Skoda Octavia Forum

Ein freundliches Hallo an alle hier...

Bei mir kündigt sich jetzt das zweite Radlager von an. Darf es auch, hat immerhin schon 186.000 km runter. Nun steht der Tausch des Lagers an.
Ich würde gern den Tausch selber vornehmen, da das letzte mal die Werkstatt recht freundlich die Hände aufgehalten hat.

Ist es schwierig das Radlager an der Vorderachse zu tauschen? Benötigt man spezielles Werkzeug für diesen Tausch? Welche Teile benötige ich für den Tausch, was wird alles gewechselt dabei? Ist danach eine Achsvermessung notwendig?

Dank im vorraus für Eure Antworten.

Gruss Ronny

Hallo Ronny, ein herzliches Hallo zurück.

Zu Deiner Frage muss ich Dir leider davon abraten das Radlager selbst zu wechseln, es sei denn Du verfügst über gute Kenntnisse als Kfz-Mech und hast die nötigen Apparaturen um das Radlager abzuziehen und hinterher das neue wieder aufzupressen. Weil gerade beim Pressen wird meist was verkehrt gemacht wonach die Radlager in kürzester Zeit dann wieder hin sind.

Ich wünsche noch viel Spaß hier.

Radlagerwechsel in SAD-Fachwerkstatt circa 100-150€.

Auf Grund deiner Fragestellung gehe ich auch nicht davon aus, das du sonderlich viel Ahnung davon hast.
Sicher ist sicher!

Habs auch selber gemacht jedoch bin ich selbst Mechaniker und hatte da schon meine Probleme. Aber wofür gibts eine Presse.
Also wollte damit sagen das su warscheinlich nicht das richtige werkzeug hast und somit hat sich die frage wohl erledigt

Also ich würde,
Wenn soweit technisch begabt bist, den Achsschänkel samt Dämpfer ausbauen und dann zu ner Werkstatt fahren und das alte Radlager aus und das neue Radlager einpressen zu lassen.
Kostet dann nur die Arbeitszeit von paar Minuten.

Spur muss nicht neu eingestellt werden bei diesem Vorgehen.


Grüße ZETUS

ZETUS hat geschrieben:Also ich würde,
Wenn soweit technisch begabt bist, den Achsschänkel samt Dämpfer ausbauen und dann zu ner Werkstatt fahren und das alte Radlager aus und das neue Radlager einpressen zu lassen.

Ja, da freut sich die Werkstatt richtig. Vor allem wenn der gleiche Kunde einen Tag später dann doch wiederkommt, weil er schlussendlich doch überfordert war.

Entweder man kann eine Reparatur fachgerecht selbst erledigen, oder man lässt es bleiben.

Hallo Occi,
will dir mal kurz meine Erfahrungen schildern (habe erst kürzlich mein Radlager vorn links gewechselt - Defekt bei Km-Stand 103.000). Muss dazusagen, dass ich sowas schon des Öfteren durchgeführt habe (Wartburg, Lada, Twingo, ...) und sagen kann bei diesen "kleinen" Fahrzeugen war das Ganze schon erheblich leichter.

Ich würd mich also der Meinung von Quax anschließen - wenn du nicht viel mehr als nen Wagenheber und nen normalen Nußkasten hast --> LASS ES BLEIBEN !!!


also meine Erfahrungen:

zwingend notwendige Ausrüstung (neben "normaler" Grundausstattung):

- universeller 3-Arm-Abzieher

- 12-Zahn Nuss SW 32 zum lösen der Mutter auf der Antriebswelle (normale 6-Kant Nuss geht nicht) + stabiler!!! Antrieb und min 1m Verlängerung

- Ringschlüssel flach SW 18 (zum lösen des Traggelenks unter der Antriebswelle)

- Presse Fmax=100 KN [10 to] - behelfsweise sowas ähnliches wie hier gezeigt [--> CLIO-Forum], dann aber auch nen Wagenheber mit min. 10 to

- ein wenig Rund-/Flachmaterial (Stahl, Alu) als Druckstücke und Unterlagen zum auspressen von Nabe und Lager

