Lesestoff.
DIE NEUAUFLAGE EINES BESTSELLERS
Auch wenn die aktuelle Version des Bestsellers Octavia nun eine umfassende Überarbeitung erfährt, verlieren die Ingenieure und Entwickler nicht die Wurzeln und Traditionen des Unternehmens aus den Augen, das zu den ältesten Marken der Automobilindustrie gehört. Denn mit dem Octavia verbindet die Marke ein gutes Stück besonders bewegter Geschichte.
Mit größter Sorgfalt und genauer Prüfung eines jeden Details haben sich die Designer und Entwickler dem Octavia zugewendet. Neben den technischen Verbesserungen und Weiterentwicklungen ist vor allem das Design grundlegend überarbeitet worden. Der Octavia des Jahrgangs 2009 wird im Straßenbild als „neu“ wahrgenommen und zeigt sich als fünftürige Limousine und als noch geräumigerer Combi mit deutlich verändertem Charakter.
Der Grund hierfür sind die umfassenden Änderungen, die sich nicht nur auf die Erneuerung der sogenannten „weichen“ Bauteile beschränken. Anders als bei herkömmlichen Maßnahmen der Modellpflege wurden für die Überarbeitung des Octavia Stahlblech-Bauteile der Karosserie geändert, neue Werkzeuge für den Pressvorgang geformt. Neben dem Kühlergrill mit seinen 19 vertikal angeordneten Lamellen, der von einem neu gestalteten, verchromten Rahmen eingefasst wird, prägen die vorderen Kotflügel mit ihrer geänderten, dynamisch schlanken Gestalt das Bild des Vorderwagens. Sie bilden mit einer horizontalen flachen Oberseite eine zweite Ebene zur gewölbten, ausgeformten Motorhaube.
Die Karosserie-Ausschnitte für die ebenfalls neuen Schweinwerfer, die optional mit Xenon-Leuchten und Schwenkmodulen für die Kurvenlichtfunktionen des Beleuchtungssystems ausgestattet werden können, sind wesentlich größer und dominanter. Dies verleiht dem Octavia eine eindrücklichere Präsenz. Die ausdrucksstarke, wellenförmige Sicke, die vom Škoda Logo in der Chromspange über dem Kühlergrill sich verbreiternd bis zur Windschutzscheibe führt, findet ihren formalen Abschluss in der Mittelkonsole im Innenraum. Dies bricht die Fläche der Motorhaube auf und gibt dem Octavia ein dynamisches Gesicht.
Unter dem ebenfalls neu gestalteten vorderen Stoßfänger mit seiner stärker akzentuierten horizontalen Ausrichtung haben die Nebelscheinwerfer weit außen an den Karosserieecken ihren Platz. Sie wurden erstmals mit einer Tagfahrlicht- und Corner-Licht-Funktion ausgestattet, was nicht nur eine optische Aufwertung der Octavia Front sondern gleichermaßen einen erheblichen Sicherheitsgewinn bedeutet. Dies gilt nicht minder für die neuen, anklappbaren Außenspiegel, in deren Gehäusen zusätzliche Blinkleuchten integriert sind, die aus allen Richtungen von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden können. Sie sind bereits in der Basisversion Classic elektrisch verstellbar und beheizbar ausgeführt. Neue, traditionell in C-Form ausgeleuchtete Rücklichter vollenden die optische Erneuerung der Octavia Karosserie. Das „C“, das während Fahrten bei Dunkelheit erkennbar ist, hat sich zum unverwechselbaren Markenzeichen von Škoda Automobilen entwickelt. Im hinteren Stoßfänger wurden außerdem zusätzliche Reflektionsgläser integriert, ein geparkter Octavia ist daher vom fließenden Verkehr früher und besser zu erkennen.
Inspiriert vom neuen Superb, der in diesem Frühjahr sein Debüt gab, und unter Berücksichtigung des aktuellen Motorenprogramms steht der neue Octavia frisch und elegant auf seinen Rädern.
