Rapid - kleiner Schnupperbericht bei Spiegel Online
Verfasst: 19. Juli 2012 13:37
Der erste Eindruck: Haaaaallllo, hört mich jemand? Wer den Kofferraum des neuen Skoda Rapid öffnet, möchte fast nach dem Echo rufen. Nach einem derart stattlichen Gepäckabteil (550 Liter) sucht man in dieser Klasse vergebens. Und obwohl mit 4,50 Metern nur zwei Handbreit länger als der VW Golf, bietet der Wagen innen fast so viel Platz wie ein Passat.
Das sagt der Hersteller: Für Skoda steht der Rapid in der Tradition des ersten Octavia, der die VW-Tochter in Deutschland zwischenzeitlich zur erfolgreichsten Importmarke gemacht hat. "Viel Auto fürs Geld" oder "erschwingliche Mobilität für Familien" sind die Schlagworte, die Firmenchef Winfried Vahland zur Premiere immer wieder in den Mund nimmt.
Den Preis aber will Skoda erst auf der Messe in Paris mitteilen. Aber soviel verraten sie dann doch schon jetzt: Los gehen soll es knapp unter 14.000 Euro. Damit wäre der Rapid kaum teurer als der VW Polo. Und vom ähnlich dimensionierten Jetta würden ihn dann rund 7.000 Euro trennen.
Das ist uns aufgefallen: Wie gut ein einfaches Auto und wie einfach ein gutes Auto sein kann. Ein geschicktes Raumkonzept, ein paar elektrische Helfer und ein schlichtes, aber sorgfältig verarbeitetes Ambiente - mehr braucht es eigentlich nicht. Völlig unauffällig bleiben dagegen Antrieb und Fahrwerk. "Er fährt halt" - viel mehr gibt es nicht zu sagen über den 105 PS-Benziner unseres Testwagens.
Waren die neuen Modelle von Skoda zuletzt immer feiner geworden, rudern die Tschechen jetzt mit Blick auf den Preis und die Konzernhierarchie zurück: Sechs Airbags und ESP gehören zwar immer zur Serienausstattung und die Karosserie wirkt mit dem neuen Design extrem präzise geformt - Lack und Leder haben dafür aber an Glanz verloren. Stattdessen sieht man plötzlich wieder ziemlich viele harte und graue Kunststoffe. Mehr Aldi als Audi eben.
Was aber geblieben ist, sind kleine, clevere Details. Zum Beispiel das Geheimfach unter dem Fahrersitz. Oder der Mülleimer in der Türverkleidung. Auch die Wendematte auf dem Kofferraumboden ist praktisch. Und auf der Innenseite des Tankdeckels verbirgt sich nun ein Eiskratzer samt einer Lupe, damit man Oktanvorgaben und Reifendruck besser lesen kann.
Das muss man wissen: Los geht's Ende Oktober. Dann startet der Rapid mit vier Benzin- und zwei Dieselmotoren vom Dreizylinder mit 1,2 Litern Hubraum und 75 PS bis zum 1,4 Liter großen TSI-Benziner mit 122 PS. Damit schafft der schnellste Rapid 206 km/h. Der sparsamste kommt dank Start-Stopp-Automatik und Leichtlaufreifen auf 3,9 Liter Verbrauch. Leider haben die Versionen mit den schwächeren Motoren dabei nur fünf Gänge.
Obwohl im VW-Konzern gerade alle vom Modularen Querbaukasten (MQB) reden - unter anderem wird er die nächste Golf-Generation tragen - steht der Rapid noch auf der gewohnten Architektur. Er nutzt deshalb durch die Bank alte Motoren und eine gestreckte Kleinwagenplattform, die auch schon den Roomster trägt und jetzt sogar noch an die spanische Schwester Seat weiter gereicht wird. Dort gibt es den Rapid mit identischer Technik und nur dezent modifiziertem Design zum Jahresende als neuen Toledo.
