Octavia TDI, ASV; 110PS, Wellenförmige Beschleunigung

[b15043]

Hallo,

ich fahre seit ca. 3 Wochen einen Octavia TDI 110PS; MKB ASV; Bj. 03.2002; 96500km; hierbei habe ich folgendes Problem:

Der Wagen beschleunigt sehr wellenförmig, d. h. als würde man das Gaspedal rhythmisch ein Stück loslassen, wieder durchtreten usw., die Endgeschwindigkeit wird nicht erreicht (ca. 165 km/h ist Schluss). Zudem ist mir noch eine Nageln/Klappern aufgefallen, der sich anhört, als wären es z. B. Ventile oder Hydrostößel (bei kaltem und warmen Motor). Ich fuhr zuvor einen Octavia 110 PS, EZ. 10.1999 MKB AHF, der dieses Nageln/Klappern definitiv nicht hatte.

Beim Kauf dachte ich wegen der Beschleunigung zunächst an den LMM, der ja für seine kurze Lebensdauer sehr berühmt ist. Der Händler hat mir sogar den Preis dafür vom Kaufpreis abgezogen.
Als ich dann nach dem Kauf bei einer Skoda-Werkstatt mich vorstellte, sagte man mir nach Anschließen an ein Diagnosegerät, dass das Magnetventil defekt wäre, der LMM wäre definitiv OK. Magnetventil wurde nun ausgetauscht, die Beschleunigung wurde jedoch nicht unbedingt besser und die Endgeschwindigkeit wird immer noch nicht erreicht. Das Nageln ist auch geblieben.
Also folgte jetzt der 2. Besuch in der selben Werkstatt. Zunächst habe ich auf das Nageln angesprochen. Der Meister meinte, dass dies mit dem Longlife-Öl zusammenhängen kann, ich sollte es mal mit 5W Longlife-Öl probieren.
Dann sprach ich ihm auf die immernoch wellenförmige Beschleunigung an, die nach dem Tausch des Magnetventils nicht besser wurde. Er schloss den Wagen dann noch einmal an ein Diagnosegerät an und meinte, das die Dieselpumpe defekt wäre und das das Nageln auch damit zu tun haben könnte, Kostenpunkt ca. 3000 Euro. Beim Verarbeiten des Schocks fragte ich ihn, warum dieser Fehler nicht beim ersten Besuch festgestellt wurde  keine Antwort.

Nun meine Frage an Euch, kann das mit der Dieselpumpe sein??

Danke im Voraus für Eure Hilfe.

[insideR]

KA, was alles möglich ist, aber zum Boschdienst bringen das Vieh und die Pumpe reparieren lassen wäre u.U. eine preiswerte Alternative. Achso, und Werkstatt wechseln.

[Lupolaner]

moin,

...wie ich so gelesen habe, hast du das auto vor kurzem erst bei 'nem händler erworben. da hast du doch auch 'n jahr gewährleistung!

bekannt war bei fahrzeugübernahme ein angenommener mangel am lmm. dafür gab's ja auch 'n preisabschlag. nun war's der lmm aber nicht. da hat dann der händler ein problem, deshalb würd' ich dort auflaufen... ich hoffe doch, du hast den gebrauchten nicht als bastler- oder schrottfahrzeug erworben (soll ja bei einigen gebrauchthändler zur umgehung der gewährleistung ja usus geworden sein).

[gm1979]

also mein 98er TDI nagelt auch ein bisschen (~130tkm),
nur im verhältniss zu unseren firmen skodas die PD haben, ist er heilig,
die haben so so bei ~100tkm angefangen zu nageln das ich oft das fürchten bekommen habe,

bei meinem octi hab ich festgestellt, dass durch zb. ultimate diesel das nageln fast verschwindet,

[b15043]

Vielen Dank erst einmal für eure Antworten.

Ich habe das Auto bei einem Händler in ca. 450km Entfernung gekauft, sodass ich nicht "mal eben" dort vorbeifahren kann.
Im Kaufvertrag wurde festgehalten, dass der Wagen ein Jahr GW-Garantie hat. Desweiteren steht drin, "kauf wie gesehen".
Wenn ich mich nicht irre, gibt es doch neben der Garantie eine allg. Sachmängelhaftung für Schäden, die bereits vor dem Kauf existierten (Beweispflicht ersten 6 Monate beim Händler, danach beim Käufer) oder?

Über die Garantie bekomme ich die Lohnkosten zu 100% ersetzt, dass Material jedoch zu 50%. Ich muss lt. Garantiebedingungen auf jeden Fall ein Originalteil über eine Skoda-Werkstatt beziehen und auch dort einbauen lassen (Boschdienst wird nicht akzeptiert).
Wei teuer könnten die Teilekosten sein?

[schax]

Kommt natürlich immer auf den Fehler an... aber ich weis zumindest von den Audipumpen, dass die in den meisten Fällen nicht zu reparieren sind. Ein Kumpel hat wegen seinem A6 Tdi mit Gott und der Welt telefoniert und am Ende doch eine neue für fast 3000 Euro gekauft. Ob das bei Skoda jetzt anders ist, weiß ich nicht.
Das Problem war, wenn ich mich richtig erinnere, auch, dass Elektronik und Mechnik fest verbunden sind und man keine einzelnen Ersatzteile bekommt, sondern gleich das ganze Teil neu kaufen muss.
Mechanisch gehen die wohl auch gerne kaputt, wenn öfter Biodiesel getankt wird...