Fünf Benziner und vier Diesel bilden das Triebwerksprogramm des erneuerten Octavia. Ein Aggregat findet sich dabei zum ersten Mal im Angebot. Der 1,4 TSI leistet 90 kW (122 PS) und erreicht eine Drehmomentspitze von 200 Nm von 1.500 bis 4.000/min. Er macht den Octavia 203 km/h schnell und beschleunigt ihn in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dabei gibt sich das kleine aber kräftige Triebwerk höchst genügsam. 6,6 Liter beträgt der kombinierte Verbrauchswert, das entspricht einer CO2-Emission von 154 g/km. Ein besonderes Highlight: Der neue 1,4 TSI kann auf Wunsch mit dem 7-Gang-DSG-Getriebe kombiniert werden.
Der verbesserte 1,8 TSI Benziner mit einer Leistung von 118 kW (160 PS) wird künftig optional mit dem fortschrittlichen automatischen 7-Gang-DSG-Getriebe kombiniert und steht in Verbindung mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe auch für die Modellvariante Scout und weitere 4×4-Versionen zur Verfügung.
Darüber hinaus kann der Octavia Kunde unter folgenden Motorvarianten wählen:
Benziner:
• 1,4 MPI/59 kW (80 PS), CO2-Emissionen 167 g/km;
• 1,6 MPI/75 kW (102 PS), CO2-Emissionen 176 g/km;
• 1,4 TSI/90 kW (122 PS), CO2-Emissionen 154 g/km;
• 1,8 TSI/118 kW (160 PS), CO2-Emissionen 163 g/km;
• 2,0 TSI/147 kW (200 PS), CO2-Emissionen 175 g/km - RS.
Diesel:
• 1,9 TDI PD/77 kW (105 PS), CO2-Emissionen 130 g/km;
• 2,0 TDI PD DPF/77 kW (105 PS), CO2-Emissionen 150 g/km;
• 2,0 TDI PD/103 kW (140 PS), CO2-Emissionen 145 g/km;
• 2,0 TDI CR DPF/125 kW (170 PS), CO2-Emissionen 150 g/km - RS.
In der Mittelkonsole haben die neuen Audio-Navigationssysteme ihren Platz. Die unterschiedlichen Anlagen kommen den verschiedensten Preis- und Leistungsvorstellungen des Kunden entgegen. Basis-Ausstattung ist das 1-DIN-Radio Blues mit CD-MP3-Spieler. Für gehobene Ansprüche steht die 2-DIN-Audio-Anlage Swing mit integriertem MP3-fähigem CD-Spieler bereit. Mit der Top-Audio-Anlage Bolero erhält der Kunde einen bedienerfreundlichen, berührungssensitiven Bildschirm. Über die gleichen Funktionen verfügt das Infotainment-System Amundsen, dessen großes Display zweifelsfreie Routenführung gewährleistet. Spitzenausstattung ist die kombinierte Radio-Navigationsanlage Columbus mit einem 30 GB Festplatten-Speicher. Auch dieses System wird wie die Anlagen Bolero und Amundsen mit Hilfe einer selbsterklärenden Touch-Screen-Technik bedient. Neu ist ebenfalls die Freisprechanlage, die auf Wunsch eingebaut und in die Infotainment-Systeme integriert wird. Eine neue Mikrofontechnik erhöht die Sprachqualität und damit die Verständlichkeit der Kommunikation selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Dass externe Speichermedien über einen Line-In-Eingang mit den Audio-Systemen kombiniert werden können, war bei Škoda bisher schon eine Selbstverständlichkeit. Neu ist, dass die Funktionen dieser Medien wie MP3-Spieler, iPod oder USB-Speicher über das zentrale Display im Instrumententräger angezeigt werden. Der MDI Anschluss (Media Device Interface) bietet einen deutlichen Komfortgewinn, die Bedienung während der Fahrt wird einfacher und damit sicherer.
Im Innenraum sorgen neue Materialien und Bedienungselemente für nochmals verbesserten Komfort und höhere Bedienungssicherheit. An der Schalttafel dominiert die neue Kombiinstrumentierung mit ihren klar ablesbaren weißen Skalen. Das Multifunktions-Display zwischen den beiden Rundinstrumenten – Tacho und Drehzahlmesser – gibt die Informationen des Bordcomputers wieder und weist bei Ausstattung mit dem TPM-System, der automatischen Reifendruckkontrolle, auf eventuelle Druckverluste in den einzelnen Pneus hin. Die Drehsteller der Klimaanlagen Climatic und Climatronic sind griffsympathischer gestaltet, die Schalter der Sitzheizung vorn wurden in dieses Bedienungsfeld integriert.