- Drehmomentschlüssel 230 Nm

- ggf. Abzieher für Spurstangenkopf (bei mir ließ er sich mit nem leichten Schlag schon lösen)


Radnabe mit Abzieher (Gleithammer) entfernen ist auch illusorisch - Passung Nabe<-->Radlager relativ straff



Kosten:

Radlager 57,- € (Wütschner)


Ablauf:

- Mutter Antriebswelle lösen, sitzt "saufest"

- Fahrzeug anheben

- Bremssattel + Bremsscheibe + Abweisblech demontieren (Sattel am Fahrzeug aufhängen, sodass Bremsleitung nicht geknickt oder auf Zug belastet wird)

- Antriebswelle mit Abzieher gegen Radnabe nach hinten ein Stück weit aus der Verzahnung drücken (saß auch vergleichsweise straff)

- Spurstangenkopf lösen

- Traggelenk unten am Achsschenkel lösen (nicht am Querlenker sonst ist Sturzeinstellung notwendig)

- Federbein am Domlager lösen

- Pendelstütze Stabi am Querlenker lösen

- Federbein komplett entnehmen

- Radnabe von hinten auspressen (unproblematisch)

- Sicherungsring Radlager entfernen (Segeringzange)

- Radlager auspressen (meine Presse mit max 7 to hat immer noch nicht ganz gereicht, sodaß ein zusätzlicher Schlag mit nem vernünftigen Hammer notwendig war)

- Lagerinnenring (verbleibt immer auf der Nabe) mit Flex (besser Dremel) vorsichtig an einer Stelle trennen um von Nabe zu entfernen (Vorsicht: Radnabe nicht beschädigen)

- alles ordentlich säubern, Lagersitze an Achsschenkel und Radnabe einfetten

- neues Radlager über Lageraussenring einpressen (Wichtig: nur so druchführen - sonst wird Lager gleich wieder vorgeschädigt)

- neuen Sicherungsring montieren

- Radnabe einpressen (Wichtig: nur über Lagerinnenring gegenhalten - sonst s.o.)


Hinweise:
Das Einpressen geht dann etwas leichter als das Auspressen.
Bei allen Arbeiten darauf achten, daß der ABS-Sensor im Achsschenkel nicht beschädigt wird !


- dann wieder alles in umgekehrter Reihenfolge am Fahrzeug montieren, wo notwendig die entsprechenden Schrauben mit Sicherungslack versehen !

- neue Mutter auf Antriebswelle, mit Drehmomentschlüssel wie hier beschrieben anziehen.



Dauer bei mir mit Hebebühne und nem kühlen Bierchen ca. 3 h.

Das gilt natürlich nur dann wenn alles reibungslos klappt, diverse Probleme wie sich mitdrehendes Traggelenk, rundgedrehte Muttern etc. können den Spaß auch sehr schnell richtig verderben.
Überleg dir also gut ob du dir die Sache wirklich zutraust.



Also denn hoffe dir ein klein wenig weitergeholfen zu haben

Hallo,


habe gerade das Radlager vorne links gewechselt. Soweit kein Problem (Presse nicht benutzt!).

Aber eine Frage bleibt doch offen:
Wie bekommt eigentlich die Werkstatt den Lagerinnenring von der Nabe?


Gruß Knaudel

Heiß machen mit der Flamme und Abzieher benutzen.
Man kann ihn auch mit gezielten Schlägen mit Hammer und Meißel treiben.

Mit der Flex anritzen und sprengen geht auch.

Ich habe früher auch Vorderradlager selber gewechselt, wenn man aber bedenkt, was man an Werkzeug braucht (eine Ratsche mit 1/2" Zoll- Antrieb würgt man dabei ab, man benötigt also eine Ratsche + Nüsse in 3/4 Zoll = LKW-Format + selbstgefertigte Auspress- und Einpressformstücke (Rundmaterial, Drehbank erforderlich, um die notwendigen Maße zu erstellen) wenn jemand so fragt ,wie er er es machen muß, sollte er es vergessen. 8)

Der Aufwand, das alles zu besorgen ist wesentlich höher als die Werkstattkosten und die Wahrscheinlichkeit, das neue Lager zu beschädigen, bei einem darin unerfahrenen "Mechaniker" sehr hoch!