Skoda Octavia Forum

Hallo,

dass im Winter ein höherer Verbrauch an der Tagesordnung ist, ist ja allen bekannt.

Was aber ist das?
Sonne und Temperaturen um 20 Grad herrschen und es gibt einen schönen Durchschnittsverbrauch von 8,0 Litern in der Stadt, im Standgas 0,6 l/h (alles mit eingeschaltetem Klimakompressor). Am nächsten Tag dann eine Fahrt ebenfalls bei 20 Grad, allerdings regnerisch und schwülwarm. Der Verbauch liegt bei 9,9 Litern, Standgas 1,0 l/h, der Motor zieht an der Ampel schlechter los, das Turboloch ist gefühlt viel größer als während der Sonnentage.

Ist mein erster Turbobenziner. Ist das normal? Ich dachte immer, es wäre allein die Außentemperatur, die entscheidenden Einfluss hat. Abrollwiderstände der Reifen können doch nicht so krass unterschiedlich sein, oder? Und das Standgas wäre dadurch auch nicht erklärt.

Gruß Mungo

Ich schätze es liegt auc daran ob der Motor warm ist oder nicht. Kurz nach dem Starts ist der Verbrauch noch höher als wenn du schon paar KM gefahren bist.
Und es kommt glaube ich auch auf den Sauerstoffgehalt der Luft drauf an. Kann sein das Schwülwarme, feuchte Luft weniger Sauerstoffanteil hat als Luft mit weniger Feuchtigkeit und daher der Anzug schlechter ist. Das finde ich im Winter sehr extrem. Wenn man kalte klare (und somit sehr Sauertoffreiche Luft) hat, sind die Motoren deutlich Drehfreudiger....

Galduin hat geschrieben:Ich schätze es liegt auc daran ob der Motor warm ist oder nicht. Kurz nach dem Starts ist der Verbrauch noch höher als wenn du schon paar KM gefahren bist.

Das habe ich natürlich berücksichtigt und wegen der Selbstverständlichkeit gar nicht erwähnt im Posting. Danke für die andere Info, könnte was dran sein.

Der Turbo spielt da auf jeden Fall eine rolle. Um es besser zu sagen der Ladeluftkühler. Ziel ist ja durch die Verringerung der Temperatur der zugeführten Luft bei gleichen Volumen eine größere Luftmenge zu enthalten. Dadurch kann mehr Kraftstoff verbrannt werden.

Wenn du schon sagst "schwüles Wetter", heißt ja dann auch mehr Luftfeuchte. Da ändert sich dann auf jeden Fall etwas an der Luftdichte? Wobei jetzt 20° ja eigentlich die optimalen Temperaturen sind. Normal sollte die Motoren auf 1013mbar und 20°C eingestellt sein. Ich weis jetzt aber nicht in wieweit diese sich selber regeln können.

Also die Feutigkeit könnte auf jeden Fall ein Problem sein, mehr Wasser im Zylinder heißt das der Motor heißer verbrennen muss. Oder auch das halt das Benzin dashalb einen geringeren Brennwert hat.

@ Xenon4d: Hier mal ein interessanter Thread für dich

@ Mungo: Bei Regen ist der Fahrtwiderstand höher, da das Wasser erstmal verdrängt werden muss auf der Fahrbahn von den Reifen. Zudem "bremst" es das gesamte Fahrzeug, während es noch im Fall ist, da der Widerstand von Wasser höher ist wie der von normaler Luft. Je nach Wassermenge kann das gut und gerne 0,5L/100km+ ausmachen.

Ob sich die schwülwarme Luft auf den Motor / Verbrauch auswirkt, dabei bin ich überfragt. Denkbar ist, dass der Sauerstoffgehalt dieser Luft geringer ist und somit weniger Leistung zur Verfügung gestellt werden kann.

Ich bin kein Motorentechniker, hab mir jedoch von einem gelernten Maschinenbauer sagen lassen, dass die Zuführung von 5-10°C kühler Luft Maschinen am meisten mögen.
Warme schwüle, sprich feuchte Luft, kann also schon vom Ideal abweichen.
Verbrauchsunterschiede bei Nässe sind bestimmt auch den Nass-Eigenschaften der Reifen geschuldet.

@ TE

Hast du vielleicht wegen der höheren Luftfeuchtigkeit eine niedrigere Temperatur (Klimaanlage) vorgewählt?

Ansonsten schließe ich mich den anderen hier bisher genannten Möglichkeiten an.

EDIT: Voll-Zitat auf den vorherigen Beitrag entfernt.
Klinke

Möglich. Ich dachte, das hätte keinen Einfluss. In meinen vorherigen Autos waren "Digital"-Klimaanlagen, die nur den Zustand an und aus kannten Da war halt bei eingeschaltetem Klimakompressor weniger Leistung und bei ausgeschaltetem volle Leistung, dazwischen war nichts möglich, da mit der Heizung zur gewünschten Temperatur gegengeheizt wurde. Wie das im Octi gemacht wird, weiß ich nicht, habe aber den Eindruck, dass die Leistungseinbußen tatsächlich eher stufenweise eintreten.

Die Klimaanlage im O² ist mit einem leistungsgeregelten Kompressor (mittels Taumelscheibe) ausgestattet. In Abhängigkeit von Wunsch-, Außen- und Innentemperatur (und weiterer Parameter) wird die Kälteleistung stufenlos dem Bedarf angepasst. Es gibt nicht nur "an" oder "aus", sondern auch (unendlich) viele Zwischenstufen. Was natürlich Einfluß auf den Verbrauch hat.

Den Einfluss von Temperatur und Nässe habe ich bei meinem Octavia 1,4 TSI ebenfalls festgestellt. Auf einer häufig von mir befahrenen Kontrollstrecke (ca 13 km, davon 2/3 auf 100 km/h beschränkte Autobahn), bei der ich mit kaltem Motor starte, stelle ich Verbrauchszahlen zwischen 6,9 und 8,0 l/100 km fest. Am günstigsten fahre ich bei warmem, trockenen Wetter. Bei gleicher Temperatur erhöht Regennässe den Verbrauch um ca. 0,5 km/h. Die Temperatur selbst hat (zwischen 8 und 25 Grad) einen etwa gleich starken Einfluss, wobei ich die Klimaanlage bei der kurzen Strecke meist ausgeschaltet lasse. Meine Verdachtsliste ist folgende:

Temperatureinfluss:
+ Motor wird schneller warm, ein größerer Teil der Strecke wird mit normaler Betriebstemperatur gefahren.
+ Alles was im Antriebsstrang aus Öl, Fett oder Gummi ist, wird leichtgängiger (u.a. Achsmanschetten, Radlager, Getriebe)
+ Reifen bauen höheren Luftdruck auf und laufen dadurch leichter.

Nässeeinfluss:
+ Rollwiderstand der Reifen höher (habe ich eigentlich weniger im Verdacht, da die Autobahnstrecke mit offenporigem Asphalt belegt ist, auf dem praktisch keine zu verdrängende Nässe steht)
+ Luftwiderstand ist etwas höher (auf die Front aufklatschendes Wasser bremst)
+ Luftfilter hat bei Nässe weniger Durchlass, Turbo muss mehr leisten um Zylinderfülldruck auf Sollwert zu halten.
+ Elektrischer Verbrauch ist höher (Beleuchtung und Scheibenwischer)

Hat noch jemand weitere Einflussfaktoren zu nennen und welche davon können vernachlässigt werden?

Ulrich