Im neuen Design präsentieren sich die Sitze. Die Mittelbahnen der Sitzbezüge für die Ausstattungsstufen Classic, Ambiente und Elegance haben ein frisches, auf das übrige Interieur abgestimmtes Muster erhalten. Teile an der Mittelkonsole, dem Aschenbecherdeckel und dem Rahmen der Schalthebelaufnahme sind im selben Dekor wie die Dekorleisten an den Innenverkleidungen der Türen und am Armaturenbrett gestaltet. Eine Ausnahme bildet der Octavia Classic ohne Klimaanlage. Mit einem neuen Dekor wird der Octavia Elegance serienmäßig angeboten. Optional steht bei dieser Ausstattungsversion außerdem ein Innendekor in Holz-Optik zur Verfügung, was die edle Anmutung des Interieurs noch unterstreicht.
In der Mitte der umklappbaren Rückbank ist eine Armlehne mit einem Ablagefach integriert, auf der Verlängerung des Mitteltunnels zwischen den Vordersitzen finden die Fondpassagiere nun die Bedientasten ihrer Sitzheizungen, mit denen der Octavia auf Wunsch ausgestattet werden kann. Noch mehr Ablagemöglichkeiten werden mit dem neuen Aufbewahrungsnetz an der Mittelkonsole auf der Beifahrerseite geboten. Für erfrischende Getränke sorgt die als Option angebotene Kühlbox. Die Jumbo Box unter der Armlehne zwischen den beiden vorderen Sitzen ist ohnehin mit einer an die Klimaanlage angeschlossenen Kühlfunktion versehen. Das neue Modul für die Innenraumleuchten mit zwei Leselampen garantiert beste Lichtverhältnisse im Fond.
Die Passagiere auf der Rückbank genießen im Octavia ohnehin feinsten Komfort. Sie können sich über ein Raumangebot freuen, das zu den üppigsten dieser Klasse gehört. Das Ein- und Aussteigen erleichtern die großen Türausschnitte. Die Heckklappe, über die der Octavia als Limousine trotz seiner fast stufenheckförmigen Karosserie-Struktur verfügt, macht das Verstauen von Gepäck im Kofferraum leicht. Sein stattliches Fassungsvermögen von 560 Litern Volumen setzt Maßstäbe in der Klasse. Das Umklappen der Rückbank führt zu einer Erweiterung auf beachtliche 1.420 Liter, beim Octavia Combi wächst die Kapazität gar von 580 auf 1.620 Liter.
Von den Tugenden als bedienungsfreundlicher Lademeister hat auch der Octavia Combi nach seiner Überarbeitung nichts verloren. Seine Heckklappe öffnet weit und gibt eine großzügig dimensionierte Laderaumöffnung frei. Die Kofferraumabdeckung rollt sich nach einem leichten Antippen mit dem Ellbogen oder der Hand automatisch in ihren Köcher und erleichtert so das Beladen.
Der Octavia hat mit seiner optischen Überarbeitung an Eigenständigkeit und Charakter gewonnen. Die neue Frontpartie, größere Außenspiegel und eine klar strukturierte Heckansicht mit neuen Rückleuchten, die dem Octavia einen harmonischen Abschluss verleiht, geben ihm die ansprechende, aktuelle Formensprache der Škoda Modellfamilie. Darüber hinaus werten ihn eine ganze Reihe von innovativen Ausstattungsdetails auf. Allein fünf neue Leichtmetallräder, eine neue Radabdeckung und zwei neue Lackfarben garantieren eine hochgradige Individualisierung. Für gesteigerte Sicherheit wurde ein ABS der jüngsten Generation integriert. Die bisherigen Kopfstützen werden durch neue, noch wirksamere Schutzsysteme ersetzt, die den Namen WOKS tragen (Whiplash Optimierte KopfStützen).
