Allrad 4x4 Technik

Zur Technik des Octavia I
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Steining2000
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Beitrag von Steining2000 »

Ich habe mir gestern abend mal intensiv die Haldex.pdf (Link von OCT4x4-A, Danke!) reingezogen. War wirklich interessant, unbedingt lesen!

zum Kabel: Aus der Haldex kommen lediglich die Infos fürs Diagnosegerät. Und da ist eventuell der Zustand des Stellmotors für das Regelventil dabei. Ob das irgendwie nutzbar zu machen ist, kann ich nicht sagen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Öldrucksensor im Ölkreislauf, da der Öldruck den Schließzustand der Kupplung bestimmt. Aber dieser Einbau ginge wohl etwas zu weit.

Bei der Funktionsweise hat mich am meisten die Wirkung des Bremspedals überrascht und enttäuscht. Bereits bei Bremsbetätigung wird die Haldex vollständig geöffnet. Die hätten wirklich bis zum ABS-Eingriff warten können. Bei meinem Subaru war es bei langsamer Bergabfahrt immer ganz nützlich, das alle vier Räder gleichmäßig vom Motor mitgebremst wurden.

Mit diesen Zubehör-STGs kann man das vielleicht umgehen.

Diese hätten wohl weiter ihre Berechtigung, wenn sie das teilweise Öffnen der Kupplung durch die Haldex-Steuerung erhindern könnten (z.B. bei langsamer Fahrt und geringem Schlupf der VA). Die Zustandstabelle in der pdf ist nicht sehr aussagekräftig, lässt jedoch auf teilweise unnötiges Öffnen schließen (komische Wortwahl, he?).

Aber ob dieser Umstand an die 1000 Glocken wert ist? Mir nicht.

Ich stelle also fest, dass unsere Diskussionen allesamt leider nur theoretischer Natur sind. Aber Spaß macht es trotzdem und dümmer wird man dabei ja auch nicht.

Ingo.
Octavia I Combi 4x4 TDI, 90PS(+20), 04/2000
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rotwild
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Beitrag von rotwild »

Hallo,

habt Ihr schonmal daran gedacht, dass die Hinterachse ander übersetz sein könnte? Wäre dies der Fall, zum Beispiel kürzer, so würde sie ja immer schneller drehen als die Vorderachse.
Vorteil wäre bei komplett geschlossener Kupplung ein höheres Moment.
Ist die Hinterachse kürzer übersetzt, ich konnte nirgens Achsübersetungen dazu finden, so ist bei Geradeausfahrt immer eine Drehzahldifferenz zwischen VA und HA vorhanden. Wie aus den Haldex.pdf (Link von OCT4x4-A, Danke!) bekannt wird, würde die Lamellenkupplung immer schließen. Wieviel, hängt ja von der Übersetzung ab. Die Elektronik erkennt nun wieder den vorliegenden Fahrzustand über Gieratensensor, Gaspedalstellung, Lenkwinkel, ABS-Sensoren usw. und mindert den Öldruck in der Haldexkupplung entsprechend.
Demnach ist es also schon möglich, eine städige Schließung der Kupplung zu realisieren.
Ob das sinnvoll ist, sei dahin gestellt. Man bedenke nur die geringen Öl-Wechsel-Intervalle von 30.000 KM.

Nun noch was Allgemeines.
Ich bin recht froh, dass ich einen 4x4 fahre. Im Winter machts Spaß :D. Übersteuern ist problemlos möglich und auch gut kontrolierbar. Mann kommt immer weiter als die Fronttriebler.
An das Quattrosystem in den A4-A8 Modellen kommt es allerdings nicht rann. Das halte ich persönlich für besser. Ich kann aus Erfahrung sprechen. Wir haben in der Familie einen Allroad.

Zum Stecken bleiben. Mir ist die letzen Winter passiert. Die Haldex hat zwar gut funktioniert und die Kraft schöbn nach hinten geleitet, nur ist dort
das Moment hinten links und vorn auf der rechten Seite verpufft. Die EDS regelt beim 4x4 ja nur vorn. Abergenützt hat es nicht viel die Gelben haben mich rausgezogen. Hähäh.

