1.2 TSI (105 PS) im Octavia

[Xenon4d]

Das würde ich doch nicht als Problem bezeichen

Bzw. kein unlössbares

[jolep]

Sind wir jetzt bei dem Thema "Anfahrschwäche" angekommen?

Das kann durchaus sein, dass der 1.2 TSI sich beim Anfahren schlechter verhält als ein hubraumstärkerer Motor, eben weil unter 1500 weniger Drehmoment zur Verfügung steht. Auch beim 1.6 TDI findet man viele Diskussionen hierzu. Deshalb verwundert mich, dass einige schreiben, für Anhänger wäre der 1.6 TDI besser. Das glaube ich so mal nicht, da muss man auf die Getriebeübersetzung und das Radzugkraftdiagramm warten. Aber ich denke dennoch, die 6 Gänge werden sich besser abstufen lassen als die 5 bei Diesel und damit mehr Kraft am Rad zur Verfügung stellen - irgendwo muss die ganze Sekunde beim Sprint ja herkommen.

[Xenon4d]

Ist das Thema "Anfahschwäche" des 1.6 TDI (das mir bei einer ausgibigen Probefahrt nicht aufgefallen ist!) nicht seit Dezember 09 vom Tisch? Denke kaum das es da ein problem geben wird. Aber auch das lässt sich noch nicht sagen. Die Yetifahrer (höheres Gewicht) haben aber nichts dergleichen geschrieben.

[Lani]

Ich könnte heute Nachmittag, wenn ich Zeit finde, mal die Getriebedaten "erahnen" und ein Radzugkraft-Geschwindigkeits-diagramm erstellen und mit 1.6 TDI, 1.4 TSI und 1.6 MPI vergleichen. Der 1.4 TSI ist nur ein paar Prozent kleiner übersetzt als der 1.8 TSI, hat aber ~24% weniger Leistung und 20% weniger Drehmoment. Ich werde also für die einzelnen Gänge ein paar Prozent kleinere Werte nehmen als das Getriebe des 1.4 TSI, bis die offiziellen Daten auf skoda.de stehen.

@ DerDuke: Ich muss der Mehrheit da zustimmen: Für jemanden, der öfters einen Hänger zieht, wäre der 1.2 TSI die komplett falsche Wahl. Hängerbetrieb fordert Hubraum, meisst in Verbindung mit einem Diesel. Wer sich dem nicht bewusst ist, wurde falsch beraten, oder wird es bald selber er"fahr"en.
Zu den Prospektdaten: Ich werde heute Mittag, wenn Zeit ist, diverse Seiten durchsuchen nach Angaben des Ladedruckaufbaus für den 1.2 TSI. Der 1.8 TSI braucht bekannterweise 1,1s bei 2000min-¹, bis er den vollen Ladedruck aufgebaut hat und somit das maximale Drehmoment von 250Nm anliegt. Beim kleineren Hubraum ( und somit wohlmöglich kleineren Verdichterrad des Laders ) des 1.2 TSI könnt ich mir vorstellen, dass es nicht länger, sondern eher weniger Lange dauert, bis das volle Drehmoment zur Verfügung steht. Hier wäre die Angabe des Ladedruckes in bar von Vorteil, um zu sehen, wie stark der Motor aufgeladen ist.

[DerDuke]

Die Sekunde beim Sprint kommt oft durch einen zusätzlichen Schaltvorgang beim Diesel. In der Realität gewinnt man aber oft keinen Meter.

Anderes Beispiel:
Ist beim 1.8 TSI das gleiche Spiel - da reicht der 2. Gang bis 100km/h - man muss nur 1x schalten und somit erklären sich die 7,9s.
Beim 2.0 TDI mit 170PS muss man 2x schalten und dementsprechend ist er sogar minimal schlechter was die Zeit betrifft. Was das tatsächliche Sprint- und Durchzugsvermögen betrifft sagt das aber noch nicht sehr viel aus. Es kann z.B. durchaus sein, dass der 2.0 TDI von 0 auf 60km/h schneller ist als der 1.8TSI, bei rund 70 muss der TDI schalten (bis dahin ist er schneller) und verliert somit hier etwas Zeit. Was den Weg betrifft (weil es eben keine gleichförmige Beschleunigung ist) kanns aber durchaus sein, dass der 2.0 TDI in 5 oder 10s mehr Strecke (Meter) zurück legt als der TSI.

Wird somit beim 1.2er gegenüber dem TDI nicht anders sein, trotz 5-Gang Getriebe muss der TDI sicher 2x schalten und hat dank weiter gespreitzter Gänge vielleicht im 3. Gang keinen so optimalen Kraftschluss. Wenn der 1.2er genau so lang übersetzt ist wie der 1.4er, dann erreicht er die 100 auch noch im 2. Gang (und darum auf der Stopuhr schneller) - aber auch da kanns durchaus sein, dass beim zurückgelegten Weg insgesamt kein Unterschied ist. Drum sag ich ja immer - mit den Marketingwerten alleine fängt man nicht wirklich was an.

@Lani - bei 2000U/min stimmts, aber deutlich darunter dauerts eben noch länger. Der 1.2er wird zwar nen kleineren Turbo usw. haben, dafür aber eben auch weniger Hubraum und somit weniger Abgasdruck um den Turbo anzutreiben - ich denke mal der Effekt hebt sich somit wieder auf. Kleinerer Turbo auf der einen Seite (spricht schneller an) vs. weniger Abgasdruck durch geringeren Hubraum auf der anderen Seite.

