Skoda Octavia Forum

Hi!
Ich wechsle nun schon seit über 30 Jahren meine Räder selbst. Früher wurde das nur mit dem Radkreuz und nach Gefühl angezogen, seit Jahren benutze ich einen Drehmomentschlüssel. Selbst bei einem alten 58er-Käfer, der 5 Jahre draussen gestanden hatte und wirklich alles stark angerostet war, liessen sich die Radschrauben (mit Rohrverlängerung auf dem Schlüssel und Draufstellen und Hüpfen!!!) letztlich lösen, ohne dass eine abgeschert wurde.
Warum das nun passiert ist bei Dir, kann ich mir nicht vorstellen, möglicherweise war da ein Materialfehler drin.
Zum Fetten oder Ölen kann ich nur das sagen, was mir mal ein (echt) alter Fuchs erklärt hat (meine Worte, wie ichs verstanden hatte):
Zusammen mit dem Kegel bildet auch die Reibfläche zwischen den Gewinden eine berechenbare Grösse, die zusammen mit der Anzugkraft wirkt. Durch Schmierung geht diese Kraft verloren und die gesamte Haltekraft reduziert sich enorm. Ausserdem dreht sich eine geölte Schraube von selbst leichter raus, wenn sie nicht mehr richtig fest ist (Früher öfter mal zu hören, wenn ein Auto vorbeifuhr: Gerassel in der Blechradkappe).
Desweiteren verbot sich Schmiermittel auch deshalb, weil die meisten Autos nur Trommelbremsen hatten. Spätestens bei Erwärmung der Trommel durchs Bremsen konnte das Zeug dann in die Trommel laufen und dort ne Rutschbahn statt ner Bremse verursachen.
Ob letzteres bei Scheiben auch noch zutrifft, glaube ich zwar nicht, aber die erste Erklärung ist immer noch stichhaltig und würde mich davon abhalten, die Bolzen zu schmieren.

@Mathi
Für das Anzugsmoment ist nur die Reibkraft am Konus o. Kugelkopf relevant.
Dieser darf natürlich nicht geschmiert werden.
Eine am Gewinde (leicht) geschmierte Radschraube läßt sich einfach leichter bewegen (hin wie her)

Stimmt beides, weshalb ich auch nicht mal ein ganz bisschen Öl/Fett o. ä. auf das Gewinde gebe. Die Gefahr dass sich die Bolzen rausdrehen ist mir zu groß. Ich finde das ist auch gar nicht notwendig, wenn man die Bolzen zweimal im Jahr komplett rausdreht und mit einer Drahtbürste säubert.

das unterscheidet eben den Praktiker vom Theoretiker. Ein Mechaniker käme nie auf die Idee eine "trockene" Schraube irgendwo einzuschrauben!

Das Thema wurde in einem anderen Thread angeschnitten und war dort nur ein Randthema.

Nein warum auch. Wenn das Gewinde nicht mehr gut war wird es nachgeschnitten.

Aus einem anderen Thread:

RS200@raceblue hat geschrieben:... Ein Mechaniker käme nie auf die Idee eine "trockene" Schraube irgendwo einzuschrauben!

Bislang habe ich das weder in einer Werkstatt noch bei einem Reifenhändler beobachtet.

Irgendwann dieses Jahr wurde mal in einem Thread davon abgeraten, weil das Fett angeblich die Wärme der Bremse nicht verträgt und sich verflüssigt. Schlimmstenfalls tropf es dann auf die Bremsscheibe, welche dann die Bremsleistung im ersten Moment arg beeinflusst.
Es wurde auch Kupferpaste empfohlen. Die Werkstatt hier im Dorf macht's seit Jahrzehnten beim Räderwechsel auf die Radbolzen. Ob dies hitzebeständiger ist wie Fett weiss ich nicht.
Gründlich reinigen und ohne Zusatz reinschrauben hat bei mir bisher immer gereicht, abgerissen hab ich auch noch keine Schraube. Ergo: Nein @ Abstimmung

Ich empfehle mal einen Blick in den Roloff matek oder ähnliche Schreibweise.

@picomint
Mal ganz abgesehen vom Ausgang deiner Umfrage, ist doch die Bedeutung für die Praxis gleich NULL.
Nur weil es die Mehrheit evtl. nicht für nötig hält, ist doch die Notwendigkeit nicht in Frage gestellt. :motz:
Es wir Niemandem der es richtig macht, ein Rad abfallen, weil er die Radbolzen, wenn trocken etwas schmiert.
Aber es wird immer wieder passieren, dass "trockene" Radbolzen beim Versuch diese zu Bewegen "VERRECKEN"