Das werden wir nicht vergessen: Wie wenig Auto es tatsächlich braucht, um bequem von A nach B zu kommen. Die Beschränkung auf das Wesentliche, viel Platz ohne Premium-Gedöns und eher Pepp als Pomp: Mehr als jeden echten VW macht das den Skoda Rapid zum eigentlichen Volkswagen.
Quelle:
http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte ... 44963.html
Photos:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/skoda ... 84972.html
Das sagt der Hersteller: Für Skoda steht der Rapid in der Tradition des ersten Octavia, der die VW-Tochter in Deutschland zwischenzeitlich zur erfolgreichsten Importmarke gemacht hat. "Viel Auto fürs Geld" oder "erschwingliche Mobilität für Familien" sind die Schlagworte, die Firmenchef Winfried Vahland zur Premiere immer wieder in den Mund nimmt.
Den Preis aber will Skoda erst auf der Messe in Paris mitteilen. Aber soviel verraten sie dann doch schon jetzt: Los gehen soll es knapp unter 14.000 Euro. Damit wäre der Rapid kaum teurer als der VW Polo. Und vom ähnlich dimensionierten Jetta würden ihn dann rund 7.000 Euro trennen.
Das ist uns aufgefallen: Wie gut ein einfaches Auto und wie einfach ein gutes Auto sein kann. Ein geschicktes Raumkonzept, ein paar elektrische Helfer und ein schlichtes, aber sorgfältig verarbeitetes Ambiente - mehr braucht es eigentlich nicht. Völlig unauffällig bleiben dagegen Antrieb und Fahrwerk. "Er fährt halt" - viel mehr gibt es nicht zu sagen über den 105 PS-Benziner unseres Testwagens.
Waren die neuen Modelle von Skoda zuletzt immer feiner geworden, rudern die Tschechen jetzt mit Blick auf den Preis und die Konzernhierarchie zurück: Sechs Airbags und ESP gehören zwar immer zur Serienausstattung und die Karosserie wirkt mit dem neuen Design extrem präzise geformt - Lack und Leder haben dafür aber an Glanz verloren. Stattdessen sieht man plötzlich wieder ziemlich viele harte und graue Kunststoffe. Mehr Aldi als Audi eben.
Was aber geblieben ist, sind kleine, clevere Details. Zum Beispiel das Geheimfach unter dem Fahrersitz. Oder der Mülleimer in der Türverkleidung. Auch die Wendematte auf dem Kofferraumboden ist praktisch. Und auf der Innenseite des Tankdeckels verbirgt sich nun ein Eiskratzer samt einer Lupe, damit man Oktanvorgaben und Reifendruck besser lesen kann.
Das muss man wissen: Los geht's Ende Oktober. Dann startet der Rapid mit vier Benzin- und zwei Dieselmotoren vom Dreizylinder mit 1,2 Litern Hubraum und 75 PS bis zum 1,4 Liter großen TSI-Benziner mit 122 PS. Damit schafft der schnellste Rapid 206 km/h. Der sparsamste kommt dank Start-Stopp-Automatik und Leichtlaufreifen auf 3,9 Liter Verbrauch. Leider haben die Versionen mit den schwächeren Motoren dabei nur fünf Gänge.
Obwohl im VW-Konzern gerade alle vom Modularen Querbaukasten (MQB) reden - unter anderem wird er die nächste Golf-Generation tragen - steht der Rapid noch auf der gewohnten Architektur. Er nutzt deshalb durch die Bank alte Motoren und eine gestreckte Kleinwagenplattform, die auch schon den Roomster trägt und jetzt sogar noch an die spanische Schwester Seat weiter gereicht wird. Dort gibt es den Rapid mit identischer Technik und nur dezent modifiziertem Design zum Jahresende als neuen Toledo.
Das werden wir nicht vergessen: Wie wenig Auto es tatsächlich braucht, um bequem von A nach B zu kommen. Die Beschränkung auf das Wesentliche, viel Platz ohne Premium-Gedöns und eher Pepp als Pomp: Mehr als jeden echten VW macht das den Skoda Rapid zum eigentlichen Volkswagen.
Quelle:
http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte ... 44963.html
Photos:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/skoda ... 84972.html