[Lani]

Sicher, der geringere Abgasstrom war schon bedacht. Deshalb sagte ich ja auch, es könnte sein, dass er schneller Anspricht. Es fehlen mir leider auch Informationen zum 1.4 TSI mit 90/92kW, werde heute oder morgen mal alles zusammen tragen.
Zum Drehmomentverlauf finde ich hingegen verschiedene Angaben von Skoda für den 1.2 TSI. Beim Yeti steht " 175Nm @ 1500-3500Nm / 77kW @ 5000min-¹ , in der Pressemitteilung auf Seite 1 hier im Thread ist von " 175Nm @ 1550-4100min-¹ " die Rede. Ich nehme einfach mal die Werte der Pressemitteilung für das Diagramm zur Hand.
Zur Beschleunigung: Beim 1.4 TSI liegt die maximale Leistung ebenfalls schon bei 5000min-¹ an, hier lohnt es sich in keinem Gang ( ausser natürlich im 1. Gang ), ihn höher wie 5500min-¹ zu drehen. Im nächst höheren Gang hat man schon eine größere Radzugkraft. Das wird sich, insofern das Getriebe nicht deutlich länger übersetzt ist, beim 1.2 TSI ebenso verhalten. Auch dreht man mit dem 1.4 TSI bei 100km/h im 2. Gang schon lange im roten Bereich, hier wird er für so gut wie garkeinen Vortrieb mehr sorgen. Der 1.8 TSI hingegen hat bei 100km/h im 2. Gang seine 6200min-¹, sprich seine Nennleistung. Erst ab 6500-6800min-¹ merkt man ein deutliches Loch. Wie's sich beim 1.2 / 1.4 TSI verhält weiss ich nicht, müssen andere berichten.

Edit: Ich seh grad, der 1.2 TSI ist ja ein R4 8V. Wieso hat man hier, wie bei den anderen TSI-Motoren, nicht ebenfalls 4 Ventile/Zylinder verbaut? Ich dachte, 2V/Zylinder wären eher drehzahlfaul bzw weniger drehfreudig?

[DerDuke]

Der 1.2er ist mit einer max. Leistung bei 5000U/min ja eh nicht drehfreudig (das sind ja schon fast Diesel-Regionen).

Von da her hat man sich die 8 zusätzlichen Ventile sicherlich gespart, was bei dem kleinen Motor meiner Meinung nach kein Fehler war (eine Drehorgel soll es ja nicht werden sondern ein alltagstauglicher Basismotor).

Aja - beim Yeti ist z.B. der 1.2 TSI länger übersetzt als der 1.8 TSI - also mit Schätzwerten für ein vorab-Diagramm wär ich vorsichtig, ich könnt mir nämlich durchaus vorstellen, dass der 1.2er (fürs Spritsparen und eben auch weil er nicht so hoch dreht) nicht kürzer als der 1.4 TSI übersetzt sein wird sondern eher sogar länger.

[digidoctor]

Interessanter Aspekt.

Wen zwei Fahrzeuge von 0 - 100 die gleiche durchschnittliche Beschleunigung haben d.h. die gleiche Zeit, dann können die zurückgelegten Strecken trotzdem unterschiedlich sein?

[Xenon4d]

Deshalb gibt es ja noch die Messmethode: 400 m aus dem Stand.

Wenn du die aber in unter 10 Sek schaffst hast du ein gutes Auto

[c.bakerman]

105 Benzin PS aus 1,2 l für ein Auto das fast 1,4 Tonnen wiegt.. Man kann sich die Sache schönreden, man kann sich einsuggerieren, dass das ausreicht.

Stimmt, man liest es ja täglich in den Zeitungen, dass untermotorisierte Fahrzeuge den Verkehr lahmlegen oder gar liegenbleiben.

Autohersteller handeln grob fahrlässig wenn sie Kompakt- und Mittelklassewagen um 100 PS verkaufen.

Genau hier liegt imho ein Problem: Vor lauter "Downsizing" verlieren die Autohersteller ein bisschen den Überblick. Der 1,2 er oder meinetwegen auch der 1,4er muss nicht per se ein schlechter Motor sein, nur das Auto drumherum ist zu groß. Ich will keine Nähmaschine! Und das an einer anderen Stelle ein 1,5l Porsche Motor mit 900 PS als Argument angeführt wird, kann ja nur als Gag gemeint sein; F1 Motoren haben eine Lebenserwartung von 1000-1500 km? (Training+Quali+Rennen) Aber: Selbstverständlich kann und soll sich jeder die Maschine in sein Auto pflanzen lassen, die er mag! Nur soll er nicht rundherum dafür Applaus erwarten. Und wenn ich aus finanziellen Gründen ein 1,2er nehmen muss, dann eher im Fabia/Polo/Ibiza oder zur Not im Corsa/Fiesta oder auch Dacia etc. pp. Aber nochmal: Das ist meine persönliche Meinung und ich erwarte nicht, dass in einem Forum alle der gleichen Meinung sind, was Gott sei Dank nicht so ist. Und um das alte Klischee zu bedienen: Wie hat schon mein Ausbilder im BBZ gesagt: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch Hubraum; eine Weisheit, die sicherlich nicht mehr ausnahmslos 1:1 gilt aber immer noch einen großen Funken Wahrheit enthält.