Die Chancen für die Fertigung eines Mini-Vans stehen also ganz gut, außerdem wird Skoda preisgünstiger als VW sein, jedoch auch nach wie vor mit weniger Ausstattungsoptionen versehen - denn es werden v.a. die 'Einsteiger' ins Auge gefasst.Skoda will weiter wachsen
02.04.2004
"Baustein" zu mehr Wachstum: Skoda Roomster
Skoda hat einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) vom Freitag zufolge ehrgeizige Wachstumspläne. "In fünf Jahren wollen wir den Absatz auf 600.000 Autos pro Jahr steigern", wird Winfried Vahland, stellvertretender Vorstandschef der Marke, zitiert. Ein Volumen von 500.000 Autos pro Jahr könne dabei "ohne größere Investitionen" realisiert werden. Im vergangenen Jahr seien weltweit 450.000 Skoda-Autos auf die Straßen gebracht worden, ein Prozent mehr als 2002, hieß es.
Der tschechische Hersteller profitiere den Zeitungsangaben zufolge "wie keine andere Marke im VW-Konzern" von dem starken Preiswettbewerb auf dem europäischen Markt. Dabei nutze das Unternehmen seine kostengünstigen Produktionsstandorte in Tschechien und der Slowakei für niedrige Preise. "Nur sechs Prozent unserer Fahrzeugkosten sind Lohnkosten", erklärte der Manager weiter. Bei den westeuropäischen Marken sei dieser Wert mehr als doppelt so hoch. Viel wichtiger als die geringeren Arbeitskosten erachtet Vahland aber die Flexibilität in Tschechien: Bei Arbeitszeiten von sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr könne ein Werk bei gleicher Kapazität zehn bis 15 Prozent kleiner sein als in Deutschland. Damit binde die Skoda-Produktion weniger Kapital.
Preisgünstige Einstiegsmarke
Im VW-Konzern übernimmt Skoda den Part der preisgünstigen Einstiegsmarke. So werde die jüngste Generation des Mittelklassemodells Octavia zum Einstiegspreis von 14.500 Euro angeboten. Das Auto basiere technisch auf dem neuen Golf, verfüge aber über mehr Platz. Dennoch ist die Marke derzeit profitabler als die Mutterkonzern VW. "2003 haben wir eine Kapitalrendite von 5,3 Prozent erreicht", sagte Vahland. Das liege zwar unter dem konzerninternen Renditeziel von neun Prozent, sei aber im Vergleich mit anderen Marken "nicht so schlecht".
Neben dem neuen Octavia soll der Kompaktvan Roomster zu dem hohen Wachstumstempo beitragen: "Der Roomster ist ein Baustein zum Erreichen dieser 600.000", so der Vorstand. Auch wenn eine offizielle Entscheidung über die Fertigung noch ausstehe, entspreche das Modell der neuen Rolle, die VW-Chef Bernd Pischetsrieder der Marke zugedacht habe: Viel Innenraum fürs Geld bieten. Eine weitere Aufgabe für die tschechische Tochter sei die Erschließung des indischen Markts. "Wir sind die Speerspitze des VW-Konzerns in Indien", erläuterte Vahland. So konnte im vergangenen Jahr dort der Absatz um 60 Prozent auf 8.000 Autos gesteigert werden. (rp)
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