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Verfasst: 14. April 2005 09:24
von Segafrendo
Klingt erstmal gut.

Folgende Punkte sind dabei zu beachten:

- TÜV-Abnahme im Preis dabei
- der Einbau der Anlage führt zu keiner Herabstufung Deiner Abgasnorm
- die Anlage muss eine vollsequenziellen Einspritzung haben
- die Werkstatt ist in Deiner Nähe (Wartung, Reparaturen)

Verfasst: 14. April 2005 11:15
von Sillek

Verfasst: 14. April 2005 14:49
von Segafrendo
Macht einen sehr guten Eindruck, zumindest, was den Internetauftritt betrifft.

Achja, und der Tank sollte so groß wie möglich sein. :D

Verfasst: 21. April 2005 15:56
von Nieli
Hallo Segafrendo,
ich hoffe, ich kann mich so spät in deine Diskussion mit einmischen. Ich fahre einen RS-Combi mit Zavoli Autogasumbau. Das Auto wurde bei Auto-Fellmann in Triptis umgebaut im November 2003. Seither habe ich ca. 40000 km auf Gas zurückgelegt. Die Gasanlage ist ebenfalls sequentiell und ich habe Euro4 bekommen. Ich habe durch den Einbau des doppelten Ladebodens im Combi einen 72 Liter-Ersatzradmuldentank mit 58 Liter effektiv.
Deine Verbrauchswerte von 9,5-10 Liter Gas auf 100km kann ich bestätigen, meine MFA liegt bei ca. 8 Liter Anzeigewert des theoretischen Benzinverbrauchs.
Das Thema Leistungsverlust hat mich auch Interessiert, somal ich merklich keinen Unterschied zwischen Benzin und Gasbetrieb festgestellt habe. So kam für mich nur eine Leistungsmessung in Betracht.
Ende Februar habe ich dann beim BOSCH Dienst in Chemnitz 2 Kurven gefahren also eine auf Benzin und eine auf LPG.
Auf Gas sind es dann doch 11% weniger gewesen, bei der Leistung als auch beim Drehmoment, wobei das Drehmoment deutlich über der Werksangabe lag.
Ich muss aber sagen, dass die Leistung auf einem Rollenprüfstand über ein Computerprogramm die Rollabweichungen/-verluste versucht zu kompensieren, aber eine gewisse Ungenauigkeit besteht zu den tatsächlichen Werten und weiterhin war die Versorgung des Ladeluftkühlers mit Frischluft bei der Messung nicht optimal gewährleistet, aber die 11% Reduzierung im Gasbetrieb konnte festgestellt werden.
Mein Benzinverbrauch liegt bei ca. 50Liter auf 10000 km. Die Gasanlage schaltet Sommer wie Winter nach ca. 150 Metern auf Gas um, wenn die 30 sek. Startverzögerung abgelaufen sind. Die Startbedingung von 25°C Verdampfertemperatur erreiche ich gleich nach dem Kaltstart, da ich einen Votex Wärmespeicher eingebaut habe. Die genaue Funktion dieses Wärmespeichers habe ich schon einmal in der Rubrik Octavia1-Allgemeines "Latentwärmespeicher" beschrieben.

MfG.

Nieli

Verfasst: 22. April 2005 08:23
von Segafrendo
Na hallo!

Wenigstens noch einer der eine Gasanlage hat. Es werden immer mehr und das ist gut so. :D

Dein Benzinverbrauch scheint durch den Wärmespeicher um einiges niedriger zu sein als bei mir. Meine Anlage ist jetzt auf 35°C eingestellt und schaltet nach 800-1000m auf Gas um, wenn der Motor warm ist kann man auch sofort mit Gas starten.

Verfasst: 22. April 2005 14:41
von Nieli
Hallo,
ich habe jetzt mal die Daten der Leistungsmessung herausgesucht

Benzinbetrieb: 130,1 kW bei 5440 1/min, 260,1 Nm bei 3080 1/min
Gasbetrieb: 116,7 kW bei 5420 1/min, 246,3 Nm bei 3090 1/min

