Skoda Octavia Forum

Hallo liebe Gemeinde,

hatte mit meinem Passat B7 einen unverschuldeten Chrash. Reparatur etc. lief problemlos,
doch nun zickt die gegnerische Versicherung wegen dem Nutzungsausfallgeld rum. Laut
Dekra Gutachten stehen mir pro Tag 65 EUR zu, die Versicherung will bzw. hat aber nur
59 EUR pro Tag bezahlt. Da das Fahrzeug 31 Tage in der Werkstatt war sind das immerhin
186 EUR die da fehlen. Die möchte ich auf keinen Fall verschenken. Zwar läuft das ganze
über einen Rechtsanwalt, der scheint aber von Autos keinen Plan zu haben. Hat mir geraten
zu Klagen obwohl er selbst nicht weiß wie mein Fahrzeug einzuordnen ist.

Zur eigendlichen Frage: Hat hier jemand eventuell Zugriff auf eine mehr oder weniger
aktuellen Liste von Sanden - Danner - Küppersbusch?

Gern auch per PM. Hab alle benötigten Fahrzeugdaten zur Hand.

Danke schon mal im Vorraus

31 Tage in der Werkstatt und problemlose Reparatur? Oxymoron des Tages, würde ich mal sagen.
Hat die Versicherung die Dauer anerkannt?

Ja, die Versicherung hat das anerkannt. War ein Seitenschaden. hintere Tür, komplettes Seitenteil, unteres Stück von der C-Säule und eine Seitenscheibe musste getauscht werden. Zum ersten hatte die Werkstatt sehr viele Aufträge und es kam zu massiven Lieferproblemen des Seitenteils und der Scheibe.
Wie gesagt, nach Rücksprache mit der Werkstatt hat das die Versicherung problemlos anerkannt.

Bei den Tagessätzen des Nutzungsausfallgeldes fingen Sie dann an zu bocken. Am Anfang hatten die nur 50 EUR am Tag veranschlagt. Kohle hab ich bekommen. Dann hat der Rechtsanwalt druck gemacht und die Versicherung hat auf 59 EUR pro Tag erhöht. Geld hab ich auch bekommen. Der Gutachter hat aber 65 EUR veranschlagt. Bevor ich aber Klage wollte ich sicher gehen das ich auch Recht habe, daher suche ich diese Tabelle. Die von der Versicherung, also ein kleiner Auszug davon ist von 2012? Ich denke mal bis dahin hat sich auch schon wieder einiges geändert.

Hi,

dir steht eine Autoklasse (also Stufe jener ominösen Tabelle) schlechter zu als du selbst hast. Die Tabellen sind leider - wie du schon bemerkt hast - geheim. Ich hatte 2008, als ich das gebraucht habe, aber mit hinreichend viel Rumgoogeln dennoch etwas gefunden. Das würde dir aber jetzt nichts nutzen, da hoffnungslos veraltet.

Bei mir hat damals aber die Drohung mit dem Anwalt gereicht, damit sie nochmal in die Tabelle geguckt haben. War aber ein wenig speziell, da ein Kleinwagen mit 110 PS eben in eine höhere Stufe fällt als das dazugehörige Basismodell, das die genommen haben.

Viele Grüße,

Jan

Hallo Jan1Z,

ganz so ist es wohl nicht. Wenn das Fahrzeug nicht älter als 5 Jahre ist wird es eigendlich nicht herunter gestuft,
sondern als Neufahrzeug eingeordnet. Aber wie Du schon sagst ist diese Tabelle im Internet nicht mehr verfügbar.
Hab aber gesehen das dieses "öminöse Buch" sogar in der Bucht angeboten wurde... Aber für 200 EUR... Das ist dann
doch zu fettig. Daher hab ich immer noch die Hoffnung das hier vielleicht jemand jemanden kennt der wiederum jemanden
kennt...

Grüsse von Nasi

nasi hat geschrieben:Wenn das Fahrzeug nicht älter als 5 Jahre ist wird es eigendlich nicht herunter gestuft,

Wird es auch nicht wenn der Wagen älter ist. Man hat grundsätzlich Anspruch auf ein Fahrzeug der gleichen Klasse. Da Du aber die mit dem Leihwagen gefahrenen Kilometer nicht auf Deinen Wagen fährst entsteht Dir dadurch ein geldwerter Vorteil der von Dir zu erstatten wäre. Um dieses zu vermeiden wird ein Fahrzeug eine Klasse tiefer vollständig bezahlt.

@nasi

Mit dem Anwalt hast Du wohl einen Griff ins Klo gemacht. Mach ihm Druck und schau dass er wirklich alle Nebenkosten geltend macht und das einfordert was im Gutachten steht. Dein Prozesskostenrisiko ist übrigens nur der strittige Betrag. Bei knapp 200 Euro Klagesumme würde das im Falle des Verlierens ein Taschengeld kosten.

Octarius hat geschrieben: Wird es auch nicht wenn der Wagen älter ist. Man hat grundsätzlich Anspruch auf ein Fahrzeug der gleichen Klasse.

Das ist so nicht ganz richtig:

Berücksichtigung des Fahrzeugalters

Ist das beschädigte Auto älteren Baujahrs nimmt die Rechtsprechung regelmäßig einen Abzug vor, bei dem ab einem Fahrzeugalter von 5 bzw. 10 Jahren jeweils um eine Klasse herabgestuft wird. Ist das Fahrzeug älter als 10 Jahre, erfolgt teils auch ein Abzug bis auf die realen oder angemessenen Vorhaltekosten (BGH NJW 1984, 484).

Na mal sehen wie es weiter geht mit dem Rechtsanwalt. Immer positiv denken!

nasi hat geschrieben:

Octarius hat geschrieben: Wird es auch nicht wenn der Wagen älter ist. Man hat grundsätzlich Anspruch auf ein Fahrzeug der gleichen Klasse.

Das ist so nicht ganz richtig:

Berücksichtigung des Fahrzeugalters

Das wusste ich nicht. Sorry für die falsche Info und danke für die Richtigstellung.

Ist doch kein Problem, das Thema ist teilweise sehr komplex. Ich hatte vorher auch keinen Plan.
Leihwagen, Nutzungsausfallgeld, Zweitwagen vorhanden.... Da muss man sich wirklich vorher schlau machen.
Die Versicherung wollte mir ne Werkstatt vorschreiben und nen eigenen Gutachter schicken. Wenn man das
macht hat man im Grunde schon verloren...

MfG Nasi