüllen. Die fälligen zwei Cent Strafabgabe pro Liter schlagen sie gnadenlos auf den Benzinpreis drauf und haken die Geschichte ab. Wir zahlen - notgedrungen - und der Finanzminister freut sich über die unerwarteten Strafabgaben. Die Umwelt schaut dabei in die Röhre.

Die Moral von der Geschicht': Wer Klimaschutz will, der muss den Ölverbrauch senken - weniger fahren oder sparsamere Motoren. Alle Versuche das zu umgehen, sind zum Scheitern verurteilt.

Ich habe heute von einer Mercedes S-Klasse erfahren, die echte 150km weniger mit vollem Tank E10-Sprit geschafft hat

Wenn ich das mal so grob auf unseren Occi umrechne, fahre ich mit dem Super98 im Endeffekt günstiger als mit dem günstiger gedachten E10, da der Verbrauch doch höher liegt. Um so mehr freue ich mich, daß ich so auch noch den eventuell zu erwartenden Problemen aus dem Weg gehe

Beim ADAC (letzter Absatz vor den Kommentaren) gefunden:

Der Gehalt bei Super 95 und Super Plus liegt meist unter einem Prozent. Anscheinend verzichten die Hersteller bei diesen Sorten beinahe komplett auf die Beimischung von Ethanol. Der Grund dafür dürfte im höheren Preis des Bio-Kraftstoffs liegen.

Konsequenz wäre: der Energiegehalt von E10 ist 1,5% geringer als bei E5 und damit ca. 3% geringer als bei "E0".
Bei 3% Verbrauchsunterschied wären 5 Cent Preisaufschlag in etwa wieder ausgeglichen.
Ein Argument mehr für E5, das womöglich nur "E1" oder "E0" ist.

Es ist doch völlig verrückt was da abläuft!!

Kaum zu glauben aber war: Super E5 in Frankfurt am M. 1.61 der Liter!!
Ich glaube jetzt geht es los :motz: :motz:
Angeblich weil sie auf den E10 sitzen bleiben und es nun Engpässe bei SuperPlus und Super gibt!!
Da werden wir wieder zu Kasse bebetten, weil wir nicht den E10 tanken wollen!

Obwohl ja Skoda den E10 verträgt(die meisten) werde ich das Zeug aber nicht tanken!

Moin,

politisch gewollter und von den Konzernen mit Wonne umgesetzter Beschiss am Bürger/Kunden! :motz:
Die Politik "will es so", die Konzerne setzen es um und der Bürger zahlt, so oder so. :motz:
Dass der Preis für Super auf den von Super Plus angepasst wurde ist doch der erste Beschiss! Die Differenz zum VPower z.B. ist gleich geblieben, also ist nicht der hohe Ölpreis "schuld", sondern es ist ein rein politischer Preis. Tankt man nun die "preiswertere" E10-Plörre, wird man mit einem höheren Verbrauch bestraft, tankt man Super oder Super+, bezahlt man durch den geringeren Verbrauch (fast) das Gleiche.........
Dafür "ärgert" man aber diese Volkstreter. Und das isses mir Wert! 8)

Grüße
Torsten

Handelt es sich bei dem Mehrverbrauch nicht um zu vernachlässigende 1-3%?
Möglicherweise hab ich es hier auch überlesen, aber das ist mein Stand des Wissens.

In Bonn hab ich grad Super für 1,53 9 bezahlt. Auch schon Wucher, aber relativ gesehen anscheinend noch "günstig".

An der Tankstelle stand übrigens wortwörtlich:
Man solle sich unter einem dort angegebenen Link informieren, und im Zweifel nicht E10 sondern Super/Super + tanken.

Indirekt wird man da doch in seinem Denken und Handeln unterstütz.

Moin,

tuningmitstil hat geschrieben:Handelt es sich bei dem Mehrverbrauch nicht um zu vernachlässigende 1-3%?

Die Einen sagen so, die Anderen sagen so..............

Die Lobby sagt 1-3%, die, die es getestet haben, sagen 5 und mehr %.

Deine Entscheidung, wem Du glaubst.................... 8)

Grüße
Torsten
PS: 3% von 1,50 Euro sind schon 4,5 Cent.

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