Weiterhin möchte ich noch mitteilen, dass ich meinen RS-Combi fast ausschließlich auf Gasbetrieb betreibe und somit mein Motorsteuergerät seine "Lernwerte" auf die danachgeschaltene Gasanlage hin ausgelegt hat. Bei der manuellen Umschaltung auf Benzinbetrieb zur Leistungsmessung wird das Motorsteuergerät aber hier auch nur die Lernwerte für mit angeschlossener Gasanlage verwenden, die dann auf Benzinbetrieb eben nicht optimal sein werden. Erst nach längerem Gebrauch auf Benzinbetrieb werden dann wieder die dafür ermittelten "Lernwerte" angepasst.
Das Motorsteuergerät kann ja nicht wissen, dass da eine Gasanlage hinten drann hängt, es ermittelt die optimalen Werte nur anhand von Messwerten der Sensoren (Lamdasonden, Luftmassenmesser, Temperatursensoren, Gaspedalstellung, Ladedruck, Drehzahl...)
Eine Sequentielle Gasanlage funktioniert wie folgend:
Die Signale jedes Benzineinspritzventils werden abgegriffen und dann für den jeweiligen Einspritztakt die entsprechende Impulslänge festgestellt.
Aus dieser Impulslänge wird im Gassteuergerät proportional eine Gasimpulslänge errechnet und sofort an das zugehörige Gasventil ausgegeben, das dann anstatt des Benzinventils die entsprechende Gasmenge einbläst. Das geschieht für jeden Zylinder einzeln und in jedem Takt erneut (phasengleich sequentiell). Natürlich greift das Gassteuergerät auf ein Grundkennfeld zurück, indem für die unterschiedlichsten Belastungsarten entsprechende Proportionalitätswerte abgelegt sind. Anfangs gab es bei mir immer wieder mal Probleme im Drehzahlbereich zwischen 1500 und 2000 U/min also wenn der Lader beginnt Druck auzubauen. Hier kam immer mal die gelbe Motorkontrolllampe. Ursache war ein Überschreiten der max. Regelwerte für Gemischaufbereitung für Lamdawert 1. Abhilfe brachte die Anpassung des Proportionalwertes für diesen Lastzustand.
Der gesamte OBD-Regelkreis des original Motorsteuergerätes ist also immer aktiv, er weiß ja nicht, dass seine Ausgangswerte an die Benzinventile abgegriffen werden und dann für die Gasventile umgewandelt werden.
Der Vorteil solcher Gasanlagen liegt darin, dass das original Kennfeld des Motorsteuergerätes immer aktiv bleibt, mit all seinen Sicherheitsstrategien (z.B. Erkennen von Zündkerzenausfällen, oder eine eventuell zusätzliche Gemischanfettung bei Volllast über 120km/h auch bei Nichteinhaltung von Lamda 1 zum thermischen Schutz des Katalysators). Letzeres ist möglich und obliegt der Freiheit des Fahrzeugherstellers, da die Abgasgesetzgebung in der EU nur bis 120 km/h festgelegt ist.
So sollen z.B. ein Crysler PT Cruiser seine Lamdaregelung ab 120 km/h komplett ignorieren und auf "max. Fahrspaß" ausgelegt sein und ein 3l-Lupo ab 120 km/h extreme NOX-Werte haben, also was hinten raus kommt ist ab 120 km/h egal und somit legal!!!-???

MfG.

Nieli

Verfasst: 22. April 2005 15:43
von Segafrendo
Interessant zu lesen, woher hast Du denn diese Infos?

Verfasst: 26. April 2005 14:49
von Nieli
Hallo Segafrendo,

Welche informationen meinst du?

1.)Zu den Gasanlagen habe ich mir Schrittweise alle Informationen zusammengesucht und selbst angeeignet, denn ich befasse mich schon seit ca. 5 Jahren mit dem Thema Autogas.
Übrigens wollte ich 2003 für meinen RS-Combi auch erst eine Stargas Polaris haben, aber der Umrüster konnte mir nur eine Euro 3 anbieten, was ich nicht wollte. So bin ich dann bei Auto-Fellmann mit Zavoli gelandet und sehr zufrieden.

2.)Zu der Abgasgesetzgebung kann ich nur soviel sagen, dass ich beruflich bei Siemens VDO beschäftigt bin und mit piezogesteuerten Diesel- CR- Einspritzsystemen für PKW zu tun habe. In unserem Technologiezentrum in Regensburg hatte ich Gelegenheit an den Leistungs-, Motorprüfständen und der Klimakammer entsprechende Informationen zu bekommen.
Leider verfolgen die unterschiedlichen Automobilhersteller, in deren Auftrag wir Entwickeln, unterschiedliche Philosophien bzgl.des Abgasverhaltens außerhalb der Vorgaben der Gesetzgeber über der 120 km/h Marke.
Z.B. Mercedes und Porsche sind bestrebt, Ihre Fahzeuge auch über diesen Geschwindigkeitsbereich hinaus mit vorbildlichen Abgasverhalten zu versehen.

Trotz meiner Dieselerkenntnisse bin ich überzeugter Autogaser!!!

MfG.

Nieli

Verfasst: 26. April 2005 15:15
von Segafrendo
Ich meinte den 1. Punkt.

Wo tankst Du, und für wieviel?

Verfasst: 26. April 2005 15:54
von Nieli
Ich Tanke beim Autohaus Eisermann in Gersdorf für 0,55 Euro, oder wenns sich ergibt bei den Tschechen für ca. 13 KC, das sind ca. 0,45 Euro.
Bei meinem Umrüster bekomme ich´s für 0,53 Euro, Triptis ist aber zu weit.
Ich habe auch schon mal über eine eigene Tanke nachgedacht, die ist für Privatleute Genehmigungsfrei, der Gaspreis müsste aber bei unter 0,40 Euro sein, damit sich die Investition auch einigermaßen rechnet, wir haben schon 3 Autogasautos in der Familie und brauchen im Jahr so 5000-6000 Liter!

MfG.

Nieli