Gruß, Rotwild
Schkoda Octavia Combi TDI 4x4 Ambiente, Milotec-Dachkante, Aero-Wischer, blaue Lederarmlehne vom A3, Interieur anthrazit, Remus ab Kat-> VSD+ESD
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octavius
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Beitrag von octavius »

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rotwild
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Beitrag von rotwild »

Hallo octavius,

so wie bei allen "Technischen Daten" kann ich nur die vordere Achsübersetzung finden. Die hinter fehlt mir. Ist die anders, so erzeugt das System schon bei Geradeausfahrt Druck. In Kurven wird ja immer Druck aufgebaut, bei nichtgebrauch aber durch das Regelventil Reduziert..

Noch was, ich habe einen Diesel. Und der hat ab dem ATD-Motor ein Sechsgang-Getriebe, das 02M. Dieses ist ein Dreiwellengetriebe, welches vom 1.-4. Gand die Achsübersetzung 4,235 hat, im 5. und 6. Gang 3,273.

Selbst das Buch "jetzt helfe ich mir selbst" gibt keine Auskunft über die hintere Achsübersetzung.

Gruß
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Beitrag von TDI-Schrauber »

Hallo!

Die Winkeltriebe (Differential) müssen vorne und hinten gleich sein sonst kann das System nicht arbeiten.

Die elektrische Ölpumpe sorgt bei stehendem Fahrzeug für einen Vordruck damit die Haldexkupplung schneller ansprechen kann. Ausserdem müssen die Pump- und Arbeitsräume "vorgespannt" werden.

Die Axialpumpe selbst benötigt maximal 45° um den vollen Arbeitsdruck zu erreichen. Im Fahrbetrieb ist dieser Versatz alleine kaum zu spüren.

Übrigens kann auch ein Audi-Quattro mit Torsendifferential mühelos stecken bleiben. Dann nämlich wenn ein Vorderrad frei dreht und das Fahrzeug weder EDS noch mechanische Sperre hat (wie ein Kollege kürzlich mitten im Wald erfahren durfte...).


BYE
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Beitrag von anti-neuwagen »

also ist der Urquattro mit seinen beiden manuellen Diff-Sperren doch vorteilhafter. (mein alter Passat, BJ86, glücklicherweise noch nicht verschrottet, hat diesen Antriebsstrang).
Octavia Combi Ambiente 4x4 TDI Modell 2002, Candy-ws, Innenausstattung bl, Schiebedach, Windabweiser, Anhängevorrichtung, Radio Becker TrafficPro HighSpeed, GSM/Radio-Antenne nachgerüstet, Freisprecheinrichtung THB, Mittelarmlehne ausgebaut
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octavius
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Beitrag von octavius »

scheint so. Dafür hat der neue Passat nun auch diesen Haldex-Murks drin.
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anti-neuwagen
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Beitrag von anti-neuwagen »

bezüglich querliegender Maschine/Getriebe, verstehe nicht, warum man hier kein VerteilerDiff einbaut. Subaru hat es jedenfalls bei irgendeinem der kleinen gemacht. Habe vor kurzem einen solchen ausgebauten Antriebsstrang bei einem Autoverwerter gesehen.
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rotwild
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Beitrag von rotwild »

Tja, das ist eine schwierige Frage, warum VW kein Verteilergetriebe eingebaut hat.

1. Ein Verteilergetriebe beansprucht im Vorderwagen/vorderer Kardantunnel viel mehr Platz. Die Plattform ist aber primär für Frontantrieb entwickelt worden. Deshalb wird der Allradantrieb einfach per Winkeltrieb angehängt.

2. Die Haldexkupplung erfüllt die Funktion eines Verteilergetriebes, indem sie Drehzahldifferenzen ausgleichen und auch noch Drehmomente stufenlos verteilen kann.

3. Für reinen Staßenbetrieb ist die Funktion vollkommen ausreichend.
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Beitrag von Audianer »

Der 4X4 ist auch im Hängerbetrieb ausreichend. Mit 1,5t Sand auf nem Tandemachshänger, aus ner Kiesgrube mit steiler versandeter Ausfahrt ohne Prob. rauszukommen, schaffst mit nem Fronttriebler fast nicht.
Octi 1.8T 4X4 9/2003 Naturgrün MFD, TV, Autogas: Flüssig einspritzende Vialle LPI mit 67l Radmuldentank

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