Der erneuerte Octavia wird auf Wunsch mit einem neuen Parkpilot-System ausgestattet. Die elektronische Abstandwarnung ist mit hochwertigen Sensoren der fünften Generation bestückt, der Rechner liefert außerdem über zwei Lautsprecher unterschiedliche Warntöne, je nach dem, ob der Abstand vorne oder hinten zu knapp wird. Diese Signalisierung ermöglicht eine bessere Wahrnehmung. Gewarnt werden sollten ebenfalls diebische Zeitgenossen. Der Octavia hat eine neue Wegfahrsperre, die identisch mit jener im neuen Superb ist.
Leichtmetallräder in neuen Formen, stilistisch dem aktualisierten Innenraum-Design angepasste Lenkräder sowie attraktive, neue Lackfarben komplettieren das Modellpflegeprogramm des Octavia.
Die wichtigen Ausstattungsneuheiten:
• Neues Radio Bolero und RNS Amundsen haben TouchScreen-Farbdisplay und weitere Features.
• MDI (Media Device Interface) – neuer Anschluss für iPod, AUX oder USB mit Abbildung auf dem Maxi DOT-Display.
• Telefonfreisprecheinrichtung GSM III Premium – Hightech Freisprecheinrichtung.
• Neue Kopfstützen WOKS auf den Vordersitzen mit verbesserten Rücklehnen – ersetzen die ursprünglichen aktiven Kopfstützen, die als Option bestellbar waren. WOKS ist in allen Octavia Versionen serienmäßig.
• Parksensoren der 5. Generation – bessere optische Darstellung in den Displays; neue Tonsignale für optimale Wahrnehmung.
• Wegfahrsperre der 4. Generation – besserer Schutz, identisch mit dem System im neuen Superb.
• Haldex-Kupplung der 4. Generation im Octavia Combi 4×4 und Scout.
Die Überarbeitung erfolgreichen Octavia Baureihe war für die Designer und Ingenieure im Entwicklungszentrum von Škoda Auto im tschechischen Mladá Boleslav eine besondere Herausforderung. Denn jeder, der sich mit Hingabe dieser Aufgabe stellte, war sich bewusst, dass diese Baureihe historische Wurzeln hat: In der bis 1895 zurückreichenden Unternehmensgeschichte gab es bereits Ende der 1950er Jahre Automobile mit diesem Namen, die für die Innovationskraft von Škoda standen. Der Octavia der Frühzeit war damals schon ein zuverlässiges, solides und preiswertes Automobil, das fortschrittliche Technik in einem Segment etablierte, das bis dahin meist nur von einfachen und zum Teil sogar unzulänglichen konstruktiven Lösungen geprägt war. Nach wie vor ist der Octavia beliebt und zählt – damals wie heute – zu den Bestsellern der Marke.
Darüber hinaus entstand mit der Octavia Baureihe Ende des vorigen Jahrhunderts, als Škoda Auto ein Teil des VW-Konzerns wurde, das erste in eigener Regie entwickelte Automobil. Die Premiere war von größter Spannung begleitet, denn plötzlich stand das Unternehmen nicht mehr als exotische Ostblockmarke jenseits des internationalen Wettbewerbs, sondern stellte sich direkt gegen Anbieter aus Westeuropa, aus Asien und Korea. Damals kam dieser bewegende Schritt der Aufnahme der Tschechischen Republik in den Kreis der EU-Mitgliedsstaaten gleich, aus einem innovativen und aufstrebenden Unternehmen wurde ein vollwertiger Partner in einem der führenden Automobil-Konzerne der Welt. Und das erste neue Auto, das nach dem Zusammenschluss entstand, ja, das nach den wirtschaftlich schwierigen Jahren der kommunistischen Planwirtschaft eigenständig entwickelt wurde, war der Octavia. Sein erster Auftritt glich jener samtenen Revolution, mit der sich sein Heimatland einst gegen die Unterdrückung wehrte und sich der Marktwirtschaft zugewendet hatte. Seine Gestalt war Aufsehen erregend, die Fachwelt sprach von einer „Demokratisierung des Designs“. Seine Karosseriestruktur, seine technischen Details und die Gestaltung des Interieurs hielten höchsten Anforderungen stand. Die erste Octavia Generation der Neuzeit stellte eindrucksvoll die Schaffenskraft und die Leidenschaft für das Automobil von Škoda Auto unter Beweis. Dieses Erbe tritt die jüngste Version des Octavia mit großem Selbstbewusstsein an.