Moin Gemeinde!
zunächst etwas vorweg:
Ich bin absoluter Anhänger persönlicher Freiheit (Motto: Leben und leben lassen!). Ich akzeptiere jede persönliche Entscheidung, mag sie auch vorder- oder hintergründig noch so sinnentleert sein, aber ich mache mir dennoch meine Gedanken, wie es zu der Entscheidungsfindung kam.
Ich will in diesem Thread keine Bewertung irgendeines Forums-Mitgliedes oder dessen automobiler Vorlieben und Neigungen treffen oder jemanden persönlich angreifen. Wer sich also irgendwo wieder erkennt:
LOCKER BLEIBEN! HUMOR BEHALTEN! IST NICHT PERSÖNLICH GEMEINT!
Meine Einstellung zu Autos:
Ein Auto ist für mich in erster Linie ein Gebrauchsgegenstand, der einen bestimmten Zweck erfüllen soll. Wenn er dann auch noch gut aussieht, in Qualität und im Preis-Leistungsverhältnis überzeugt, ist für mich das Optimum bereits erreicht. Ihr seht also, ich bin relativ leicht zufrieden zu stellen (was Autos angeht).
In diesem Forum sind alle Altersklassen von 18 - 60+ vertreten, wobei ich zum letzten Viertel gehöre. Ich spreche hier ausdrücklich alle an!
Zum Thema "TUNING, pro und contra"
Ichstelle fest, dass sich das "tunen" von Fahrzeugen in den letzten Jahren stark verbreitet hat, immer mehr Autos werden optisch und evtl. auch technisch "aufgebrezelt"
Als ich zwischen 18 und 25 war wurde auch "getuned" nur nannte man das da "aufmotzen". Der Kreis derer, die das taten, war aber im Vergleich zu heute überschaubar und hat eher zur Volksbelustigung beigetragen.
Die Möglichkeiten beschränkten sich jedoch im optischen Bereich auf den Anbau diverser "CIBIEs" (größtes Problem: wie schaffe ich es, dass mir beim Einschalten nicht das 6V-Bordnetz durchbrennt?) und das großzügige Verkleben von Rallye-Streifen. Im technischen Bereich bot sich nur die Umrüstung auf Transistor-Zündungen an. Leistungssteigerungen waren i.d.R. nur durch größere und teure Eingriffe an den Motoren möglich, das konnte sich jedoch keiner leisten. CW-Werte waren nebensächlich; kaum jemand wußte, was das ist.
Ja ich weiß, jetzt kommt gleich der Einwurf: "Ach Gott, Opa erzählt wieder aus der guten alten Zeit!"
Mir scheint, in den letzten Jahren wurde dieser anfängliche Trend zur Religion erhoben; mit freundlicher Unterstützung der Zubehör-Industrie, die sich damit dumm und dösig verdient.
Mir stellen sich jetzt diverse Fragen: Achtung/Provokation!
Warum versieht man sein Auto mit Spoilern, Schwellern, Abrisskanten, Heckflügeln und mehr?
Die Auto-Industrie entwickelt mit Milliardenaufwand neue Modelle in jahrelangen Prozessen mit unzähligen Tests, Windkanal-Erprobungen und unter Nutzung der neuesten Erkenntnisse um diese Fahrzeuge dem Zweck, dem sie dienen sollen entsprechend optimal aufzustellen. Jedes Anbauteil, welches zusätzlich angebracht wird verändert die von den Entwicklern konzipierten Fahrzeugeigenschaften -und ich behaupte einfach- negativ, und das manchmal auch optisch! Jede marginale Verbesserung in einem Bereich erkaufe ich mir um den Preis einer Verschlechterung in einem anderen Bereich.
Ich habe mitunter den Eindruck, wenn ich auf der Strasse "besonders schöne" Exemplare mit Heckflügeln in Sport-Flugzeug-Dimensionen sehe: "hier hat wieder jemand mit Erfolg sein Fahrzeug dem CW-Wert einer Schrankwand näher gebracht."
Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten!
Warum werden Serien-Chassis´tiefer gelegt, in der Spur verbreitert und mit größeren Raddurchmessern "aufgewertet" ohne die Symmetrie eines -wohlgemerkt- Großserienfahrzeuges im Detail darauf anzupassen, und um dann später zu klagen:"meine 235er auf 19" schleifen bei Bodenwellen am Radgehäuse". Meine Reaktion darauf:
Oha! Das wundert mich jetzt aber!
Warum wird von der Zubehör-Industrie suggeriert, der handelsüblich "Tuner" könne mit einigen Stunden Zeitaufwand einen ähnlichen Effekt erzielen wie 500 hoch spezialisierte High-Tech-Profis in der F1 in der Zeit von einem Jahr?
Warum werden Motoren von Groß- und Größt-Serienmodellen wie in der VAG-Familie durch Eingriffe von Fremdfirmen, Hobby-Tunern etc. um bis zu 50-60% in der Leistung gesteigert, ohne -und das ist wieder eine ketzerische Behauptung von mir- eine Ahnung von den Auswirkungen auf die Motorlebensdauer, die Fahrwerksbelastungen, Beschleunigungs- und Querbeschleunigungskräfte und z.B. die Sicherheit von Bremsen zu haben. (Ich bin davon überzeugt, dass es einen Unterschied macht, ob ich ein für V-max 225 konstruiertes Fahrzeug aus Tempo 270-280 oder Tempo 225 mittels Vollbremsung zum Stillstand bringen muß. Ich möchte es nicht probieren). Warum nur rüstet z.B. Porsche seine richtig schnellen Modelle mit großdimensionierten Keramik-Bremsen aus? Hat das irgendeinen Sinn?
Welche Vorteile bringen z.B. Unterflurbeleuchtungen, Fußraumbeleuchtungen und ähnliche Illuminationen, wenn sie während der Fahrt eh´ nicht leuchten dürfen? Imponiergehabe? Balzritual? (vergl. leuchtend roter Kehlsack des Fregattvogels während der Balz). Die Manta-Fahrer hatten früher einen Fuchsschwanz (am Auto!!!).
Welchen Effekt, abgesehen von frühzeitiger Taubheit und Nicht-Wahrnehmung von Warnsignalen im Strassenverkehr, haben Verstärkerleistungen von 500 W Sinus und mehr in einem Raum von ca. 3m³?
Warum beklagen sich Menschen über störende Klappergeräusche in Ihrem Fahrzeug oder unzureichende Motorraum-Schalldämmung und schrauben sich Sport-Auspuffanlagen mit "geilem Sound" unter ihr Auto?
Ach ja (seufz)! Fragen über Fragen!
Was fällt Euch dazu ein? Ich bitte um möglichst kontroverse Diskussionsbeiträge!
So, und nun dürft Ihr mich kreuzigen!
Aber bitte beachten:
"Zur Kreuzigung? Bitte die linke Tür! Jeder bitte nur ein Kreuz!
SichduckendinsichereDeckungbringend
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