@lupolaner

solange der Händler nicht ausdrücklich gesagt hat, dass es am LMM liegt, sondern das nur von Käufer und Händler "unverbindlich" vermutet wurde und es deshalb mal pauschal einen entsprechenden Preisnachlaß gab, wird es mit Gewährleistung schwer. Dann wurde "gekauft wie gesehen". Es waren also die Mängel (wenn auch nicht die genauen Ursachen dafür) beim Kauf erkennbar und fallen nicht mehr unbedingt unter die Gewährleistung. Der Käufer hätte den Wagen ja nur vor Kauf in einer Werkstatt überprüfen lassen müssen, wenn er schon weiß, dass damit was nicht stimmt. Sowas könnte wohl schon als eigenverschulden des Käufers gewertet werden...

Beweistechnisch wäre jetzt interessant, was genau dazu im Kaufvertrag steht. (gar nix, Beschreibung der schlechten Beschleunigung us.w., oder Angabe, dass LMM kaputt war)

Wie so ein Rechtsstreit ausgehen würde ist also nicht so eindeutig, wie von dir dargestellt.

Gruß Schax

[insideR]

Kauf wie gesehen ist bla, das zerpflückt dir jedes Gericht.

[schax]

nicht die Gerichte, an denen ich täg war. Besonders nicht, wenn der Mangel wie in diesem Fall ja offensichtlich war. Die fallen eben schon nach der gesetzlichen Regelung nicht unter die Gewährleistung.

Etwas anders gilt in der Regel nur, wenn Mängel vorliegen, die der Händler auf Grund seiner Fachkenntnis hätte erkennen müssen, der Kunde aber bei Kauf nicht erkennen konnte und die bei einem derartigen Fahrzeug (Zustand, Laufleistung u.s.w.) typischwerweise nicht zu erwarten sind.

[b15043]

Ein Mangel am Wagen war vor dem Kauf offensichtlich. Der Verkäufer und ich haben dann übereinstimmend auf den LMM getippt, der auch im Kaufvertrag drinsteht. Jetzt stellt sich jedoch heraus, das offensichtlich die Dieselpumpe ist. Komischerweise wurde bei der ersten Diagnose auf Magnetventil getippt.
Leider darf ich lt. Car-Garantie nicht bei Bosch meinen Wagen raparieren lassen, sondern muss zu einer Vertragswerkstatt.
Ich habe inzwischen bei dem Verkäufer mal angefragt, ob er für die restlichen Kosten (50% v. Material) geradestehen möchte. Ansonsten ist es leider ein Fall für meinen Anwalt.

Vielen Dank nochmals für Eure Meinungen.

[V-Power]

@shax
als einer, der an/in Gerichten tätig war, müßtest Du nicht wissen, daß es den Rechtsbegriff der "Gewährleistung" so gar nicht mehr gibt
...ist nicht böse gemeint

@b15043
Die Sache mit "gekauft wie gesehen" hat doch im Rahmen eines Verbrauchsgüterkauf (per Def.: gewerblicher Verkäufer od. Unternehmer und Käufer eine Privatperson) keinerlei rechtliche Relevanz in Deinem Fall.
Diese Art von Haftungsausschluß ist nur im Kaufgeschäft zwischen zwei Privatpersonen möglich. Oder irre ich ? Glaube aber nicht.

Auch wenn der Autohändler 450km entfernt ist, so bestehen meiner Auffassung nach schon Ansprüche aus Sachmängelhaftung, die Du gegenüber dem Verkäufer geltend machen kannst und vor allem solltest.
Wenn der Preisnachlass nicht explizit im Kaufvertag bzgl. Dieselpumpe gewährt worden ist, wodurch eben dieser Mängel aus der Haftung ausgeschlossen worden wäre, so erscheint mir dieser Dieselpumpenvorfall schon ein typischer verborgener Mangel zu sein.

Auch wenn er bei Übergabe der Kaufsache nicht unmittelbar erkennbar war, so ist anzunehmen, daß er schon vorher vorhanden gewesen sein muß. --> siehe hier auch die Ausführung von "shax"

Richtig ist, daß in den ersten 6 Monaten der Händler nachweisen muß, daß die Dieselpumpe vor Kauf und Übergabe der Kaufsache in Ordnung gewesen war....und das wird ihm sicher nicht gelingen. Ist der Kauf schon mehr als 6 Monate her, liegt die Beweislast bei Dir....schlechte Karten für Dich.
Wenn im Kaufvertrag irgendetwas von Bastlerfahrzeug o.ä. steht, dann hat "Lupolaner" leider recht: Arschkarte für Dich (Sorry), nix mit Regressansprüchen und so. Da ist der Händler erst mal fein raus...

Ratschlag:
Bevor Du Deine Gebrauchtwagengarantie mit Selbstbeteiligung bemühst, mach dem Händler klar, sofern
a) der Kauf weniger als 6 Monate her ist
b) Kein Haftungsausschluß aufgrund Preisnachlass gegeben ist
c) kein Bastlerfahrzeug ist
daß die rechtlichen Ansprüche auf Deiner Seite liegen und er die Dieselpumpe reparieren oder ersetzen muß. Du könntest hier sogar für die die Ausfallzeit evtl. zusätzlich Schadensersatzansprüche geltend machen. Bin mir aber nicht sicher.
Sonst nimmst Du Dir einen Rechtsanwalt, der Deine Interessen vertritt notfalls auch vor Gericht.
Wenn Du dem Händler das verklickerst, dann wird er gefügig.

Ist doch eigentlich ein Witz:
Normalerweise sollte ein seriöser Händer eine kleine Übergabeinspektion auch bei Gebrauchtwagen machen. Dazu gehört doch auch, daß ich mal den VAG Com Tester ranhänge und den Fehlerspeicher auslese.
Spätestens dann hätte der Händler im Vorfeld gemerkt, daß er mit diesem Auto Probleme bekommen wird, wenn er die Mängel/Fehler vorher nicht behebt.

Naja so ist das eben in der Realität.

Wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg

Grüße
V-Power